Volker sagt, ich muss an meine Wurzeln gehen, um mich zu verstehen. Nichts verstehe ich. Als junger Teenager träumte ich davon, von zwei Männern entführt zu werden. Ich stellte mir vor, bei ihnen als Haussklavin dienen zu müssen. Sie würden mich gemeinsam vergewaltigen, auf vielfältige Weise bestrafen. Für mich war klar, dass ich pervers war.
Donnerstag, 18 Uhr. Ich bin unkonzentriert, sehe den Desktop nicht mehr, denke an Sex, an meine Vorstellungen davon. Volker sagt, ich muss an meine Wurzeln gehen, um mich zu verstehen. Nichts verstehe ich. Meine Gedanken fliegen zurück.
Schon als Kind wünschte ich mir häufig, beherrscht zu werden. Beim Spiel mit anderen Kindern gab ich den Hund oder das Pferd, nie das Herrchen oder den Reiter. Beim Indianerspiel war ich die Squaw, gefesselt von den bösen Cowboyjungs am Marterpfahl.
Wo kam das her? Ich hatte nur Vermutungen. Mein Vater arbeitete bei der Bundeswehr. Eine meiner ersten Erinnerungen zeigt mich im Bett meiner Mutter liegend. Die Welt war wunderschön, ich lag ganz sicher. Dann kam dieser große Mann in Uniform, nahm mich von meiner Mutter, legte mich ein Zimmer weiter in mein Kinderbett. Da war ich nun, verlassen, allein, ausgeschlossen. Der Mann lag bei meiner Mutter.
Als junger Teenager träumte ich davon, von zwei Männern entführt zu werden. Ich stellte mir vor, bei ihnen als Haussklavin dienen zu müssen. Sie würden mich gemeinsam vergewaltigen, auf vielfältige Weise bestrafen.
Für mich war klar, dass ich pervers war. Von meinen Neigungen durfte niemand erfahren. Solche Gedanken waren krank. Ich las Berichte von Frauen, die gefoltert wurden, spürte dabei Erregung. Was war ich nur für ein Monster! In meinen Fantasien stellte ich mir vor, dass ich eine Kämpferin gegen einen Diktator war. Die Geheimpolizei verhaftete mich. Männer in Uniformen und Stiefeln zogen mich nackt aus, verhörten mich. Sie kannten sich in vielen Folterpraktiken aus, befriedigten sich an mir. Ich erzählte ihnen alles, was sie wissen wollten. Eine Frau saß an einem Schreibtisch. Sie sah meiner Peinigung unbewegt zu, führte Protokoll. Mich erregte diese Vorstellung mehr als jeder normale Sex mit einem Jungen. In meinen Träumen bedienten sich meine Wärter nicht nur an meinem nackten Körper. Sie brachten mich dazu, dass ich ihnen meinen intimsten Bereich zeigte, die nackte Seele.
Ich empfand meine Neigung als abartig. Folteropfer litten ihr Leben lang an psychischen Traumas. Mich dagegen erregte es, an ihre Stelle zu treten? Das ist pervers. Ich verdränge es, aber es erregt mich noch immer.
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