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Morgenstunde

Verdammt, er soll es mitkriegen, wie ich mich fühle: stinksauer, erschöpft von der durchwachten Nacht, todmüde - und ganz gewiss nicht geil! Und doch sitze ich hier vor seinem Bett und warte. Warum?

Eine BDSM-Geschichte von Clu.

  • Info: Veröffentlicht am 28.09.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Bild: Midjourney

 

So leise wie möglich stecke ich den Schlüssel ins Schloss und drehe ihn einmal um sich selbst. Die Tür öffnet sich mit einem ›klack‹, hastig trete ich ein und schließe sie hinter mir. Im dunklen Flur ist es vollkommen still. Reglos lausche ich in die Dämmerung: höre ich ihn vielleicht atmen? Ich spüre, wie aufgeregt ich bin: noch immer hält mich der Groll der letzten fünf Stunden fest im Griff. Der fünfzehnminütige Fußweg von meiner zu seiner Wohnung durch die kühle Morgenfrische hat nicht gereicht, mich zu beruhigen. Oh, und ich will mich auch gar nicht beruhigen! Verdammt, er soll es mitkriegen, wie ich mich fühle: stinksauer, erschöpft von der durchwachten Nacht, todmüde - und ganz gewiss nicht geil!

 

Ich stelle meine Tasche vor mir auf den Boden, streife die Sandalen ab, entledige mich meiner Jeans, lasse sie achtlos fallen. Weiter ziehe ich mich nicht aus, ich denke gar nicht dran! Der schwarze Slip bleibt an, auch das T-Shirt, unter dem ich nichts Stützendes trage. Das Lederhalsband, das ich erst im Treppenhaus anlegte, fühlt sich kühl und schwer an.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

02.11.2024 um 06:45 Uhr

Eine sehr intensive Kurzgeschichte. Die Zweifel und Gefühle werden sehr schön erzählt.

 

Die Geschichte ist voller Leidenschaft und Emotionen.

 

Ich habe die Geschichte zu meinem ersten Kaffee sehr genossen.

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20.10.2024 um 10:53 Uhr

Sehr schön

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15.10.2024 um 00:07 Uhr

Clu versteht es meisterhaft, mit ihren Worten sinnliche Welten zu erschaffen. Ihre Geschichten sind einnehmend, voller Leidenschaft und tiefgründiger Emotionen. Clu gelingt es, eine perfekte Balance zwischen Erotik und Handlung zu finden, sodass ihre Werke nicht nur körperliche, sondern auch seelische Intensität vermitteln. Ihre Charaktere sind vielschichtig und real, die Spannung zwischen ihnen knistert von der ersten bis zur letzten Seite. Clu hat das Talent, Leserinnen und Leser in einen Strudel aus Lust, Verlangen und tiefer Verbundenheit zu ziehen. Ein echtes Geschenk an die erotische Literatur!

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Robert S

Autor.

11.10.2024 um 14:55 Uhr

Erleben im Kopf und reales Erleben sind völlig unterschiedliche Dinge.

Wenn ich etwas schreibe, schaffe ich die Abläufe genau so, wie ich sie haben will. Da gibt es nichts, was mich stört, Sessions verlaufen genau so, wie ich es wünsche, meine submissiv-masochistische Welt ist in bester Ordnung, weil ich sie selbst bediene. Da gibt es keine Stimmung, die ich nicht möchte, keinen Pickel, keinen Geruch, kein Schnarchen und keinen Schweißfuss. Das ist so, weil ich meinen Text gestalte.

Wie, bitte, soll da die Realität, wie soll ein anderer Mensch hier mithalten?

Genau das ist die Krux. 

Wenn ich also real aktiv bin, weiß ich, dass ich geistig und seelisch nicht das erreiche, was mein Kopfkino beinhaltet.

Der Trost der Realität besteht in tatsächlichem körperlichem Erleben und im Glücksfall einer geistig-seelischen Annäherung.

Oder kurz: Perfektion ist nicht real.

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08.10.2024 um 13:18 Uhr

Wow, mir hat diese intensive Geschichte gefallen. Ihr Wut, macht mich mit unruhig. Ich weiß was die Protagonistin fühlt. Der Wunsch das ihr Dom es weiß. 

Wie plötzlich die Leere eintritt und es ihr leichter macht, sich hinzugeben. War das sein Ziel…

Danke für diese Geschichte.

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Divotimus

Autor.

07.10.2024 um 07:23 Uhr

Eine kurze aber Intensive Erzählung. Die Zweifel und Gefühle der Protagonistin wurden sehr bildhaft und fantasievoll formuliert. Die mangelnden Absprachen lassen sie unsicher und zu Recht wütend zurück. Sich dann doch zu fügen lässt erahnen wie wichtig oder auch neugierig sie auf den dominanten Part ist.

 

 

Mir hat die Geschichte gut gefallen!

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poet

Autor. Förderer.

04.10.2024 um 21:54 Uhr

Mir gefällt die Sprache dieses Textes, das gekonnte Wiedergeben dieser schwankenden Gefühle und Gedanken. Was ich nicht verstehe: Diese Wut. Wenn zwei zusammen sich auf diese Schiene eingelassen haben, so tun sie es, weil sie sich mögen. Und eine sub will  dann ihrem Dom gefallen, genau das erregt sie, wie ist da Wut möglich? Ist mit Wut eine Fortsetzung dieser Beziehung sinnvoll und möglich?

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hortensia

Förderer.

01.10.2024 um 13:09 Uhr

Ganz ehrlich, ich weiß diesmal gar nicht so recht, was ich mit dieser Geschichte anfangen kann. Natürlich ist sie gut geschrieben, etwas anderes kenne ich von Clu ja nicht, aber der Inhalt verführt mich dazu, mit den Zähnen grübelnd an meinen Lippen zu knabbern.

 

Was genau ist denn ihr Problem? Was macht sie so wütend? Sie müssen ja vertraut miteinander sein, denn sie hat seinen Schlüssel, sie konnte zu Fuß gehen, also ist es nicht sooo weit weg von ihr.

 

Ich glaube, mir fehlt einfach etwas Text, der erklärt, was sie nun tatsächlich so in Rage gebracht hat aber auch was sie dazu bewegte, letztendlich genau das zu tun, was er von ihr verlangte.

 

Manchmal kann ich das Tun und Lassen von Protagonisten in den Geschichten nachvollziehen, manchmal gar nicht und manchmal überlege ich, was ich getan hätte, wäre ich in der gleichen Situation. In diesem Fall bleibt es schlicht bei den Fragezeichen, ich verstehe sie einfach nicht und ich würde ihr dringend raten, sobald er wach ist und die Session vorbei ist (sollte es eine geben) mit ihm mal ein paar Worte zu reden ;).

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30.09.2024 um 20:41 Uhr

Finde die Zeilen, spannend, der Text liest sich leicht und flüssig. Bin gespannt wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

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Meister Y

Autor. Förderer.

28.09.2024 um 14:57 Uhr

Liebe Clu, Innenansichten einer Sub, die hin- und hergerissen scheint, die zweifelt, in der sich Wut aufbaut, ja, die gar über Rache (vielleicht nicht das rechte Wort) nachdenkt. So ist das, wenn man, wie sie selbst denkt, ein bisschen will und viel bekommt. Die Geister die ich rief, sage ich da nur.

Was ich herauszulesen meine ist, dass es an Absprachen fehlt, dass sie nicht wirklich verinnerlicht hat, was er von ihr erwartet. Das Ende war für mich vorhersehbar. Die submissive Seite gewinnt, sie gibt sich hin, überlässt ihm das weitere Handeln.

 

Eine Szenerie, die ich hoffentlich nie heraufbeschwöre und falls doch, dann erwarte ich, dass Sub sich an eine unserer Absprachen hält und mit mir spricht!

 

Danke für eine Geschichte, die ein bisschen zum grausigen Herbstwetter passt, mir aber den Nachmittag gerettet hat!

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