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Variationen in Dur und Moll

Er schlug ihr Rollentausch vor, da sie ja ohnehin die Dominante sei und er mit einer Sklavin für gewisse Stunden wenig anfangen könne. Sie war zunächst erstaunt, mit einem Sklaven könne sie gar nichts anfangen, es laufe doch alles gut so. Nach einigen Wochen gab sie sich doch bereit. Aber wie sollte das gelingen? Wie pendelt sich ein SM-orientiertes Paar ein, dem nicht klar ist, wie es laufen soll?

Eine BDSM-Geschichte von poet.

  • Info: Veröffentlicht am 06.12.2013 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Er hatte sich sehr dominant gefühlt an jenem ersten Abend. Sie ging sehr gut auf das Spiel ein, unterwarf sich, gehorchte. Er war begeistert - all die Jahre mit dem Traum von der richtigen Partnerin zu seinen Fantasien. Der Abend versprach den Aufbruch in eine prickelnde Zukunft. Sie liebten sich sehr.

Die Seifenblase zerplatzte schon am nächsten Morgen, als er sie aufforderte, ihm vor der Abfahrt zum gemeinsamen Stadtbummel ihr Höschen abzuliefern. Sie weigerte sich. Aber hatte sie nicht gestern gesagt, seine Sklavin sein zu wollen? Wie, das war gestern? Als sie in dieser Rolle war. Und heute? Vielleicht bald mal wieder.

Sie benutzten nicht das hässliche Wort „Sessions“, aber es wurde sehr schnell klar, wo der Hund begraben lag: Während er von einer Partnerschaft träumte, in der die Rollenverteilung ständig präsent war, falls es der Alltag erlauben würde, wollte sie nur gelegentlich ein Spiel inszenieren, das erotische Augenblicke schuf, als Variation sexuellen Erlebens. Ein Laienstück statt Schauspieler als Beruf sozusagen. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

25.03.2021 um 17:30 Uhr

Alles was ich hier vom `Poet` lese ist irgendwie Satire. Ich muß mal was anderes dazwischenschieben um wieder auf den Boden zurück zu kommen. Gefällt mit halt einfach. Mir ist der "Rock" eben näher als die (der)

Blu(e)s(e). Gefällt mir!

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Gelöscht.

27.12.2018 um 02:44 Uhr

Dumm gelaufen für den Herrn Rosinenpicker, toll geschrieben und die Dame hat ja mehr als nur recht.

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04.09.2016 um 01:53 Uhr

Etwas verwirrend, aber das mag an mir liegen...

Für mich liest sich das "sie liebten sich sehr" eher wie ein Mantra, an dem sich beide festklammern...

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Meister Y

Autor. Förderer.

24.05.2016 um 08:27 Uhr

geändert am 24.05.2016 um 08:32 Uhr

Ja, sie liebten sich sehr...

Erkenntnisreiche Zeilen, die ein großes Problem beschreiben und für mich in einem scheinbaren Happy End enden. Das "Problem", dass sich hier zeigt ist die Schere zwischen wirklichem D/S und dem gelegentlichen Ausleben sexueller Phantasien. Dem wirklichen Ausleben oder gegenseitiger Wunscherfüllung. Ja, die Beiden liebten sich wirklich und noch etwas kommt dazu. Es gab keinen Rollentausch, auch wenn er es vielleicht so empfindet. Von Beginn an dominiert sie ihn, macht ihn zu ihrem Werkzeug, lässt ihn ihre Wünsche erfüllen. Mehr und mehr, vielleicht auch durch seinen Vorschlag reift diese Erkenntnis in ihr, setzt sich ihre dominante Seite auch nach außen durch. Als Fazit bleibt: Ja, sie liebten sich sehr.

All dies ist in fein geschriebene Worte gepackt, die man verstehen, richtig lesen muss. Die nicht kritisch daherkommen, sondern erklären. Die ich sehr gern gelesen habe.

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Gelöscht.

20.03.2016 um 08:59 Uhr

Ja ja die liebe Liebe zu was sie den Menschen bringt zu tun und zu lassen , sogar die Vorsätze über Bord zu schmeissen ...was ein Genuss es zu lesen ..danke

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

18.03.2016 um 20:22 Uhr

geändert am 19.03.2016 um 01:52 Uhr

Bester poet,

Musik und Prosa haben eines gemeinsam: beide bewegen sich in der Zeit, auch wenn sie verschiedene Sinneskanäle bedienen. Ich liebe das musikalische Webmuster als Leitfaden beim Schreiben.

 

Du übernimmst sogar die Wiederholungszeichen in Deine mehrsätzige Dis-Sonate:

„Und sie liebten sich (sehr)“ beendet jeden Satz. Die Exposition beginnt laut und schnell, und die beiden Motive erscheinen in Er-Dur und Sie-moll. Nach einem langen Ringen mehrerer Übergangsformen verstummt das Stück im umgekehrten Er-Moll und Sie-Dur. Als Fußschemel *g

Wenn man die Tonart wechselt kann aus der Dominanten eine Subdominante werden. Gleicher Kerl in völlig anderem Lebensgefühl.

 

Mensch, poet, kannst Du ein bissiger Konstrukteur sein . Das ist doch kein happy-end, auch wenn es sich so anhört!

Wenn es das gäbe, müsste man es Schein-Moll nennen am Ende.

Die Rollen sind ja nur scheinbar vertauscht.

Tataa! Sie hat sich eindeutig durchgesetzt, und er hatte von Beginn an keine Chance. Weil, und jetzt geht´s zum Inhalt:

Die Hosen hat immer der Part mit der geringeren Libido an. Das ist in Deinem Stück in allen Variationen durchgeorgelt. Egal ob sie sich Dom, Sub, Dev, Bottom, Top, … nennen, der Part mit der stärkeren Libido endet als „Sad“ (nein, nicht Abk. für Sadist, sondern in englisch). Behaupte ich mal.

Diesmal nicht Hoffmanns Erzählungen, sondern poets Erzählungen. Nicht demnächst, sondern schon heute in diesem Haus. So´n Spaß, wenn´s nicht so ernst wäre.

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Gelöscht.

29.12.2014 um 00:12 Uhr

Schön geschrieben, aber ein bisschen zäh in der Entwicklung.

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Gelöscht.

29.09.2014 um 11:08 Uhr

Sehr schön geschrieben. Es zeigt, dass es garnicht so einfach ist zwei Rollen zu verkörpern.

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Gelöscht.

12.09.2014 um 18:21 Uhr

Sehr schön.

Es sollte vorher die Rollenverteilung feststehen um nicht enttäuscht zu werden.

Danke

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

05.07.2014 um 23:19 Uhr

Mir fällt zu Deinem herrlichen Text nur dieses Zitat ein: Nichts ist beständiger als der Wandel (Heraklit)

Danke für diese sehr nachdenklichen Gedanken an eine Beziehung - Und sie liebten sich sehr!

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