Voller Lust hatte ich mich zu einem Wochenendevent in der Natur angemeldet. Als ich im dröhnenden Bus mit zwei anderen Frauen zum Ort des Geschehens gefahren wurde, kamen mir Zweifel. War es eine gute Idee, mich unbekannten Männern in einem Wald auszuliefern?
Schweigend saßen wir nebeneinander und schauten zu, wie die Straße unter dem Transporter verschwand, wie Bäume und Häuser als Farbtupfer vorbeihuschten. Im kargen Innenraum dröhnte uns das Motorengeräusch in den Ohren. Alle waren in ihre eigenen Gedanken vertieft. Die Frau rechts neben mir kaute auf ihren Fingernägeln, die zu meiner Linken strich unentwegt über ihre Oberschenkel. Ich selbst machte unauffällige Atemübungen, damit meine Nervosität im Rückspiegel nicht zu erkennen war, denn ab und zu traf mich der Blick des Fahrers. Er war gleichzeitig der Organisator des Wochenend-Events, zu dem ich mich voller Lust angemeldet hatte. Es würde heute mit dem Programmpunkt »Echtes Naturerlebnis: Subjagd im Wald« beginnen. Nun, der Mut hatte sich entschieden, zu Hause bei einer Tasse Tee auf mich zu warten und die Lust, die ließ sich auch nicht blicken. Das Einzige was mich begleitete war mein pochendes Herz und dieses wirre Gefühl im Kopf, wenn das Blut in den Ohren rauscht und deutlich zu viel Sauerstoff transportiert.
Wir fuhren in ein Waldgebiet. Das Licht wurde etwa so düster wie meine Stimmung. Heute Morgen hätte ich noch alles abblasen können, hätte pfeifen können auf die Vorauszahlung, auf die netten Vorbereitungsmails, den persönlichen, zugegebenermaßen angenehm ermutigenden telefonischen Kontakt mit dem Herrn, der mich jetzt unwiderruflich zum Geschehen bringen würde. »Ein unvergessliches Erlebnis«, hatte er gesagt. Fragte sich nur, für wen. Letztendlich hatte er mich wohl nur so hofiert, damit ich ihm nicht abspringe, die einzige Solofrau auf dieser Reise. Das wirre Gefühl nahm wieder zu und ich konzentrierte mich auf die Atmung.
Der Anfang eines erotischen Abenteuers oder "So schön ist die Liebe im Wald".
Wenn sich prickelndes Kopfkino an der Realität messen muss, kommt oft erst mal Ernüchterung auf. Die ersten Eindrücke im Transporter, Zweifel und Bedenken und schließlich die Suche nach einem passenden Versteck zeichnen ein stimmiges Bild und ich nehme der Erzählerin daher gerne den Umschwung der Gefühle in der Hitze der Jagd ab.
Ob eine Fortsetzung nötig ist? Was immJagdhaus passiert, weiß man doch in groben Zügen ...
Danke für die Erinnerung an einen Ohwurm (gilt aber vielleicht nur für Leser in meiner Altersklasse ...)
Es war ein großes Vergnügen, die schön beschriebenen Outdoorszenen zu lesen. Es reichte locker, um das Kopfkino anspringen zu lassen, es arbeitet immer noch.
Eine Fortsetzung im Jagdhaus? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht -
Eine wirklich schöne Geschichte. Sie generiert ein großartiges Kopfkino. Die Vorstellung, den widrigen Einflüssen der rauhen Natur schutzlos ausgeliefert zu sein sorgt nicht gerade für Behagen. Doch hier ist es nun noch eine wehrlose, zierliche Frau, die sich in dieser Situation befindet. Hinzu kommt, dass sie sich vor ihren Häschern zu verbergen sucht und angereichert mit Adrenalin in die unwirtlichsten Verstecke kriecht , ohne die Unversehrtheit ihres Körpers zu beachten. Dann, die Momente des Zweifels an der Qualität der Versteckes. Ich hatte gar das Gefühl, den Herzschlag der Protagonistin wegzunehmen. Tolle Story und wie ich finde, sehr schön geschrieben.
Gekonnt und detailliert, mit wachsendem Spannungsaufbau geschriebener BDSub Anteil einer voraussehbaren, aber der Fantasie des Lesers weitgehend überlassenen SM Geschichte.