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Ein Weihnachtsgeschenk

Die Arbeit an dem Ring beflügelte seine Fantasie in den nächsten Tagen zusätzlich. Manchmal hatte er Angst vor seinen eigenen Gefühlen. Er stellte sich vor, wie sie den Ring von ihm bekam, wie sie ihn annehmen würde. Würde sie dabei knien? Würde sie etwas sagen? Ihm versichern, dass sie ihn mit Stolz tragen würde? Oder würden Fantasie und Realität einmal mehr nicht zueinander passen?

Eine BDSM-Geschichte von kitty.

  • Info: Veröffentlicht am 24.12.2012 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ein kalter Dezembermorgen, mitten in der hektischen Stadt. Ein stressiger Adventssamstag wartete auf ihn. Schon bald würden Kunden auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk bei ihm auftauchen und von ihm die Lösung ihres Problems erwarten. Männer, die nicht wussten, was sie ihren Ehefrauen schenken sollten. Junge Frauen, die ihren aktuellen Freund mit Engelszungen zu einem Liebesbeweis überreden wollten. Verwöhnte Töchter, die von ihren Eltern alles bekamen, nur damit sie Ruhe gaben. Ehefrauen, die teure Armbanduhren für ihren Gatten erstanden, welche er dann gerne mal auf einer nicht näher definierten Geschäftsreise verlor. Obwohl er seinen Beruf als Goldschmied liebte und natürlich auch vom alljährlichen Geschenkerausch - im Volksmund Weihnachten genannt - lebte, verzog er bei diesen unangenehmen Gedanken den Mund.

Am liebsten waren ihm da noch die wenigen Minuten vor Geschäftsöffnung, wenn alles still war und seine liebevoll hergestellten Schätze behütet in ihren Schatullen und Vitrinen lagen. Natürlich sagte er es niemandem, doch manchmal tat ihm ein Verkauf fast körperlich weh. Besonders dann, wenn klar war, dass der Käufer weder einen Sinn für die Kreativität noch für die Schönheit hatte, sondern seine Wahl ausschließlich nach dem Wert oder der Exklusivität traf. Er seufzte und polierte nachdenklich die Glastheke. Eigentlich sollte er Schilder aufhängen, auf denen er kundtat, seine Stücke nur in gute Hände abzugeben. Dieser Gedanke munterte ihn wieder auf und er lachte in sich hinein, während er energisch einen letzten Fingerabdruck wegpolierte.

Ein Räuspern hinter ihm holte ihn in Gegenwart zurück.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Meister Y

Autor. Förderer.

24.08.2015 um 12:53 Uhr

Emotion pur und wirklich wunderschön.

 

Was doch der Auftrag für eine Handwerksarbeit so alles mit sich bringen kann. Lässt er ihn doch in eine Welt eintauchen, von der er vorher höchstens geahnt hat. Weckt in ihm vielleicht Begehrlichkeiten, die sein weiteres Leben prägen.

 

Danke für eine Geschichte voller Gefühl, eine Geschichte, die sich so ganz von anderen abhebt.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

23.05.2014 um 13:23 Uhr

Ein riesengroßes Kompliment für diese sehr emotional Gefühle und Gedanken des Schmiedes, der durch seine Handwerkskunst einen ganz besonderen Auftrag erhielt und in eine ganz andere Welt gezogen wurde, zwar nur gedanklich, aber beginnt nicht fast alles mit dem ersten Gedanken? Ich vermute ihn werden diese ersten Gedanken an diese "Schattenwelt" nicht mehr so schnell loslassen.

Danke für diese sehr berührende und vor allem greifbare und realistische Erzählung.

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Gelöscht.

01.04.2013 um 16:17 Uhr

Super geschrieben, mit viel Gefühl.

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Gelöscht.

11.01.2013 um 17:29 Uhr

"Oh - schade!" - zu kurz, so einfühlsam und doch fast ein offenes Ende ...

 

Danke für die Gedanken, die die Geschichte hervor ruft!

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Gelöscht.

09.01.2013 um 20:46 Uhr

Sehr gefühlvoller Text, danke.

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Gelöscht.

04.01.2013 um 10:03 Uhr

Vielen vielen Dank für diese wunderschöne Geschichte, sie hat mich wirklich tief berührt.

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Gelöscht.

29.12.2012 um 23:51 Uhr

Nun trage ich sehr wahrscheinlich wesentlich weniger Jahre auf meiner Seele als dieser gut Schmied ... und doch berühren mich seine empfindungen, denn versetzt es mich zurück in die aufregende, bedrückende und vor allem wegweisende Zeit, als ich meinen Neigungen einen Namen geben konnte und in Folge noch viel mehr über mich entdeckte ... dieser Text trifft sehr emotional direkt ins eigenen Gemüt ... und diese Eigenschaft macht eine richtig gute Geschichte aus ... und doch ist es die Einfachheit des Kontextes, die es so greifbar und ehrlich macht ... sicher gab es bei vielen Texten schon viele "danke", aber DANKE für dieses ergreifende Gefühl beim lesen

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