Hallo Söldner,
Inhaltlich hast Du vielleicht auf die eine oder andere Weise recht.
Auch mir geht es hin und wieder so, dass ich manchmal einen eher negativen Kommentar abgeben würde und dann, ob der vielen lobenden Stimmen, es jedoch bleiben lasse.
ABER: es geht nicht darum, ob man Kritik äußert, sondern um das wie. Oder wie mein Vater zu sagen pflegte: „Der Ton macht die Musik!“
Und daher hast Du vollkommen recht, wenn Du schreibst, dass Kritik wie hier geäußert es bisher nicht gab. Denn bis jetzt waren die meisten Kritiken nicht nur konstruktiv, sondern zugleich stets freundlich, in wohlmeinenden Formulierungen, nie herablassend oder gar verletzend. Und deshalb wurde solch andere Art von Kritik auch nicht vermisst. Auch Deine Kommentare waren immer in einem wohlwollenden Stil gehalten, nie von oben herab oder gar despektierlich.
Was man bei aller penibler Krittelei bitte nicht vergessen sollte, es sind hier Menschen unterwegs, die aus Spaß und Freude nebenbei Geschichten schreiben und die dann auch noch den Mut aufbringen, diese hier auf den Schattenzeilen zu veröffentlichen. Sich mit ihren Werken einem Publikum stellen. Einer Jury im weitesten Sinne, von der sie aber auch aufgrund der nachzulesenden Kommentare wissen, dass niemand ihre Schreibkünste in der Luft zerreisst oder irgendwie runtermacht. Eine den Autoren erstmal grundsätzlich wohlgesonnene Leserschaft. Keine Bewertungen, vor denen man wie einst in der Schule Angst haben müsste. Keine schulmeisternden Kommentatoren, die sich als Germanistik-Professoren gerieren und deren Einlassungen man nur mit dem Fremdwörterbuch in der Hand (sinnbildlich gesprochen) nachvollziehen kann. Es wird hier wahrscheinlich auch niemanden geben, der glaubt, mit seinen Geschichten den Pulitzer-Preis gewinnen zu können.
Selbst das Lektorat wird unbezahlt, ehrenamtlich sozusagen, von netten Helfern in ihrer Freizeit erledigt, die damit dieses Forum unterstützen.
Ob die Geschichten jetzt den hohen literarischen Ansprüchen Einzelner entsprechen, tut meiner Meinung nach in der Gänze nichts zur Sache. Und ich möchte bezweifeln, dass Kritik, in solcher Form geäußert, angenommen wird. Egal ob jetzt einfach nur als „Textanalyse“ oder in Form einer möglicherweise sogar berechtigten Korrektur von Grammatikfehlern. Ob dies dann jemandem in seiner schreibtechnischen Entwicklung - sofern er das überhaupt will - hilft, mag dahingestellt sein. Mir persönlich ist eine leidenschaftlich und mit Herzblut geschriebene Geschichte mit Ecken und Kanten allemal lieber, als eine technisch perfekte aber leblose Story, die genauso gut auch von einem Schreibprogramm hätte erzeugt werden können.