Als sie aus dem Wald trat und den See mit der Insel und der majestätischen Bergkulisse vor sich sah, blieb sie wie betäubt stehen. Sie hatte dieses Bild schon unzählige Male gesehen, in ihren Träumen, in die sie sich zurückzog, wenn ihr die Realität zu viel wurde. Das war ihre Hütte auf ihrer Insel in ihrem See – und es gab sie wirklich, und da lag alles zum Greifen nah. Und: Es schien alles ihm zu gehören.
Gerne hätte sie ihm einige Fragen gestellt, aber sie wagte nicht, ungefragt zu reden. Sie wollte die Rolle spielen, die er ihr zugewiesen hatte, alles ausleben, was auf sie zukommen würde, obwohl sie gleichzeitig Angst davor hatte. Eben diese Angst war das, was sie so erregte.
Du kannst gehen, wann immer du willst. Du gehörst mir, solange du es willst, und du bist meine Sklavin, solange du es willst. Dein Wille ist die einzige Kette, die dich hält. Und ich hoffe, es kommt noch viel mehr dazu im Lauf der Zeit.
Ich wusste doch lange genug vorher, wann du kommst, und da habe ich mich eben vorbereitet. Du wirst noch etliche weitere Vorbereitungen kennen lernen, die mir sehr viel Vergnügen bereitet haben, ich hoffe, sie werden dir ebenso gefallen.
Sie wunderte sich immer mehr über ihn. Wie passte das nur alles zusammen? Ein Blockhaus auf einer Insel in der Einsamkeit eines abgelegenen Sees fast in der kanadischen Wildnis, ein Trappertyp, der mit Waffen und Angelgerät umging, als sei er damit aufgewachsen, gleichzeitig ein formvollendeter Gentleman, Schriftsteller, bezaubernder Liebhaber ebenso wie unerbittlicher Herr, der von ihr forderte, sie solle seine gehorsame Sklavin sein.
Sie hatten sie nach dem überraschenden Überfall nur wie einen Kartoffelsack auf die Ladefläche des Pick-ups geworfen und waren losgefahren wie die Wilden. Sie versuchte die ganze Fahrt verzweifelt, das Klebeband, mit dem sie ihr Augen, Mund und Hände verklebt hatten, an einer Kante des Wagens durchzuscheuern.
Er betrachtete ihr zartes Gesicht und fragte sich, wie schon öfter in den letzten Tagen, ob es richtig war, was er mit ihr machte. Sicher, es war ein erotisches Spiel, und sie genoss es in den meisten Zügen auch, das merkte er, aber wie würde er merken, wann sie es nur noch für ihn spielte, und nicht mehr, weil sie es selbst wollte?
Siehst du, die Peitsche ist sehr wichtig, eben weil du sie fürchtest. Eine Sklavin muss schon wissen, dass sie nicht nur gehorchen soll, sondern auch gehorchen muss! Wenn du keine Angst vor der Peitsche hättest, würdest du sicher doch nicht so wunderbar devot sein, wie du es bist, meine Süße!
Er warf ihre leeren Reisetaschen vor sie hin. Was nun? Alles vorbei durch einen einzigen dummen Satz, den sie sich nicht richtig überlegt hatte? Sie fühlte, dass sie jetzt etwas unternehmen musste, um Verzeihung bitten, aber sie saß wie gelähmt.
Eine Sklavin, die nur gehorcht, wenn sie gerade will, ist keine echte Sklavin. Und da du meine Sklavin sein willst, wirst du auch immer wieder einmal Situationen akzeptieren, ja immer mehr auch wollen, die mehr von dir verlangen als Lustgehorsam.
Der Zug fuhr in Woodlake Station ein, wo nur eine Handvoll Leute warteten. Es waren hauptsächlich Leute, die Reisende abholen kamen, unter ihnen ein hochgewachsener Mann in Lederjacke und Jeans. Neben seinen Cowboystiefeln lag ein großer Neufundländer, den Kopf auf den riesigen Vorderpfoten, in regloser Gespanntheit.
Sie hatte ein neues Leben begonnen, hatte ihr Selbst abgelegt, oder zumindest radikal verändert, nie mehr würde sie die sein, die sie gewesen war. Nun war sie endgültig Lisa, seine Lisa, und er würde sie tätowieren und in Besitz nehmen.
Lisa stand steif wie eine Statue, beinahe wie in Trance, und als Reno sie plötzlich am Handgelenk nahm und zum Tisch zog und sie zwang, sich darüber zu beugen, ließ sie es wie eine Marionette geschehen.
Du wirst mir jetzt eine Stunde lang vortanzen, hier an der Stange vor dem Tanzvorhang, und dich dabei ganz langsam ausziehen. Du siehst die Uhr auf dem Kaminsims. Am Ende der Stunde wirst du ganz nackt sein. Lass dir was einfallen.
Als sie ein Brummen hörte, riss sie die Tür auf und rannte nur im Pullover, in ihren Strapsen und Strümpfen zum Steg hinunter. Tatsächlich legte gerade das Boot an und Charly zog hinter sich mühsam eine zweite Gestalt auf die Bretter. Sie schrie auf und flog darauf zu.
Sie wollte ihm gehören, exklusiv. Sexualität bedeutete für sie viel mehr als nur körperliche Befriedigung, sie war ein wichtiges Bindeglied zwischen ihnen. Jede Störung dieser Intimität gefährdete die Nähe, die sie sich geschaffen hatten, und deshalb hatte sie Angst. Gleichzeitig aber erregte sie der Gedanke, er würde sie einem ihr Fremden vorführen.
Du bist weich, ich kenne dich doch. Du bist eine Sklavin, das heißt, du gehorchst, ohne dir Gedanken zu machen, das erwarte ich von dir. Und letztlich, ja, letztlich erwartest du das doch auch selbst von dir?
Ich habe ihre Tätowierung gesehen, die lässt sich eine Frau nicht machen, wenn sie nicht will. Sie sollte lernen zu gehorchen, ohne zu fragen, auf den Punkt, in allen Details. Erst dann ist sie deine wirkliche Sklavin.
Weißt du, ich schlage dich nicht gern, ich bin kein Sadist, ich habe dir das schon einmal gesagt. Wenn du folgsam bist und weißt, wie du dich zu benehmen hast, kannst du dir alle Züchtigungen sparen! Wahrscheinlich hat Charly recht und ich müsste viel strenger sein mit dir! Dann kämen dir solche Dinge gar nicht erst. Wirst du jetzt wieder gehorsam sein?
Dann hörten sie Lisas Schrei, ein Entsetzensschrei, der durch Mark und Bein ging, Lord bellte wie noch nie, dann schrie Lisa wieder, gellend und voll panischer Angst, ihr Schrei zerriss mitten in seiner höchsten Sequenz. Lord knurrte und jaulte und bellte, und Reno wusste, er kämpfte um sein Leben. Als Charly den Fels umrundete, hatte er seinen Revolver schon gezogen, legte beide Hände zusammen und feuerte sofort los.
Eine Sklavin, die ihren Herrn heiratet? Das Abenteuer zementieren? Gut, sie hatte sich tätowieren lassen, das war auch ein endgültiger Schritt, aber der war irgendwie auf einer anderen Ebene getan worden, auf der Sklavenebene, aber heiraten, das war die Ebene der realen bürgerlichen Welt, die sie hinter sich gelassen hatte.
Das ist das Peitschenrad, meine Süße, das internationale Sklavenzeichen. Außer an dem Ring, den du trägst, wird dich jeder, der eingeweiht ist, daran als Sklavin erkennen. Und du wirst jedem, der dich als Sklavin anspricht, demütig begegnen und Auskunft geben, wie du heißt und wem du gehörst.
Sie sahen den auf dem Sklavenmarkt neu ankommenden Autos zu. Immer entstiegen ihnen Herrinnen oder Herren sowie Sklaven oder Sklavinnen mit Halsband und Armspangen. Die Sklaven wurden an die Fahrzeuge gekettet oder in sie eingesperrt, während die Damen und Herren sich zum Saloon aufmachten. Lisa musterte besonders die Herrinnen.
Reno schloss ihre Armspangen hinter ihrem Rücken zusammen, ließ ihr Kleid mit dem Neuerwerb in eine Tragetasche packen und schlenderte gemütlich zum nächsten Stand. So, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt, über einen Markt zu gehen und eine nackte Frau an der Leine hinter sich her zu führen.
Die Sklavinnen waren ausgehfertig, im gleichen Dienstmädchenkostüm, und beide wurden von ihren Herren am Halsband geführt. Es war kühl geworden am Abend und Lisa kam der kurze Weg zur Festhalle ziemlich lang vor, so nackt, wie sie unter dem kurzen Kleidchen war.
Lisa wusste, dass Reno in seiner Tasche noch einen kleineren Geldbetrag hatte, den kramte sie in aller Hast heraus. Dann schnappte sie sich Charlys Handy und wählte die Taxinummer des Distrikts. Sekunden später war sie auf dem Weg zum Ausgang.
In Lisas Hirn überschlugen sich verschiedene Strategien. Sie wusste, dass sie gegen den kräftigen Taxifahrer keine Chance hatte. Die Straße war um diese Zeit so gut wie nicht befahren, und wenn je doch ein Auto an diesem Parkplatz vorbei gekommen wäre, würde es nicht anhalten, schon gar nicht, wenn dort schon ein anderer Wagen stand. Schließlich entschloss sie sich zu einem verzweifelten Trick.
Ich habe hier eine nette, nostalgische alte Schiefertafel. Wie du siehst, habe ich in der Mitte einen Streifen aufgeklebt, der die Tafel in zwei Hälften teilt. In Zukunft werden wir für jeden Verstoß einen Kreidestrich auf die linke Hälfte zeichnen, und solltest du mal besonders gehorsam sein, einen Bonusstrich auf die rechte.
Hat das nicht elend weh getan? Hast du nicht geschrien? Und du hast es gewollt, obwohl es so weh tat? Hast du gar keinen eigenen Willen mehr? Egal, was er mit dir macht? Ich habe Angst!
Sie hatte sich ihm nun ganz hingegeben, alle seine Wünsche erfüllt, sie gehörte ihm nun bedingungslos. Er hatte überall von ihrem Körper Besitz ergriffen, sie trug seinen Ring am Finger, die Stahlringe um Hals und Handgelenke und nun die Ringe an ihren Brüsten.
Ich liebe dich, und nur deswegen empfinde ich mich als dein Eigentum, habe mich dir voll und ganz überantwortet und fühle mich so geborgen als dein Besitz. Ich möchte unsere Geschichte fortschreiben - als Tagebuch unserer Liebe, und auch wegen der schlimmen und guten Ereignisse, die sich in der Folge abspielten. Von unserer Hochzeit muss zu aller erst berichtet werden.
Du tanztest im Rahmen einer Sklavinnenshow, in der du der Höhepunkt warst. Du tanztest, wie du noch nie vorher getanzt hattest, du warst hinreißend, erotisch, eine Bombe auf der Bühne, die im gleißenden Spotlight an der Stange in Ekstase explodierte mit den letzten Takten der Musik. Du gabst wirklich alles, als hättest du deiner Lebtag nie etwas anderes getan als Striptease zu tanzen.
Der Ruf der Amsel IV - Vierundzwanzigsieben (Teil 3)
Sarah war nicht einfach eine weitere Sklavin, die ich irgendwo erworben hatte, sie war die Sklavin meines besten Freundes. Wie würde sich unser Verhältnis gestalten, wenn ich in der Zwischenzeit Sarah zu meiner vollen ZweitSklavin neben dir erzogen hatte?
Ich war die erste am Morgen, die aufwachte. Mein Kopf bestand nur aus einem heftigen hämmernden Schmerz im Hinterkopf, denn du hattest mich zu sehr zum Trinken verführt am Abend zuvor. Als ich realisierte, dass Sarah auf deiner anderen Seite lag, änderte sich der Schmerz in eine Art Bohren. Ich befreite mich aus Deinem Arm und setzte mich auf, aber der Bohrer ließ nicht nach.
Die Sklavinnen in der Loge sind ausgesuchte Sklavinnen, sie sind seit Jahren Sklavinnen – freiwillig, wie du weißt – und wurden der Loge angeboten von Mitgliedern, die von ihrem Gehorsam und ihrem Dienstwillen überzeugt sind. Daher soll und muss auf ihren absoluten Gehorsam geachtet werden.
Plötzlich klingelte dein Handy, und ich sah sofort, dass etwas Außergewöhnliches los war. Manchmal ist das Leben eben auch sentimental, und selbst du bist auch nicht auf Granit gebaut. Du bist streng mit mir, und ich brauche das sicher auch, aber du hast auch ein weiches Herz, und ohne das würde ich dich nicht so irrsinnig lieb haben und deine Sklavin sein wollen.