Tagträume sind Fantasie. Oder? Sind sie mitunter nicht auch sehnsuchtsvolle Erinnerungen an erlebte Leidenschaft, tiefen, wohligen Schmerz und unermessliche Lust? Man lässt sich gerne von solchen Tagträumereien einholen und fühlt Fesseln, Leder und Gerte, als wären sie gerade real.
War gerade beim Einkaufen... hab Dich gespürt... hinter mir... neben mir... Bei jedem Bücken hatte ich das Gefühl, Du siehst mich, beurteilst mich. Und als ich vor dem Schaufenster des Supermarktes stand, auf meinen Sohn wartete, habe ich Dich durch die Scheibe gesehen... wieder mit dem prüfenden Blick... bin still stehen geblieben, habe mich nicht bewegt... weiß ich doch mittlerweile, dass Du meinen Ungehorsam konsequent Strafe folgen lässt.
Ob jeder sehen kann, was ich drunter trage? Der da hinten hat so komisch geguckt, ist mehrmals um mich herumgeschlichen... Puh... ich spüre, wie mir die Schamesröte ins Gesicht steigt, meine Wangen glühen... Wann kommst du endlich... befreist mich hier aus dieser Lage... Minuten wie Stunden... Endlich bist Du da. Ich gehe schnell auf Dich zu, meine superhohen Schuhe klackern für jeden hörbar auf dem Asphalt... in meinen Ohren hallt es wie ein Angebot für jedermann... halte mich bittend an Deinem Arm fest... Du lächelst mich an. Greifst nach meinem Kopf, küsst mich zärtlich. Dankbar und ergeben erwidere ich Deine Zärtlichkeit, weiß damit, dass Du zufrieden mit mir bist.
Wir gehen zu Deinem Auto. Während der Fahrt ins Hotel Stille... mehrmals versuche ich, durch ein unbefangenes Gespräch mich selbst zu beruhigen, abzulenken von meiner Angst, meiner Erregung... Doch Du gehst nicht darauf ein. Nur ein warnender Blick, der mich schweigen lässt. Und Deine Hand, die fordernd an meinen Schenkeln liegt... wie eine Ankündigung... Wir fahren durch die Stadt. Längst habe ich die Orientierung verloren, wundere mich nur über die unbekannte Strecke.
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