Nach der zweiten Ladung kaltem Wasser im Gesicht atmete er tief durch. Seine Erregung war abgeklungen, zurück blieben Verwirrung und Zweifel. Wie war er hierher gekommen? Was hatte ihn so geil gemacht? Sollte er jetzt lieber nach Hause? Was ist dann mit Marie? Wollte er sie wirklich kennenlernen? Diese Frau, von der er nur den Namen wusste.
Lederne Striemen, die durch meine Finger gleiten. Glänzend und glatt, rau und matt. Ich spüre das Gewicht kaum, auch nicht die Beschaffenheit der Oberfläche. Eine Barriere, die mich nichts fühlen lässt. Nur ein Geruch, den ich wahrnehmen kann. Kalt und tot, was doch einmal lebendig war. Und doch liegt ein wahrnehmbares Aroma von etwas Lebendigem in der Luft. Der Duft deiner Haut, leicht verschwitzt und warm. Im Dämmerlicht der Kerzen, das den Raum erhellt, sehe ich deinen Körper, nackt, schutzlos. Wie er sich im Rhythmus deiner Atmung hebt und senkt, pulsiert, lebt. So schön, so erregt und frei von Willen, Wollen...
Ich bringe dich tiefer in diesen Zustand mit jedem Schlag, den ich dir beibringe. Der Schmerz treibt dich an, immer weiter auf den Abgrund der Lust zu. Bis ich dir zusehen kann, wie du loslässt. Wie du dich fallen lässt, wie du fällst. Du fällst, ohne dich von mir zu entfernen, ohne bei mir zu sein, ohne bei dir zu sein. Weit weg und doch hier. Wie du versinkst im Schmerz, den ich dir beschere. Jedes lusterfüllte Stöhnen eine leise Forderung nach mehr. Der Forderung nach einem Fallen, das dich die Zeit und den Raum nicht mehr wahrnehmen lässt. Ein Fallen, das dir ein seliges Vergessen zum Geschenk macht, dich von deinem Bewusstsein löst, bis es nur noch das Fallen gibt. Sonst nichts mehr.
Meine Arme fangen dich auf, schließen sich um dich und führen dich sachte wieder auf den Boden. Dein Gesicht an meine Brust gedrückt, deine Hände, die sich an mir festhalten.
Und mit einem Mal bricht die Barriere und ich fühle mich, als wäre ich gefallen und du würdest mich auffangen...
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