Die Muse II
Sie hatten sich beide einen Tag freigenommen, um ein langes Wochenende miteinander verbringen zu können. Er hatte einen Zeitplan erstellt, den er einhalten musste, wenn alles so klappen sollte, wie er es sich vorgestellt hatte. Maries Blick verriet Missbilligung. Wie immer, wenn sie wusste, dass er ihr wieder eine Aufgabe zukommen ließ, die eigentlich auch er selbst hätte erledigen können. Hätte. Doch so lief nun mal das Spiel.
Eine BDSM-Geschichte von Da Wüst.
Info: Veröffentlicht am 24.04.2012 in der Rubrik BDSM.
Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.
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Er lehnte sich zurück, las noch mehrere Male das Geschriebene. Zufrieden lächelte er, griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. Seit er Marie kennengelernt hatte, fiel ihm das Schreiben leichter. Endlich konnte er wieder mit Worten Bilder malen, Welten erschaffen und Charakteren Leben einhauchen. Ohne sie würde er wohl immer noch kein vernünftiges Wort zu Papier bringen. Seine Muse. In diesem Moment hätte er sie gern neben sich gehabt. Er dachte daran, wie sie sich über den Weg gelaufen waren und wie neu diese Welt für ihn war, in die sie ihn geführt hatte. Eine gänzlich andere Art der Erotik, der Sinnlichkeit. Er hatte sich ausgiebig damit beschäftigt, viel gelesen und noch mehr in Chats von erfahreneren Liebhabern des SM erfragt.
Er dachte daran, wie sie ihn zu Anfang überrumpelt und in den darauf folgenden Monaten Stück für Stück an BDSM herangeführt hatte. Wie sie ihn einweihte in die Geheimnisse von Schmerz, dem Spiel mit der Erregung. Doch waren es die praktischen Erfahrungen, die er mit Marie gemacht hatte, die ihn stärker beeinflussten als alles theoretische Wissen. Wie sie ihn bestärkte, ihm Spielraum gab, indem sie ihm ihre Wünsche offenbarte.
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Nach der zweiten Ladung kaltem Wasser im Gesicht atmete er tief durch. Seine Erregung war abgeklungen, zurück blieben Verwirrung und Zweifel. Wie war er hierher gekommen? Was hatte ihn so geil gemacht? Sollte er jetzt lieber nach Hause? Was ist dann mit Marie? Wollte er sie wirklich kennenlernen? Diese Frau, von der er nur den Namen wusste.
Die Muse II
Sie hatten sich beide einen Tag freigenommen, um ein langes Wochenende miteinander verbringen zu können. Er hatte einen Zeitplan erstellt, den er einhalten musste, wenn alles so klappen sollte, wie er es sich vorgestellt hatte. Maries Blick verriet Missbilligung. Wie immer, wenn sie wusste, dass er ihr wieder eine Aufgabe zukommen ließ, die eigentlich auch er selbst hätte erledigen können. Hätte. Doch so lief nun mal das Spiel.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Es ist 24.00Uhr. Der Text hat sicher Qualität. Mir ist er jetzt zu anstrengend. Das Ende habe ich zweimal gelesen - ist mir zu metaphysisch! Danke!
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Schöne Fortsetzung und ein ganz großes Kompliment an den letzten Abschnitt, einfach gefühlvoll und sooo berührend geschrieben. Danke für diese klasse Fortsetzung
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und wieder ein so toller, poetischer Schluss. Und auch eine wirklich gefühlvolle Story aus der Sicht des Doms; nur der Heizungsmann hätte wegbleiben können. - Trotzdem Danke für dieses schöne Geschichte.
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Ein sehr schöner zweiter Teil. Es hat mir gut gefallen, die Seite des Dom's zu lesen. Seine Gefühle und Wahrnehmungen.
Der Schlusssatz, wahnsinn, einfach nur wundervoll
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Ich finde die Geschichte wunderschön. Die Handlung dient eigentlich nur als Plattform um die Gefühle beschreiben zu können und rückt durch die sehr intensiv beschriebenen Gefühlen auch völlig in den Hintergrund. Das macht diesen Text aussergewöhnlich. Danke für diese Geschichte, auf die ich mich schon den ganzen Tag freute und von der ich nicht enttäuscht wurde. *lächel*
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