Sie sollte mit ihm ausgehen, zum Essen und in die Oper. Und sie sollte über Nacht bei ihm bleiben, nicht nur für eine Session. Sie hatte Angst, seinen Wunsch zu erfüllen. Und sie hatte Angst, seinen Wunsch nicht zu erfüllen.
Er wollte, dass sie über Nacht blieb. Das erste Mal das ganze Wochenende für ihn da ist. »Ich kann das nicht«, sagte sie ihm. »Du willst zu viel von mir. Du willst alles von mir. Ich habe aber keine Liebe für dich. Ich fühle hier nichts.« Sie zeigte auf ihr Herz. Sie hatte Angst, das alles auszusprechen. Wusste nicht, wie sie ihre Gefühle benennen soll. Hatte Angst, dass er sie von sich stößt, wenn sie ehrlich sagt, was sie denkt. Sie liebte ihn nicht. Aber sie brauchte ihn. Wenn er sie band, wenn er sie dominierte, wenn er mit ihr an ihre Grenzen ging, konnte sie aufhören zu denken. Konnte sie aufhören, an den anderen zu denken . Das wollte sie nicht verlieren. Nur dann fühlte sie sich ganz. Es war eine Sucht. Und sie wusste es.
»Bleib trotzdem. Du musst mich dafür nicht lieben. Noch nicht«, meinte er. Bat sie darum. »Ich möchte dich nur ein ganzes Wochenende für mich haben. Nicht nur für eine Session. Nicht nur für Sex.«
Konnte ein Mann ihr zurückgeben, was sie bei dem anderen hatte zurücklassen müssen? Konnte sie das verloren gegangene Vertrauen wiederfinden? Es war schwer, aber es schien zu gelingen.
Schattenmädchen (Teil 2)
Sie sollte mit ihm ausgehen, zum Essen und in die Oper. Und sie sollte über Nacht bei ihm bleiben, nicht nur für eine Session. Sie hatte Angst, seinen Wunsch zu erfüllen. Und sie hatte Angst, seinen Wunsch nicht zu erfüllen.
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Auch in der Fortsetzung wird ihre Emotionalität, wird ihre Zerrissenheit, wird ihr Stolz, werden ihre Gefühle überdeutlich sichtbar. Sie, die nicht liebt, die sich hingibt um sich selbst mit Gefühlen zu betrügen. Die ihn benutzt um sich in eine andere Welt zu flüchten.
Dann erleben wir ihn, ihn der nicht wahr haben will, dass seine Gefühle nicht erwidert werden. Der nicht sieht, dass er mehr Mittel zum Zweck als Beherrscher der Situation ist. Ihn, dessen nicht erwiderte Liebe am Ende in Hass umschlägt. Ihn, der sein Versprechen bricht, der nicht beschützt sondern brutal erniedrigt, sich nicht unter Kontrolle hat, Vertrauen unwiderbringlich zerstört. Kein schönes Ende aber ein deutliches Wort von ihr.
Alles in allem eine eher traurig machende Fortsetzung, die ich gut geschrieben fand. Definitiv lesenswert, danke für die Zeilen.
Der Text hat mich unglaublich traurig gemacht. Bis auf die letzten Zeilen, die ein Ende der Traurigkeit anzudeuten scheinen - aber vielleicht auch nicht.
Das macht man doch nicht mit Jemanden den man liebt! Fassungslos und schockiert über dieses Ende, es tat beim lesen richtig weh, vielleicht weil es sich immer noch nach Deiner eigenen persönlichen Geschichte anfühlt und wenn nicht, hast Du es mit Deinen Worten eine ganz besondere Geschichte gezaubert. Ein ganz großes Kompliment für diesen berührenden und ergreifenden Zweiteiler, DANKE!
Auch Teil 2 ist inhaltlich wieder sehr interessant, nur das Tempo der Szenenwechsel, da bekomme ich gleich glatt nen Infarkt . Etwas intensiver vernahm ich hier die wahre Gefühlslage, wirkte schon lebendiger, als noch in Teil 1.
Zum Nachdenken anregend, aufwühlend...
Lässt sich ein einmal gestörtes Vertrauen wieder aufbauen?
Ich möchte mich hier ganz herzlich bei allen bedanken, die sich Zeit genommen haben, meine Geschichte nicht nur zu lesen, sondern auch zu kommentieren.
Da es meine erste Geschichte ist, bin ich von dem Feedback sehr überrascht. Und ich freue mich über jede dazu geschriebene Zeile.
Vor allem fand ich die Geschichte sagenhaft geschrieben, ich bin nicht einmal gestolpert, weder über den Schreibstil, noch über die beiden Hauptpersonen. Die Beiden haben sich für mich "echt" angefühlt, ich habe mit ihr gelitten, erstaunlicherweise aber auch mit ihm.