Die übliche Familienfeier zu Weihnachten ist nicht für jeden das, was er sich unter einem Fest vorstellt. Da wundert es nicht, wenn der Fahrstuhl zur Wohnung der leidenschaftliche Moment wird, der ein ganzes Universum voller Weihnacht ersetzen kann.
Weihnachten, ich weiß, wie sehr du diesen Familienklüngel hasst, aber du warst so nett, dich trotzdem bereitzuerklären, mit zu meinen schon recht betagten Eltern zu gehen und die Prozedur über dich ergehen zu lassen.
Es gab das komplette Programm, Pastetchen essen, Bescherung im Kleinen, und anschließend Philosophieren über Gott und die Welt. Mein Vater war jedoch so höflich, auf das Abspielen von Weihnachtsliedern zu verzichten - Gott sei Dank, denn das hätte dich quasi stante pede zur Flucht getrieben.
Ich helfe Mutter beim zu Bett gehen und räume noch die Küche auf. Ein letzter gemeinsamer Kurzer und Vater geht auch ins Bett. Uff, geschafft. Es ist inzwischen elf Uhr, freundliche Verabschiedung an der Tür, allseitige Gutenachtwünsche und ab in den Lift.
Kaum schließt sich die Tür, drehst du dich zu mir: »Jetzt krieg’ ich mein Vergnügen und meine Entschädigung!«
Wenige, heftige, deftige Zeilen in denen seine Lust überdeutlich spürbar wird. Lust, die er geschickt, schnell und in rasantem Tempo auf sie überträgt. Ich bin sicher, dass es hinter der Wohnungstür noch so manche Bescherung gab.