Hallo,
herzlichen Dank erstmal, dass mein Text hier veröffentlicht wurde. Ich freue mich natürlich über Kritik in welcher Form auch immer. Aus allem kann ich weiterführende Gedanken ziehen. Wie eben erwähnt – die Kommentare fallen extrem unterschiedlich aus, daher ist es für mich erstmal schwer zu sehen welche der aufgeführten Kritikpunkte ich mitnehmen kann.
Hier meine Gedanken zur Entstehung des Textes:
Der Ort
mir gefällt das Hotel, denn es ist ein Ort, der viele unterschiedliche Geschichten erzählen kann über Begegnungen. Flüchtige oder regelmäßige Kontakte, Reich und Arm, Familienausflug oder Escortservice, eine Reinigungskraft mit Rückenschmerzen oder Barkeeper mit Zwangsneurosen, und vieles mehr – aber es bleiben üblicherweise Begegnungen. Dass diese Überschreitung der Grenze zwischen Gast und Mitarbeiter stattgefunden hat, bricht Regeln und ist verstörend, was mir ebenfalls gut gefällt.
Sie …
Annika ähnelt einer jungen hübschen Frau, die ich persönlich gut kenne und regelmäßig sehe. Sie ist sehr leise, schüchtern, tratscht nicht und ist total lieb. Gleichzeitig gerät sie immer wieder in merkwürdige Situationen. Sie hat mich inspiriert. Es gibt auch einen Anteil von mir in dieser Annika: Dieses Schamgefühl über die eigene Neigung projiziert auf den vermeintlich unantastbaren „Saubermann“ hemmt schon arg, hier weiter in die Offensive zu gehen. Ich gönne es Annika von Herzen, ein unerwartetes Happy End.
Er …
Durch die häufigen Begegnungen und Blicke hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, sodass ich es Herrn Mathisen durchaus zu gestehen kann, sie zu küssen und in seiner Frage nach dem „besonderen Sex“ eine Tür aufzustoßen, durch die diese junge Frau fast schon erleichtert tritt.
Ein Erlebnis mit einem ehemaligen gut aussehenden Kollegen (leider schwul) von mir hat mich dazu bewegt diese Geschichte zu entwickeln. Er war immer sehr förmlich und selbstbeherrscht im Berufsalltag, weshalb ich mich nie getraute, mal über private Themen mit ihm zu reden. Gleichzeitig spürte ich, wie wir uns auf eine unsichtbare Wellenlänge befanden. Eines Tages musste ich ein paar Unterlagen bei ihm abholen und bin versehentlich in seiner Wohnung in sein BDSM Zimmer gestolpert. Ich war richtig erleichtert und es kann einfach passieren, dass sich zwei Menschen lange immer wieder begegnen und nie ins Gespräch kommen, wenn jeder aus welchen Gründen auch immer seine Neigung verbergen muss.
Grundsätzlich muss ich viel an mir arbeiten, um einen guten Text hinzubekommen. Da stimme mich mit vielen überein. Aber es macht mir immer noch Spaß, keine Sorge.
Ich bin übrigens als Zimmermädchen gefeuert worden und sowieso lieber als Gast im Hotel ;)