Zieh Dich aus! Seine knallharte Aufforderung schallt ihr frontal entgegen. Wütend ist er, auch wenn sie das bestimmt nicht gewollt hat. Doch nun gibt sie ihm endlich einen Grund, etwas auszuprobieren, was er schon immer mal wollte: Kochlöffel auf ihrem Hintern!
»Zieh dich aus!« Kalt hallen seine Worte in mir wider. Völlig verdattert stehe ich im Flur, habe gerade erst die Haustür hinter mir geschlossen. Seine knallharte Aufforderung schallt mir frontal entgegen. »Du bist zu spät.«
Eine Feststellung. Es stimmt. Leider. Beinahe eine halbe Stunde. Nicht so viel, aber lange, wenn man warten muss. Und sich dabei ärgert. Ich werfe ihm einen raschen Blick zu. Er ist wütend. Oh je, das wollte ich bestimmt nicht.
Dieses kleine Zögern gefällt ihm nicht. »Mach schon«, schnauzt er mich an, »leg deine Sachen einfach auf den Boden und komm zu mir in die Küche.« Er setzt sich auf einen Stuhl, den er mitten im Zimmer bereitgestellt hat.
Du erhältst kostenlos Zugriff auf BDSM-Geschichten, Hörtexte und Podcasts. Du kannst im Forum und im Chat andere Mitglieder kennenlernen. Und wir bieten dir viele weitere Vorteile.
Wow, was hat der kleine Text für eine Gedankenwelle ausgelöst. Der Pfad zwischen Spiel und Ernst kann durchaus mal schmal werden ... Und Gefühlswörter können tatsächlich verwirrend daherkommen. Wut kann ein hervorragender Motivator sein, für alles Mögliche und in viele Richtungen. Und Angst, Angst vor der eigenen Courage kennt sicher auch jede/r!
Interessanter Ansatz, vielleicht mal einen Blogbeitrag wert.
Mir begegnet eine nicht zu trennende Fülle von „authentischen“ und „nichtauthentischen“ Gefühlen. Befinden sich die beiden Personen in einer Spielsituation, oder habe ich sie wörtlich zu nehmen?
Zum Beispiel: er ist zornig, schnauzt sie an. Sie hat Angst, flucht und schreit. Wie authentisch soll das sein? Er soll doch nicht als jähzorniger Schläger beschrieben sein? Und sie nicht als Opfer von häuslicher Gewalt? Also doch Spiel-Situation?
Wenn ritualisierte Spielsituation, können die beschriebenen Affekte aber nicht wörtlich gemeint sein.
Ich weiß schon, dass auch in Spielsituationen Gefühle „echt“ daherkommen. Spiel heißt nicht gespielte Gefühle. Aber dann sind die verwendeten Vokabeln nicht wörtlich zu nehmen, bzw. zu hoch gegriffen. Sie stehen aber da (Zorn, Angst). Wenn er zornig ist, wieso freut er sich gleichzeitig. Wenn sie tatsächlich Angst und Wut verspürt, wieso läuft sie nicht weg? Vor Angst und Wut wird sie sicher nicht feucht zwischen den Beinen.
Bedeuten Gefühlswörter im D/S nicht das, was sie bedeuten? Sind sie ein Code, für die ich eine Übersetzungshilfe (D/S-deutsch; deutsch D/S) benötige? Insbesondere dann, wenn die Handlungen, die darauf folgen, so völlig harmlos sind? (Aus Zorn, Angst wird Popoklatsch und Geilheit). Er ist nicht wirklich zornig. Und sie hat nicht wirklich Angst.
Möhrchen, diese Gedanken hat gerade Deine Geschichte ausgelöst. Und auch das gefällt mir an Deinem Schreibergebnis.
Ich stelle mir im Moment vor, wie es auch anders ginge: Affekte und Gefühle umschreiben (sprachlich einkreisen, ohne darauf zu landen). Oder sie nicht selbst benennen, sondern sie aus den Handlungen erschließen lassen. Oder metaphorisch bebildern.
Aber es löst sich alles in Wohlgefallen auf, und vielleicht ist das die eigentliche Botschaft und ich heute zu pingelig.
Besten Gruß, und war anregend und spannend zu lesen.
Wozu doch eine gut sortierte Küche so alles wert ist .
Mir haben diese Zeilen richtig gut gefallen. Schnörkellos erzählt, ohne großartige Erklärungen auskommend. Besonders die sich stetig steigernde Lust, getrieben bis zu gegegseitigen Erlösung. Einfach toll.
Vielen Dank für diese intensiven Zeilen und die Anregung.
31.03.2020 um 22:52 Uhr
M
Zu diesem Beitrag im Forum.