Verfallen sieht es aus, das alte, bäuerliche Haus hinter dem Tannenwäldchen, zu dem Elena und Tom gerufen werden. Es birgt in seinem Keller ein Geheimnis, und die Beiden werden es ergründen - jeder in einer anderen und am Ende überraschenden Rolle.
Elena rieb sich die Augen und horchte erschrocken auf. Etwas Lautes hatte sie aus dem Schlaf gerissen und sie versuchte, sich zu orientieren. Langsam sammelten sich die Sinne und ihr wurde bewusst, dass sie nicht allein war.
Sie sollte sich allmählich wieder daran gewöhnt haben, dass es nun morgens im Bad Geräusche gab. Immerhin: Nach fast zwei Jahren Singledasein und sporadischen Männerbesuchen blieb dieser nun schon zwei Wochen. Er hatte einen wundervollen Körper, fast zu schade, ihn mit Kleidern zu bedecken.
„Elena, wo ist mein Saunatuch?“, wollte eine melodisch klingende Stimme aus der Dusche wissen. Ja, natürlich, ER! Wie hatte er sich in der Annonce beschrieben…? Jung gebliebener Enddreißiger mit Humor. Das konnte man wohl sagen, er hatte sie in dieser kurzen Zeit mehr als einmal aus der Fassung gebracht. In jeder Hinsicht.
Ein sehr interessantes Thema mit einem unerwarteten Ende. Wörtliche Rede und Prosa stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander - manchmal ist der Sprachduktus sehr schlicht, doch vermutlich ist das ein bewusst gewähltes Stilmittel für deine Geschichte.
Was mir persönlich nicht so gut gefällt ist der Härtegrad der verschiedenen Bestrafungsmaßnahmen, die meiner Meinung nach eher für einen erfahrenen Sub geeignet wären - deiner Schilderung zufolge wirkt "Tom" auf mich eher wie ein absolutes Newbie, der in der realen Welt davon eher abgeschreckt werden würde.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet ... schließlich will frau ja nicht die Katze im Sack, sondern lieber den Kater im Keller ... wobei ich freilich, meinen eigenen Präferenzen folgend, zunächst etwas verwirrt war.
Auf jeden Fall eine schöne Vorstellung, so ein verstecktes altes Haus. Ich hätte allerdings noch die handwerklichen Fähigkeiten geprüft, is ja schön, wenn man nach dem Spiel auch da schlafen kann, ohne dass einen die Ratten fressen oder das Dach einstürzt oder so.
Ach, und eh ich es vergesse ... falls noch was davon übrig ist, ich mag trockenen Rotwein.
Eine rundum gelungene Geschichte mit geschickt eingebauten, überraschenden Wendungen. Der Beginn hat mir schon gut gefallen. Die gelungene Beschreibung des (Nichtmehr) Singledaseins, die Hoffnung, das er der Richtige sein könnte. Dann das scheinbar überraschende Erbe, sozusagen, die Fahrt ins Ungewisse. Ein überaus reizvolles altes Haus, in dem es dann zu einem reizvollen Spiel kommt. Am Ende eine weitere Wendung, hin zum Guten und der Erkenntnis, dass viel mehr zum Spiel gehörte, als bis dahin gedacht. Dies alles sprachlich schön geschrieben, wirklich klasse.
In einem möchte ich mich Elena anschließen. Maiglöckchenduft muss wirklich nicht sein...
Danke für eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
Guter gelungener Anfang, eine neue, ganz normale Beziehung, dann kam dieses Haus, schön dargestellt. Hatte kurze Zeit den Gedanken, dass der Maiglöckchenduft von der Leiche des Onkels kommen könnte, der dort verweilt, irgendwie sollen Leichen doch süßlich riechen, aber zum Glück war ich dem Gedanken auf dem Holzweg.
An dem Punkt als sie die Augenbinde aus der Tasche zog war ich irritiert, ok Frauen schleppen ja alles Mögliche mit sich rum, aber diese Augenbinde passte nicht so zu dem üblichen Handtascheninhalt. Spätesten bei dem Knebel, wurde es widerlich. Ein gebrauchter, alter Knebel, das geht ja gar nicht.
Zum Schluss löste sich aber alles auf, dass die Geschichte wieder rund wurde und alles zusammenpasste.