Und? Wie war Ihr Fest der Liebe? So wie immer, sagen Sie? Bestimmt möchten Sie hören, wie es mir erging. Innerhalb weniger Wochen hatte sich meine verhalten dominante Freundin in eine fast perfekte sadistische, das Spiel souverän führende Herrin verwandelt.
Der vierte Advent kam so sicher wie das Amen in der Kirche, und als ich erwachte, war ich bereits an Händen und Füßen kunstvoll mit Seilen gefesselt. Im Halbschlaf hatte ich es gespürt und murmelnd akzeptiert, weil ich Josy vollkommen vertraute, auch weil es mich geil machte. Morgens war ich meistens besonders empfänglich für das Geschenk der Lust.
„Ich liebe unsere Spiele“, sagte Josy und gab mir einen langen tiefen Kuss; mehr musste sie nicht sagen, denn auf ihre Frage, ob ich bereit sei, nickte ich nur.
Sie hatte unsere Dachwohnung verdunkelt, um eine mystische Atmosphäre zu schaffen und um die vielen entzündeten und golden leuchtenden Kerzen - viel mehr als vier - zur Geltung zu bringen. Stimmungsvolle Mittelaltermusik, gemischt mit modernen Elementen, tönte leise im Hintergrund. Herbe und würzige Räucherharze verbreiteten ihren die Sinne stimulierenden und die Phantasie anregenden Duft.
Es war soweit.
Ich durfte noch einen Blick auf den Adventskranz werfen, ehe es losging. Seine Kerzen brannten noch nicht. Er war jetzt zusätzlich mit Miniaturweidenrutenbündeln und kleinen dünnen Bambusstäbchen geschmückt, und auch eine winzige silberne Peitsche fehlte nicht. Ach ja… und es gab auch einen frischen grünen Pinienzweig.
Ich denke nicht, dass Sie noch mehr benötigen, um Ihre Phantasie tanzen zu lassen, werte Leserin. Um sich selber auszumalen, auf welche Weise Josy und ich den vierten Advent im Jahr 2007 feierten.
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