Seit drei Monaten treffe ich nun diesen Mann und habe wunderbaren Sex mit ihm. Aber geht da vielleicht noch mehr? Immerhin trägt er diesen Ring am Finger, der ihn als dominant ausweist.
Info: Veröffentlicht am 01.11.2013 in der Rubrik Satire.
Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.
Bild: Schattenzeilen, Midjourney
Seit fast drei Monaten kenne ich ihn nun, wir treffen uns immer wieder und haben - wie Teenager sagen würden - »endgeilen« Sex miteinander: leidenschaftlich, ausfüllend, befriedigend. Ich schnurre vor Begeisterung unter, über und neben ihm wie meine Katze, wenn sie den Sahnetopf ausgeschleckt hat.
Alles paletti! Könnte man meinen, wenn, ja, wenn da nicht dieses Ringelchen am dafür bestimmten Finger blitzen würde. Eine goldene Maßanfertigung, die der Welt signalisieren soll: Monsieur ist dominant!
Und ich - eigentlich so unsäglich Vanilla, dass Dr. Oetker eine Puddingsorte nach mir benennen könnte - hechele, inspiriert durch das Lesen dieses unsäglichen Pseudo-BDSM-Schmachtfetzens, meinen fünfzig ganz ureigenen Schatten einer neuen Variante in meinem bislang blümchen-bewehrten Sexualleben hinterher.
Und er? Leckt mich, fickt mich, lässt sich gern einen blasen, greift mir gelegentlich mit festem Griff ins Haar, gibt mir manchmal einen leichten Klaps auf den Po - sprich: macht eigentlich nicht das, was ich mir als willige Ausbildungssklavin unter einer gelungenen »Christian«isierung vorstelle.
Zur Verabredung bestellt er mich im Kleid ohne Höschen, begeistert erfülle ich seinen Auftrag und klebe in der Gaststätte fast auf der Bierbank fest.
»Wann dominierst du mich eigentlich mal?«, frage ich ihn, als wir im Hotel erschöpft durch wiederum erfüllenden, leidenschaftlichen - Ihr wisst schon: »endgeilen« - Sex in die Kissen sinken.
Du erhältst kostenlos Zugriff auf BDSM-Geschichten, Hörtexte und Podcasts. Du kannst im Forum und im Chat andere Mitglieder kennenlernen. Und wir bieten dir viele weitere Vorteile.
Herrliche Wortschöpfungen: "willige Möchtegern-Submissive in Ausbildung","Subbi allein zu Haus", "Blaubarts Spielzeugkoffer" Die Erwartungen waren groß, die Enttäuschungen auch. Das Ausbildungstempo läßt auf einen
Dom mit "Schweizer Wurzeln" schließen. Oder ist das neues, gehobenes Ausbildungsniveau, nicht immer dieses Gehetze. Vielleicht ist das auch BDSM-Karezza.
Ich bedanke mich aufrichtig und von Herzen für eure Meinungen und Kommentare.
Und ja, die positiven Wertungen „gehen mir runter wie Butter“!
Zu den Nachfragen:
- Warum haben deine Geschichten englische Titel und deutsche Alternativtitel bei deutschen Texten?
Ich lese und spreche viel englisch. Wenn das der Fall ist, denke ich auch englisch. Daher habe ich keinen Einfluss darauf, ob eine Geschichte erst in einer englischen oder einer deutschen Fassung in meinem Kopf auftaucht. Wenn ich sie in Deutschland veröffentlichen will, schreibe ich selbstverständlich die deutsche Fassung des Originals auf. Trotzdem liebe ich auch den englischen Titel. Daher werden hier immer beide alternativ angeboten. Das ist ein persönlicher Manierismus, den ihr mir hoffentlich verzeihen könnt.
- warum beginnt die Geschichte irgendwie abrupt und endet ebenso plötzlich?
Diese Geschichte ist eine Kurzgeschichte. Diese formalen Eigenschaften entsprechen dem Genre! (Sh. Wikipedia)
- beruht diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit? Wer ist dieser Mann? Führst du ihn vor?
Das wird mein kleines „schmutziges“ Geheimnis als Autorin bleiben!
- warum das „süffisante Lächeln“?
Weil dieser Mann - sollte es ihn geben - seine Rede mit einem „süffisanten“ (= spöttischen, leicht schiefen) Lächeln begleiten würde.
- wie ist dieser Mann? Und ist er [hier negative Adjektive und Interpretationen aus den Kritiken einsetzen!]
Dieser Mann ist - sollte er existieren - ein ganz normaler Mann ohne (negative) Eigenschaften!
Die Geschichte erschien nicht ohne Grund in der Rubrik „Satire“. Auch dazu gibt es Informationen auf Wikipedia.
Ein großer Anteil dessen, was ich schreibe, sind satirische Texte.
Satire überzeichnet, spielt mit Klischees, mit den Erwartungen der Leserschaft und den eigenen und setzt sich auch humoristisch-liebevoll mit der eigenen Person auseinander.
Meine anderen Satiren erschienen anderorts, da ich nicht nur zum Thema BDSM schreibe und Veröffentlichungen hier nur Platz finden, wenn sie diesen Bezug haben.
- wird es eine Fortsetzung geben?
Nein, Kurzgeschichten haben qua definitionem keine Fortsetzung!
Es gibt neue Geschichten und neue Protagonisten, die so existieren könnten (oder auch nicht)
25.03.2021 um 18:59 Uhr
"beruht diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit? Wer ist dieser Mann? Führst du ihn vor?
Das wird mein kleines „schmutziges“ Geheimnis als Autorin bleiben!"
Den Namen hast Du ja schon verraten: Christian. Weshalb solltest Du sonst von "Christianisierung" sprechen?
Im übrigen gefällt mir Dein Schreibstil. Für meinen Geschmack hätte es aber doch etwas mehr zur Sache gehen können.
Zu diesem Beitrag im Forum.