Manchmal kann man in luftigen Höhen nicht nur prickelnde Getränke zu sich nehmen, sondern auch prickelnde Stunden verbringen. Und mancher Dom lässt sich bei dieser Gelegenheit eine schmerzvolle Alternative zum langweiligen Bordkino einfallen. Dabei stören ihn nicht einmal Bordpersonal und andere Fluggäste. Ready for take-off?
Urlaub! Vierzehn traumhafte Tage lang das süße Nichtstun genießen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Zweifelnd betrachtete sie den Gepäckstapel, der sich langsam aus dem Kofferraum auf den Kofferkarren ergoss.
„Fünfzehn Paar...“ murmelte er mit diesem „darüber unterhalten wir uns noch“-Ton.
Trotzig schob sie die Lippe vor und parierte. „Ich wusste ja nicht, WAS man da anzieht.“
„Egal, fünfzehn Paar!“
„Was glaubst du, wie die Leute geschaut hätten, wenn ich von jedem nur einen mitgenommen hätte.“
Ein Glück, dass sie hier in der Öffentlichkeit waren, sein Blick korrigierte wohl die Schlagzahl der nächsten Session gerade massiv nach oben. Eine Tasche erregte ihre Aufmerksamkeit, natürlich kannte sie die, aber WAS um Himmelswillen machte sie hier auf diesem minimalistischen Turm zu Pisa? „Du kannst doch nicht ernsthaft...“
„Was kann ich nicht, Schatz?“
„Na, du kannst doch nicht ernsthaft Spielzeug mitnehmen wollen?!“ zischte sie mit verhaltener Stimme und warf der unter ihrem Gepäck wankenden Großfamilienkarawane einen Blick zu.
„Natürlich kann ich, wir fliegen in ein Land, in dem ein Mann per Gesetz dazu verpflichtet ist, seine Frau zu züchtigen.“ Er strahlte sie unwiderstehlich an und legte ihr dann den Finger auf die Lippen, erstickte ihren Protest im Keim. „Es wäre mir neu, dass ich mit dir darüber diskutieren müsste, und wenn du fünfzehn Paar Schuhe mitnehmen kannst, ganz zu Schweigen von dem anderen Kram, kann ich Spielzeug mitnehmen, sonst wirst du doch jeden Abend NIEMALS rechtzeitig fertig.“
Köstlich, einfach nur köstlich. Amüsement pur und noch dazu in einem Tempo, dass einem kaum Zeit zum Luftholen lässt. Ein bisschen konnte ich mit ihr mitfühlen. Auf der anderen Seite mochte ich diesen Dom, der konsequent und humorvoll zugleich ist. Sie an Grenzen führt, die öffentlicher kaum sein können. Allein die Vorstellung, so vor der Personenkontrolle eines Flughafens erscheinen zu müssen.
Danke für humorvolle wie aufregende Zeilen. Zeilen, die mich lachen ließen.
Genialen Gedanken und Assoziationen, einfach köstlich beschrieben. Mit einem breiten Grinsen derer Beiden Start in den Urlaub genossen. Trotz nicht genauer Beschreibung der Personen entstand ein klasse Kopfkino, mit Ihren Gepäckbergen, Verhalten, Gesten und Dialogen.
ich habe diese Geschichte schon mehrfach gelesen, immer wieder geschmunzelt und erst heute, wo sie zur Diskussion steht, fällt mir auf, dass sich doch ein kleiner Fehler eingeschlichen hat...
Sie hat eine Kugel im Mund..und dann nimmt er ihr DIE KugelN aus dem Mund...
aber das tut der Geschichte keinen Abbruch.
Ich finde sie klasse!
*wo bitte gibts hier auf der Seite eine Verlinkung zum onlineUrlaubbuchen, wennichmalwelchenhab*