Sir Richard. Ein Name wie ein Qualitätsversprechen. Das Aussehen eines Traumprinzen. Ein Mann in den besten Jahren. Eine Stimme, die Thea dahinschmelzen lässt, die er so einzusetzen weiß, dass ihre devoten Saiten alle gleichzeitig in Schwingung geraten. Ist das zu schön, um wahr zu sein?
() Das Auto rast durch die Nacht, über leere Straßen. Nur weg von hier, raus aus der Gefahrenzone. Beinahe wäre es zu spät gewesen.
Theas Herz schlägt bis zum Hals. Sie krallt ihre Hände ins Lenkrad. Was für ein Reinfall. Die Striemen auf ihrem Körper erinnern sie daran, wie naiv sie war.
Von weitem sah der Kerl aus wie der Traumprinz. Sir Richard. Wenn das kein Qualitätsversprechen ist. Klingt nach edel und anständig. Ha! Schall und Rauch. Sie würde ja darüber lachen, wenn es nicht so zum Heulen wäre.
Alles bloß Fassade, selbst das gebildete Geschwätz. Kann er sich in die Haare schmieren.
Lieber nicht daran denken, wie lange sie gebraucht hat, um hinter den Schwindel zu steigen. Beinahe zu spät. Dabei hätte sie von Anfang an Verdacht schöpfen können. Aber sie hat sich blenden lassen. Von ihren eigenen Wünschen.
Immer wieder wirft sie einen Blick in den Rückspiegel. Irgendwo da hinten steht es, das Haus.
Es hatte den morbiden Charme alter Geschichten. Rissige Balken, alles ein bisschen schief und liebenswert. Traf genau ihre romantische Ader.
Bei ihrer Ankunft hat sie sich gefragt, wie er diesen Ort gefunden hat. Weit außerhalb der Stadt, dichtes Gestrüpp ringsum. Keiner würde sie hier hören. Ein Ort, wie gemacht für eine gute Session. Eigentlich hätte sie gleich erkennen können, auf welchen Deal es hinausläuft.
Sie hat sich blenden lassen. Schon bei ihrer ersten Begegnung im Club war Thea ihm auf den Leim gegangen. Sir Richard war nicht nur der Traumprinz - gutaussehend mit leicht angegrauten Schläfen. Ein reifer Mann in den besten Jahren. Er war auch ein Traum-Dom.
Die Stimme - von zuckersüß bis schneidend scharf - hat das diensthabende Entscheidungszentrum komplett außer Gefecht gesetzt. Jawohl, Sir Richard. Wie Sie wünschen, Sir Richard. Es ist mir ein Bedürfnis, Sir Richard.
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