Was gehört dazu, eine gute Sklavin zu sein? Ist es alles gut und richtig, was Dom fordert und erwartet? Diese Geschichte zeigt, wohin mangelndes Selbstbewusstsein, Naivität und falsch verstandene Unterwerfung führen können, wenn sie auf Skrupellosigkeit, Dreistigkeit und missbräuchlich ausgeübte Dominanz treffen.
Es ist kühl heute Abend. Obwohl die Sonne kaum untergegangen ist, kriecht die Kälte schon an meinen Beinen herauf. Ich ziehe den Mantel etwas enger um mich und hoffe, dass es Dich nicht stört, wenn ich verfroren wirke. Vielleicht magst Du es ja sogar, wenn meine Formen dadurch deutlicher zu sehen sind. Die Absätze meiner High-Heels klackern ein wenig, weil ich von einem Bein aufs andere trete, um mich warm zu halten.
Deine Anweisungen waren deutlich. Ich darf nur meine schwarze Spitzenwäsche und den Mantel darüber tragen und muss hier warten, bis mich ein Mann abholen wird. Ein fremder Mann. Ich bin unsicher, weil Du das noch nie verlangt hast. Natürlich weiß ich, dass Du entscheidest, was gut ist für mich. Das bisschen Angst gehört wohl dazu, nicht? Du hast mir gesagt, dass es schön sein wird und mich weiterbringen wird.
Die Protagonistin dieser Geschichte befindet sich in einem tiefen erdrückendem Abhängigkeitsverhältnis ,aus dem es für sie kein Entrinnen gibt. Bis zum Schluss nicht. Immer mehr sinkt sie dort hinein und ist nicht mehr fähig zu entkommen. Ihre innigste Hoffnung endlich Liebe und Anerkennung zu bekommen, wird sich nicht erfüllen, stattdessen wird sie ihm hörig. Traurig, bedrückend und Angst einflößend geschrieben.
Sehr heftig... eine unsichere Frau mit sehr wenig Selbstwertgefühl und ohne die geringste Ahnung von BDSM gerät an einen Mann, der sich nicht im kleinsten Maße Dom nennen darf.
Ergebnis: Missbrauch, Prostitution, Gewalt.
Mit ein paar anderen Vokabeln auch in der Vanilla Welt so vorstellbar.
Leider gibt es solche Männer tatsächlich und sie finden immer wieder Opfer.
zugegebenermaßen bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Hingabe ist das Eine, sich selbst aufzugeben, in Hörigkeit abzugleiten das Andere. Die Zerrissenheit der Protagonistin hast Du wirklich wunderbar beschrieben. Emotional, zwiespältig, ängstlich und dennoch gewillt, alles für ihren Herrn zu tun. Unverständnis und Scham mischen sich mit Hingabe und Stolz, Du lässt uns tief in die Seele Deiner Hauptfigur blicken. So wenig wir auch über ihn erfahren, klar wird Leserinnen und Lesern, dass er sie mehr ausnutzt als beschützt. Das er, aus meiner Sicht und meinem Verständnis, die Grenzen von einvernehmlichen D/S deutlich überschreitet.
Danke für eine Geschichte, die sicher nicht unbedingt Gefallen erzeugt, vielleicht aber Augen öffnet und schon aus diesem Grund unbedingt auf die Schattenzeilen gehört! Danke, das ich sie lesen durfte.
Die Innenansicht einer Frau in ihrer gesamten emotionalen Widersprüchlichkeit ist umfassend und direkt beschrieben. Der Text zeigt ein (Achtung - jetzt kommt es) Abgleiten des BDSM in Perversion.
Im Stl wirkt die Geschichte endringlich, sie nimmt mich mit. Sehr gelungen.
Deine Art zu Schreiben ist fesselnd und spannend, aber das was Du geschrieben hast ist erschreckend und macht mir fast schon Angst. Ein heftiges und beunruhigendes Erlebnis mit noch schlimmeren Zukunftsaussichten lassen mir die Gedanken kommen, das dieses sich in Richtung Prostitution entwickeln wird, er sein Geld mit Ihr verdienen möchte und das Ganze böse enden wird...