Die Regeln für das Spielzimmer kannte sie genau: Ausziehen und in Warteposition gehen. Aber das war ihr heute nicht möglich gewesen. Und nun stand sie hier an der Sprossenwand. Fixiert mit Riemen.
So unruhig hatte er sie noch nie erlebt. Sie konnte gar nicht stillhalten. Schon, dass sie ihn bat, mit ihr eine »Session« durchzuführen, war eigenartig. Das passte nicht zu ihr. Sonst wusste sie, dass er den Zeitpunkt vorgab, wann er etwas von ihr wollte oder wann sie etwas zu tun hatte, für ihn. Sie wollte es so, sie beide wollten es so. Er hatte die Macht, über sie. Sie hatte sie ihm gegeben. Und das war genau das, was für beide den Reiz ausmachte.
Umso mehr war er irritiert, dass sie sich etwas wünschte. Da es so ungewöhnlich war, hatte er ihr aufgetragen, sich in ihrem Spielzimmer vorzubereiten und auf ihn zu warten. Sie sollte ihm durch ihre Vorbereitung zeigen, was sie von ihm heute brauchte. Damit wollte er ihr auch die Möglichkeit geben, schon ein wenig runterzukommen.
Aber das hatte nicht geklappt. Als er den Raum betrat, war sie nicht wie erwartet in die Wartestellung gegangen, sondern rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her. Also nahm er sie erst mal in den Arm. Und dann flüsterte er ihr zu, dass er sich nun um sie kümmern werde. Sie hätte nichts weiter zu tun als still zu sein. Er wolle nichts von ihr hören.
Aber auch das gelang ihr heute nicht. Sie wollte noch so viel fragen, sagen und stöhnen. Sie war total unruhig.
Irgendwann hatte er die Faxen dick. Er war selten aus der Fassung zu bringen, aber heute hatte sie es geschafft. Er schnappte sich die Lederriemen und nahm die Sprossenwand zu Hilfe. Er fixierte sie so daran, dass sie bewegungsunfähig wurde. Mit einem Knebel verschaffte er auch ihrem Mund Ruhe.
aber eben es geht ja um ein miteinander und wenn man sich kennt, darf auch mal ein Führen der anderen Art und Weise dabei heraus kommen.
Ich kann hier nur Gefühle aufzeigen, die ich so oder ähnlich, evtl in ggf. anderem Kontext erlebt habe, aber ich weiß, wovon ich hier geredet oder geschrieben habe
Ob das hier immer Platz hat, weiß ich nicht, wenn ich aber zum nachdenken anregen konnte, ist mir das viel wert.
Und ich freue mich, dass hier unterschiedliches Platz hat
Inhaltlich interessant. Dom löst, wenn der Name verdient, keine Probleme. Er zeigt bestenfalls den Weg. Das sehen einige ähnlich. Kraft von Ruhe und Besinnung in den Fokus gerückt. Wenn, wie hier schon formuliert, nicht oft Geschichten zu finden seien, die das Innere von Subs aufzeigen, ist das nur als traurig zu bezeichnen. Andere formulieren mitunter lediglich Behauptungen als Postulate. Lächerlich, wenn es nicht zugleich traurig wär.
Kritisches zu äußern, findet allgemein wenig Gegenliebe. Liegt in "menschlicher" Natur. Die Niederschrift einer subjektiven Erfahrung ist faktisch bar jeder Kritik. Dein Wunsch trotzdem legitim und verständlich.
Die Story erscheint mir etwas zu einfach. Wieso ist ihr "Therapeut" gleichzeitig ihr "Herr"? Die Couch wird zur Sprossenwand? Selbstlos macht er sich an die Arbeit und erntet Verständnis, Verständnis und nochmal Verständnis. Wenn das immer so simpel wäre. Zur Entschuldigung kann angemerkt werden: Es ist eine Kurzgeschichte und die Botschaft ist stark komprimiert. Verstanden habe ich das schon.
Ich nehme die Geschichte eher als Fiktion, da mir das BDSM-Gefühlsleben nicht sehr vertraut ist. Es liest sich für mich eher wie therapeutische Exerzitien. Und warum stechen die Bremsen stellvertretend? Ein Wortspiel?
Noch besser hätte mir die Episode als Ich-Erzählung gefallen. Ich bin nun mal auf Details versessen...
mir als neugierigen Neuling der Szene, zeigt die Geschichte nochmal das es um viel mehr als das rein sexuelle geht. Auf der Zwischenmenschlichen Ebene passiert und basiert hier sehr sehr viel und das finde ich sehr schön.