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Der Adventskranz

Alina und Julien bummeln über einen Weihnachtsmarkt. Gemeinsam kaufen sie die Dinge, die man zum Schmücken eines Adventskranzes braucht. Allerdings gehen die Gedanken, was das Schmücken anbelangt, nicht unbedingt in die gleiche Richtung.

Eine BDSM-Geschichte von Ambiente.

  • Info: Veröffentlicht am 24.12.2015 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Alina liebte es, über einen Weihnachtsmarkt zu bummeln. Schon als kleines Mädchen wirbelte sie zwischen den Ständen herum. Auch heute war es wieder so. Lächelnd schaute er zu, wie sie vor der Bude mit den Glaskugeln stand. Sie konnte sich gar nicht satt daran sehen. An dem nächsten kleinen Stand bewunderte sie die Kerzen, die es in allen Größen, Formen und Farben gab. Jetzt stand Alina an einem Ständer mit glitzernden Bändern und wand sie sich um die Hände, wechselte zu einer anderen Sorte und drehte sich dann suchend nach Julien um. Mit wenigen Schritten stand er an ihrer Seite und sie bat ihn mit erhitztem Gesicht darum, einen Adventskranz zu kaufen und ihn dann eigenhändig zu schmücken. Sie zählte aufgeregt auf, was sie alles dafür benötigen würde: Einen Kranz, vier Kerzen mit Kerzenhaltern, vier Glöckchen zur Verzierung, weiße Glitzersterne und rote Bänder.

Julien lächelte leise vor sich hin und dachte, wie bezaubernd seine Alina war. Das Lächeln vertiefte sich noch mehr, als ihm ein Gedanke kam, den er noch heute in die Tat umsetzen wollte.

„Süße, Du bist mein, mein allein. Das weißt Du doch, oder?“

Sie lächelte schelmisch, machte einen angedeuteten Hofknicks und säuselte: „Natürlich, mein Herr!“ Schalk, aber auch leichte Erregung blitzten ihn aus ihren Augen an. 

Sie tranken noch gemeinsam einen Glühwein und machten sich dann ans Einkaufen. Bald hatten beide Einkaufstüten in der Hand, in der sich vielerlei Tand für einen Adventskranz befand. In der einen Tüte steckten gleich zwei Adventskränze und auf Alinas Frage hin, warum zwei, antwortete Julien, sie seien unterschiedlich groß. Er wolle vorbereitet sein. Ein Blick in sein Gesicht veranlasste Alina aber dazu, lieber keine weiteren Fragen zu stellen, denn diesen Gesichtsausdruck kannte sie nur zu gut. Gemeinsam liefen sie Hand in Hand durch den Abend mit ihrer Beute nach Hause.

Zu Hause angekommen, nahm Julien seine Alina fest in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: „Bevor wir den Adventskranz schmücken, möchte ich zuerst Dich schmücken. Geh, zieh Dich aus und komm dann ins Wohnzimmer zu mir.“

Während Alina sich auszog, zündete Julien das Holz im Kamin und viele Kerzen an. Alle anderen Lichter löschte er und der Raum erstrahlte durch den Kerzenschein. Auf einem Beistelltisch lagen auf einem schwarzen Samttuch einige ausgewählte Gerten und Flogger, ein Rohrstock und eine Spreizstange. Unter dem Tisch lag noch der Taillengurt mit den großen Ösen bereit.

Er schaute sich noch einmal in dem Zimmer um und wartete neben dem Kamin stehend darauf, dass Alina zu ihm kam. Er freute sich auf sie und sein Inneres brannte lichterloh. Er wollte sie - ihre Hingabe, ihre Demut und Unterwürfigkeit, die sie immer erst dann zeigte, wenn sie einen ganz bestimmten Punkt ihrer Erregung überwunden hatte. Inzwischen konnte Julien in ihrem Gesicht lesen wie in einem Buch und wusste genau, wann es soweit war, dass sie die Augen schloss und plötzlich fliegen konnte. Losgelöst - beschützt und gesichert durch ihn.

In dem Augenblick, in dem Alina den Raum betrat, lag eine andere Atmosphäre in der Luft. Sie kam auf ihn zu, langsam, Schritt für Schritt. Wie von selbst nahm sie ihre Hände auf den Rücken und ihr Kopf senkte sich - für ihn, ihren Herrn.

„Schließe Deine Augen!“, kam seine erste Anweisung.

 

Er holte den Taillengurt und die Spreizstange und legte beides parat. Zuerst legte er Alina den Taillengurt mit den großen Ösen an und zog ihn gerade so fest, dass er nicht verrutschen konnte. Dann öffnete er die Manschetten der Spreizstange und legte erst das eine Handgelenk in die lederne Umklammerung und dann das zweite.

Jetzt stand Alina vor ihm. Der schwarze Gurt mit den roten Lederrändern zog seinen Blick wie magisch an. Er ging um sie herum, um die Spreizstange hinter ihrem Körper zu fixieren. Dazu verband er mittels eines Karabiners, die Spreizstange mit dem Taillengurt.

Er legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ sie ganz sanft an ihren Armen hinabgleiten, bis er bei den Handgelenken angekommen war. Es war an der Zeit, den Mechanismus zu betätigen, um die Spreizstange auseinander zu schieben. Er achtete auf ihre Reaktionen und wusste daher sehr genau, wann es weit genug war.

Er drehte Alina zu sich herum und sagte lächelnd zu ihr: „Du möchtest mit mir einen Adventskranz schmücken? Da freue ich mich sehr darauf. Lege doch schon mal alle unsere Einkäufe dafür auf den Tisch.“

Daraufhin setzte Julien sich in seinen Lieblingssessel, um ihr bei ihren Bemühungen zuzuschauen.

Alina ging zu den Einkaufstüten und bemühte sich, mit den weit gespreizten Armen an die Tüten zu kommen. Automatisch kam ihr die Szene aus Secretary in den Sinn und sie funkelte ihren Herrn mit wütenden Blicken an, wohlwissend, dass sie sich dafür eine Strafe einhandelte.

„Gibt es ein Problem, Honey?“, fragte er als Antwort nur süffisant.

„Nein, mein Herr!“, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen, während sie krampfhaft versuchte, die Henkel der Tüten mit einer Hand zu erwischen. Nach mehreren Versuchen schaffte sie es und trug die Tüte zum Tisch. Nach einigen Verrenkungen lagen beide Tüten auf ihm. Zu guter Letzt funkelten die Glaskugeln, die Sterne und die Glöckchen auf dem Tisch. Beide Adventskränze lagen an dem einen Ende, alles andere auf der anderen Seite.

Triumphierend drehte sie sich zu ihrem Herrn um und erwartete sein Lob. Doch was sie zu sehen bekam, war eine hochgezogene Augenbraue und ein missbilligender Blick auf das unsortierte Knäuel von Kerzen, Kugeln Sternen und Bändern.

„Komm her zu mir!“, sagte er klirrend.

Folgsam setzte Alina einen Fuß vor den anderen, die Schritte wurden immer kleiner und die einzelnen Steps immer langsamer. Aber es half alles nichts, irgendwann war die Distanz zu ihm überwunden.

„Dreh Dich um!“, hörte Alina als nächstes und folgsam drehte sie sich dem Kamin entgegen. Julien schob erst die Spreizstange zusammen, um dann erst das eine und dann das andere Handgelenk zu befreien.

Dann tastete er nach den Handgelenkmanschetten, die in seinem Sessel auf ihren Einsatz warteten. Nach kurzer Zeit schmückten die Manschetten Alinas Handgelenke.

Julien nahm eine Fernbedienung zur Hand und bestätigte einen Knopf, sodass sich eine Klappe in der Decke absenkte und zur Seite schwang. Ein weiterer Knopfdruck und ein Haken senkte sich herab. Julien nahm die Handgelenke von Alina und hakte beide Manschetten in den Haken ein. Mit der Fernbedienung wurde der Haken wieder hochgezogen, bis er in der richtigen Höhe gestoppt wurde.

Nun stand Alina vor dem Kamin, mit hochgereckten Armen. Sie sah wunderschön aus, so angestrahlt von dem Feuer wirkte sie fast zerbrechlich, aber Julien wusste, dass sie stark war.

Julien stellte sich direkt hinter sie und legte ihre Arme um sie. Seine Hände legte er wie Waagschalen unter ihre Brüste und seine Finger begannen ihr erregendes Spiel. Er zog, zupfte und drückte, mal leicht, mal fest, aber immer noch innerhalb ihres Schmerzspektrums. Er lauschte auf ihren Atem, genoss es, wie sie sich seinen Fingern entgegen bog. Ihre Brustwarzen waren inzwischen geschwollen und empfindsam.

Julien löste sich von ihr und ging zum Tisch. Er nahm zwei der Glöckchen in die Hand und ging damit zurück zu Alina. Die Glöckchen sollten mit einer Klemme am Kranz befestigt werden. Doch in diesem Augenblick fanden sie woanders Halt. Julien klemmte je ein Glöckchen an die Brustwarzen von Alina.

Sie zog scharf die Luft zwischen die Zähne. Er wusste, sie versuchte sich krampfhaft ein Jammern zu verkneifen. Ihre Brustwarzen waren inzwischen so empfindlich, dass sie es kaum ertragen konnte - sie wollte es ertragen, dass schon, aber es war so heftig, dass sie begann, vor sich hin zu stöhnen.

Julian holte die Schlaginstrumente und positionierte sie auf dem Kaminsims. Er begann Alinas Rücken zu streicheln, keine Stelle ließ er aus, dann kreiste seine Handfläche auf ihrem Po. Mit der anderen Hand hielt er ständig Körperkontakt zu ihr, zeigte, ich bin da.

Mit einem Flogger wärmte er ihren Hintern an, Schlag um Schlag, Schmerz um Schmerz. Er intensivierte die Schlagstärke und stelle erfreut fest, dass sich ihre Kehrseite langsam rot färbte. Es war an der Zeit, den Flogger zur Seite zu legen. Mit den Fingernägeln fuhr er mehrfach über ihre geschundene Rückseite. Er wartete, bis sich ihr Atem wieder beruhigt hatte und griff dann zur Gerte.

Julien ging um Alina herum und schaute ihr in die Augen. „Es ist soweit, ich werde Dich nun bestrafen. Der Kuss der Gerte wird Dich zehn mal treffen. Bist Du bereit?“

„Ja, mein Herr, ich bin bereit“, strahlte Alina ihn an. Ihren Po schob sie ihm entgegen und dabei genoss sie die sanfte Berührung der Hand, die sie hielt.

Schlag auf Schlag prasselte auf ihren Hintern, Strieme um Strieme zeichnete sich ab. Sie wich nicht aus, litt und genoss. Nachdem der zehnte Schlag ihren Po getroffen hatte, entferne Julien die Glöckchen und nahm ihr die Handgelenkfesseln ab.

Er beugte sie über die Lehne seines Sessels und begutachtete die Striemen auf ihrem Hintern. Er war sehr zufrieden mit seiner Zeichnung. Strieme um Strieme war zu sehen. Er zog Alina wieder hoch und führte sie zum Tisch. Dann nahm er den großen Adventskranz und legte ihn auf den Stuhl.

„So, jetzt habe ich Dich geschmückt, nun schmücken wir den Adventskranz! Setz Dich, hier auf den Stuhl!“ Er schmunzelte sehr, als Alina versuchte, eine Sitzposition zu finden, bei der ihr nackter Hintern auf dem pieksenden Adventskranz einigermaßen schmerzfrei sitzen konnte.

Es wurde noch ein fröhlicher Abend und der Adventskranz wurde wunderschön, fast so schön, wie der gestriemte Hintern von Alina.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

07.04.2018 um 18:04 Uhr

Wunderschön geschrieben.

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Gelöscht.

24.12.2016 um 16:03 Uhr

Nach genau einem Jahr habe ich diese Geschichte entdeckt und gelesen.

 

Ich als Neuling entdecke erst allmählich die versteckten Schätze in diesem schönen Forum.

Es gibt hier sehr viele schöne Geschichten. Manche sind nett, ohne das ich viel damit anfangen kann. Andere treffen genau in mein Herz und zeigen mir sehr deutlich meine Verfassheit auf.

 

Diese kurze Erzählung, passend zu der Jahreszeit, drückt so viel Gefühl in wenigen Worten aus.

Ich kann mich in beide Protagonisten einfühlen und habe die Szene direkt auf der großen Leinwand meines Kopfkinos.

 

Danke für diese Art der BDSM-Geschichten.

 

Viele Grüße

Subsi

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied. Förderer.

01.01.2016 um 20:46 Uhr

Ihr Lieben,

 

fragt nicht, ob dies oder jenes Thema besser abgetrennt wäre oder im Autorenforum weiterbesprochen werden sollte. Eröffnet einfach die Threads dort, wo Ihr sie am besten aufgehoben glaubt und legt los. Ich freue mich darüber.

 

Viele Grüße

Jona

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Söldner

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 20:42 Uhr

Ambiente, Wölfin, MeisterY, Nachtasou, Erfolg und Glück in diesem Jahr, vielleicht wird es draußen in der Welt wieder ein wenig wärmer.

 

Ambiente, wir tanzen hier um Deinen Adventskranz und haben uns ein wenig von Deiner Geschichte entfernt. Ich winke freundlich und schlage eine Verlagerung der plötzlich entstandenen thematischen Vielfalt vor.

 

Nachtasou, ich freue mich über die Tiefe, mit der Du hier antrittst. Ich muss immer ein wenig nachdenken und dann entfalten sich Deine Sätze.

Deine Erfahrungen mit kritischen Bemerkungen kenne ich. Hier könnten wir im „Ledersofa“ unter „Schreiben lernen durch Kritik“ weiter machen. Das ist ein heißes Thema.

 

Interessant ist die von Dir angesprochene Frage vom inneren „Zwang zum Schreiben“. Wie weit geht er? Hier sehe ich unlösbare Widersprüche in der Aufrechterhaltung der eigenen Lebensgrundlage, den Verpflichtungen gegenüber Anderen und des Selbstanspruches, es sei denn, dieser Zwang ist so stark, dass die mich umgebende Welt so egal wird, dass ich meinen Drang z.B. als Harz-Vierer auf Kosten Dritter auslebe? Ein Thema für das "Ledersofa"?

 

Deine Ansicht zur Kunst teile ich. Allerdings habe ich auch Schätzing und Brown, meine Bücherregale sind von Ikea. Ich bin ganz klar Konsument, hier macht es aber die Mischung und es darf ruhig mal Ikea sein, in jeder Hinsicht. Hier widerspreche ich Dir. Kein Künstler beendet seine Kunst aus Ehrfurcht. Ledersofa? Vorschlag: „Individuelle und kommerzielle Kunst“.

 

Ein „eigenes Gesicht“ entwickelt sich durch Leben, Leben und Leben. Dazu braucht es die Schattenzeilen nicht, aber sie sind ein kleiner Baustein zur Ausformung, den ich schätze.

 

Zu der von Dir beschriebenen Konsumentenmaske fällt mir nur die Maslowsche Bedürfnishierarchie ein. Ich vermute, wer hier in den Schattenzeilen schreibt, ist so viel Individualist, dass er sich keine Maske überziehen lässt (zumindest beim Schreiben).

 

Mit dem „Schreiben für Leser oder wie auch immer“ würde ich auch gern weitermachen. Wölfin und Ambiente haben mir da schon größere Klarheit gebracht. Vielleicht ein Thema für das Autorenforum?

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Ambiente

Autorin. Förderer.

01.01.2016 um 20:18 Uhr

Hallo Nachtasou,

 

mach Dir mal keine Sorgen darum, wenn Du mal eine negative Kritik schreibst. Denn sie ist vielleicht aus Deinem Blickwinkel eine negative, aus meiner Sicht ist sie ein interessanter Gedankenanstoß. Ich merke, da kann ich es beim nächsten mal besser machen, oder wie Wölfin schreibt, den Protagonisten mehr Gesicht verleihen.

 

Natürlich liest man ein "toll gemacht" supergerne - ich zumindest, Aber Deine Kritik war nachdenkenswert und daher meinen herzlichen Dank.

 

Warum ich meine Geschichten hier zur Verfügung stelle?

Weil ich meine Gedanken und teilweise Gefühle hier mit den anderen Schatten gerne teile.

 

Meine Geschichten gibt es in zwei Richtungen, die einen sind die, die ich erlebt habe und im nachhinein durch das niederschreiben den Wust an Gefühlen, die da noch in mir drin sind, zu sortieren und in (m)eine Story

niederzuschreiben.

 

Die zweite Art sin die Storys, die rein in meiner Phantasie spielen. Ein Gedanke der sich in meinem Kopf festgesetzt hat und irgendwie Verwendung finden will. Also webe ich eine Geschichte darum und bekomme so meinen Kopf wieder frei für neue Dinge.

 

Ziemlich profan, oder?

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 18:45 Uhr

Bester Söldner,

Ich erfahre gerade am eigenen Leib, dass es Überwindung kostet, auch mal „kritische“ Rückmeldung zu geben, oder eine, die über ein „gefällt mir, weiter!“ hinausgeht. Ich weiß als Leser nicht, mit welchen Ansprüchen oder aus welchen Motiven jemand seine Machwerke postet. (Bei Schreibenden untereinander sieht das vielleicht anders aus).

Schreiben kann (fast) jeder, das stimme ich Dir zu. Aber Geschichten erzählen nicht; das ist etwas anderes. Eine Begabung kann auch den Zwang enthalten, gerade dies zu tun. Eine Willensentscheidung, denke ich, ist es nur für wenige. Eine Willensentscheidung dagegen ist, sie dann zu teilen.

Zum von Dir angesprochenen Geiz:

Ich überspitze mal: Ich lese lieber bei den Schattenzeilen als meine Lesezeit mit Ikea-Autoren Dan Brown und Frank Schätzing zu verbringen. Nur so viel: bei den hiesigen Veröffentlichungen schimmert ein Mensch hindurch.

(Aber ich höre auch lieber ein Streichtrio von bemühten Dorfschullehrern als die tausendfach reproduzierte und meinetwegen auch perfekte Pressung auf CD. Am Ende spielt aus Ehrfurcht niemand mehr selbst ein Instrument; und muss Konsument werden)

Und Du bekommst doch etwas dafür, Söldner, für Deine knapp bemessene berliner Freizeit am Schreibtisch: nämlich „Dein Gesicht“, und Deine Konsumentenmaske liegt in der Mülltonne. Leider kann ich es nur so blumig zum Ausdruck bringen.

Und danke für´s teilen, denn es ist ja nicht nur ein Text, den Du teilst.

 

Schöne Neujahrsgrüße meinerseits,

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Söldner

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 16:09 Uhr

Selbstverständlich auch von Lesern.

 

Menschen die lesen können sind theoretisch auch in der Lage zu schreiben.

Praktisch ist es so, dass viele Menschen zwar lesen können aber nicht schreiben wollen. Statistisch schreibt in den Schattenzeilen ca. jeder hundertste Leser eine Bewertung. Das ist meiner Meinung der Umsonstmentalität unserer Zeit geschuldet. Geiz ist geil und ich nehme mit, was ich bekommen kann.

 

Da Du, mein lieber Nachtasou, hier Bewertungen in der Qualität sauberer Kritiken hinlegst, zähle ich Dich zu Schreibenden und freue mich ehrlich über die Bereicherung durch Deine Beiträge, die ich gern lese. Ich bin auch davon überzeugt, dass Du in der Lage bist, hier innerhalb eines Tages eine themenbezogene Geschichte zu liefern von der ich hoffe, sie bald lesen zu dürfen.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

31.12.2015 um 16:54 Uhr

Bester Söldner,

 

Du schreibst:

Söldner

Mich interessieren Meinungen von Schreibenden zu diesem Thema.

 

von Lesern nicht?

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Schattenwölfin

Autorin. Förderer.

31.12.2015 um 13:47 Uhr

Beim Schreiben steht für mich nicht der mögliche Leser im Vordergrund. Ich kann nicht für den Leser schreiben. Mit einer Ausnahme, aber diese Texte haben auch nur den einen Leser.

Für den Leser zu schreiben ist so schwer, wie einen Bestseller zu schreiben, vielleicht sogar noch schwerer: Weil es den Leser doch gar nicht gibt, sondern nur die Leser mit all ihren Unterschiedlichkeiten: Lesevorlieben und Abneigungen, eigenen Erfahrungen, u.U. tagesformabhängigen Befindlichkeiten.

 

Also versuche ich gar nicht erst, für den/die Leser zu schreiben. Und auch wenn ich beim Schreiben Vorgaben folge, wie bei Schreibübungen oder im Rahmen des Adventskalenders hier auf den Schattenzeilen, erfülle ich eher diese als Lesererwartungen.

 

Wenn ich dann mit einer (wie auch immer entstandenen) Geschichte „fertig“ bin, überprüfe ich jedoch, ob ich den Lesern eine Chance gebe, am Geschehen teilzuhaben. Dazu gehört entweder, dass ich einen äußeren Rahmen vorgebe, oder dass ich die Personen so entwickele, dass die Leser sich ein Bild von ihnen machen kann, und dieses Bild im besten Fall bewirkt, dass die Leser die Personen neugierig, gespannt oder meinetwegen auch erregt durch die Geschichte begleiten, mit anderen Worten: gerne weiterlesen möchten.

Das ist es, was ich als Lesende auch selbst erwarte. Es muss ein Funke überspringen. Und er muss schnell zünden, sonst ist die Lektüre beendet, bevor die Geschichte (oder der Roman) zu Ende ist.

 Eine Geschichte muss mich „einlassen“, damit ich mich auf sie einlassen will.

Dazu gehören eine mich berührende (nicht verwechseln mit rührselige!) Sprache und ein Rahmen, der mich zum lesenden Verweilen einlädt, und/oder entsprechenden Charaktere.

 

Um mal den Bogen zum BDSM-Kontext zu schaffen: Mir genügt es nicht (oder jedenfalls nur in Ausnahmefällen) lediglich ins Schlaf- oder Spielzimmer der Beteiligten zu blicken, ich möchte mehr von ihnen wissen. Wenn es das ist, was Nachtasou fehlt, kann ich seine Leserempfindung nachvollziehen.

 

Für dieses „mehr“ Dafür muss kein großer Aufwand betrieben werden.

So gesehen möchte ich MeisterY ausdrücklich widersprechen, wenn er schreibt, dass kaum mehr in die wenigen Zeilen zu packen war. Nur ein oder zwei Sätze über Alina und Julien oder ihre Beziehung hätten sie lebendiger für mich gemacht, für eine Leserin unter vielen Lesenden.

 

Wölfin

 

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Söldner

Autor. Korrektor.

31.12.2015 um 08:31 Uhr

Der Besuch des Weihnachtsmarktes schaffte eine Feststimmung, die sich über die gesamte Geschichte zog. Sehr gelungen empfand ich dargestellte Selbstverständlichkeit, die im Handeln des Paares lag. Danke für Deine erotisch reizvolle Geschichte, Ambiente.

Zur Diskussion sage ich, dass ich keine Ahnung habe, weil ich kein Autor bin. Ich schreibe zur Befriedigung eigenen Anspruches und zur Entspannung. Aber wenn ich etwas schreibe (wenn mal Zeit ist), unterscheide ich für mich zwei Sorten von Geschichten.

1. Geschichten auf den Leser geschrieben.

2. freie Geschichten.

zu 1. am Beispiel der Schattenzeilen und des Adventskalenders.

Der Kontext einer Geschichte zum BDSM steht fest, ist nicht zu ändern. Für den Adventskalender kommt noch die Weihnachtsstimmung dazu. Ich denke mir also den Faden einer Geschichte aus, bemühe mich, die Erwartungshaltung eines Lesers zu erkennen, zensurisiere im Kopf, versuche beim Schreiben auf einen Leser zu sehen, mich in ihn hineinzuversetzen. Diese Mischung ist eine Herausforderung, eine Schreibübung, macht Freude und am Ende gibt es ein kleines Produkt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

zu 2.

Freie Geschichten schreibe ich für mich, ich habe mein Thema, meine Beobachtung und beim Schreiben kann ich mich in meine Zwischenwelt aus Fantasie und Gestaltung zurückziehen, meine Sachen machen. Hier muss ich kein vorgegebenes Thema abarbeiten, hier muss und will ich niemanden mitnehmen. Das ist Entspannung, wie zum Beispiel Tauchen, Modelleisenbahnspielen, aus dem Fenster sehen oder Lesen.

Vielleicht sollte ich mir darüber auch keine Gedanken machen, denn wenn ich lese, was ich gerade geschrieben habe, komme ich zu meinem Anfangspunkt zurück.

 

Mich interessieren Meinungen von Schreibenden zu diesem Thema.

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