Herr Müller ist ein Schuft. Nachdem sie sich Spitzenunterwäsche besorgt hat, lässt er sie zappeln. Herr Müller ist besonders unbarmherzig, als er zeigt, dass er von Schlägen auf gerötete Haut nicht nur reden kann. Vor allem aber ist Herr Müller eins. Nämlich ein Prachtkerl.
hiermit möchte ich mich für das Treffen mit Ihnen am letzten Freitag recht herzlich bedanken. Mein Gott – wie war ich aufgeregt! Schon vierzehn Tage vorher hatte ich mich in einer Art Kauf- und Organisationsrausch durch die Geschäfte bewegt, um mir genau die Kleidungsstücke zuzulegen, von denen Sie in unseren gemeinsamen Gesprächen so betont erwähnten, dass sie Ihnen gefallen würden. Ich entschied mich letztendlich, wie Sie ja nun zwischenzeitlich erfahren haben, für einen knappen und viel zu kurzen Faltenrock und halterlose schwarze Strümpfe. Des Weiteren hatte ich mich für schwarze Spitzenunterwäsche entschieden. Den schwarzen, engen Pullover hatte ich bereits zu Hause.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Gelöscht.
28.07.2022 um 11:32 Uhr
Zähle ebenfalls zu denen, die nach wie vor gern Briefe schreiben. Imgrunde ist es ja wie direkt ins Gesicht. Nur mit dem Unterschied, dass niemand einem ins Wort fallen kann. Es halt also durchaus Vorteile. Der Nachteil: es findet kein gegenseitig befruchtender Austausch statt. Sozusagen fehlt der "Streit". Das Ausplaudern, wie Amadeus anmerkt, kann man leicht verhindern, wenn so gewollt. Hier ist es jedoch beabsichtigt. Nette kleine Idee.
Gefällt mir! Da verrät jemand in einem Anflug von noch nicht verflogener Euphorie seine ganzen inneren
Strickmuster. Gerade jene, mit denen es sich so vortrefflich steuern läßt. Alles wird nach dem ersten Date leichtfertig ausgeplaudert. Nichts bleibt, was noch zu sagen wär. "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über" So muß man das wohl sehen? Aber schön geschrieben, auch in der Briefform. Gesagt hätte sie das wahrscheinlich niemals.
Liebe Honey, das ist sehr schön geschrieben. Ironie mag ich fast immer. Aber ein wenig ratlos lässt mich der Text trotzdem zurück. Nach der ironischen Distanziertheit des Anfangs verstand ich nicht, dass sie überhaupt in das Auto stieg und nach der kleinen Autosession verstand ich die Ironie des Anfangs nicht mehr so richtig. Aber warum soll ein Text mir mehr Logik bieten, als es das Leben tut?
Der Brief ist herrlich frisch erzählt und enthält einige Schmeckerle und fein ironische Andeutungen, die sich teilweise erst beim zweiten Lesen offenbarten. Dabei fand ich die Vorfreude fast schöner als den eigentlichen Akt, da ist dem Mädel wohl angesichts der eindrücklichen Demonstration die schnoddrige Frechheit vergangen. Kann man ja verstehen.
Ein Brief, der durch wunderschöne Formulierungen glänzt, sofort das Kopfkino anspringen lässt und mir immer wieder ein Schmunzeln abringt. Allein der Gedanke an das ganze Prozedere (sorry, aber ich muss mich hier Vorrednern/-innen anschließen) in einem alten Auto ist einfach klasse.
Gegen ein bisschen Fastfood gelegentlich ist ja nichts einzuwenden - auch wenn ich es lieber Quickie nenne. Aber beim ersten Treffen? Und dann noch im Auto? Hmmm... weiss nich'..
sorry..aber ich kann nicht anders..ich stellte mir gerade das ganze in einem alten VW Käfer vor...und dann, bei dem ersten Schlag mit der Lederpeitsche, da war es um mich geschehen..vor meinem inneren Auge sah ich die Riemen in den Handschlaufen sich verheddern..und ich musste laut lachen
Kopfkino ist etwas herrliches
und dieser Brief hat mich wunderbar dazu eingeladen