Calamari fritti
Dies ist eine Geschichte eines ersten Dates, das bei Tintenfischringen zu einigen Verwirrungen führt und bei dem alles anders kommt, als der Protagonist dachte. Die Geschichte einer starken Frau, die weiß, was sie will, und die sich einer manischen Art der Verführung bedient. Ist sie überhaupt eine Frau?
Eine BDSM-Geschichte von Mai.
Info: Veröffentlicht am 18.11.2017 in der Rubrik BDSM.
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https://www.schattenzeilen.de/1864-bdsm-geschichten-Mai-Calamari-fritti.html
Sie trafen sich beim Griechen. Was für eine seltsame Wahl. Fett, Knoblauch und Frittiertes, weil man hernach stank, als hätte man drei Tage in einer Dönerbude gepennt und Unmengen Schnaps brauchte, um das zu verdauen, hatte er Mitte der 80er mit der Unsitte aufgehört. Damals war das total in. Aber was tat man nicht alles, um an das erklärte Endziel, zwischen zwei stramme Schenkel zu gelangen. Sie sah viel älter aus als auf den Bildern. Und runder. Das störte ihn erstmal nicht. Denn sie hatte irgendwie eine ziemlich erotische Art, schnippisch zu sein. Umwege schienen auch nicht zu ihren Tugenden zu gehören. Ihre Fragen waren direkt, antwortete er ausweichend, stellte sie sofort eine noch präzisere Nachfrage. Sie trank Bier. Aus der Flasche. Den Kronkorken öffnete sie mit einer an Eleganz reichenden Effizienz mit dem Feuerzeug. Ihre Haare waren zu rot für ihr Alter. Und gewagt wild frisiert. Auch hielt sie sich an keine Regel der Frauenwelt. Brust oder Keule, Augen oder Mund. Betont war nicht entweder-oder, sondern sowohl-als-auch. Blutroter Lippenstift, schwarz umrahmte Augen. Das Dekolleté ließ keine Fragen offen. Auch der Rock war kurz und eng, so knapp, dass er im Sitzen nicht mehr recht passte und noch weiter hochrutschte und in die Schenkel schnitt. All das hätte nuttig wirken können. Aber sie trug den Putz mit solch einer Überzeugung, dass sich bestimmt kein Mensch traute, mit ihr eine Stilfrage zu diskutieren. Nicht zuletzt, um keine blutige Nase zu riskieren.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Sehr schön...die dritte Geschichte, die ich von dir Lese.
Wenn du ein Buch veröffentlichtst, dann signiere mir bitte ein Exemplar, ich kaufe es sofort.
mir gefällt dein Stil.
Flüssig kurzweilig zu lesen.
Umgangssprachlich, im realen Leben Nachvollziehbar
spannend
überraschend
nicht übertrieben bdsm...ausser, dass die Delinquentin zeigt wo es langgeht
und trotzdem mit win/win Situation...
und ich werde jetzt auch bei meinem Griechen, die Augen offen halten...hach ich bin einfach zu romantisch...
LG Per
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Wahnsinn, was habe ich gelacht.
Ja, mich hat das umgehaun, das ist so dermaßen bildlich geschrieben, dass der Film vor mir ablief...natürlich von 1984!
Was es mit bdsm zu tun hat? Die Annonce die er aufrief, schwarz auf weiß.
Weniger der Tropensturm, der anschließend über ihn herein brach und ihn zum Schluß
(hoffentlich unbeschadet, bis auf vielleicht kleine Kratzer ) wieder zu sich kommen ließ.
Danke, das ist ein tolle Geschichte.
Gruß Le Papillon
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Devana
Autorin. Korrektorin. Teammitglied.
Ich mag dieses Zusammenspiel aus deftiger Geschichte und sprachlicher Gewandheit. Eine reine Fickgeschichte kann auch gut sein, wenn sie richtig geschrieben ist. Du beherrscht das.
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Ein großes Lesevergnügen.
Die überbordende sinnliche Direktheit der Protagonistin erreicht mich unmittelbar, was nicht zuletzt der entsprechenden Sprache zu verdanken ist.
Mir geht es ein bisschen wie dem Mann mit dem Grillteller. Im Grunde will ich das so gar nicht, aber genau so gefällt es mir.
Wölfin
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Großartig!
Ich glaube diese Bilder, die ich jetzt im Kopf habe, werde ich so schnell nicht los. Fetttriefende Tintenfischringe, Öl an den Fingern, pralle Schenkel, Flaschenbier, rote Lippen, purer Sex...
Sprachlich ein Genuss, der sofort das Kopfkino anspringen lässt und am Schluss, da schließe ich mich meiner Vorrednerin an, quasi alternativlos "weil alles entweder gut ist oder egal".
Danke für Lesegenuss und Kopfkino, danke, dass ich die Zeilen lesen durfte.
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Das ist ein Festmahl. Ein Strudel aus sinnlichen und sprachlichen Genüssen. Ich werde nie wieder Tintenfischringe ohne Knoblauchmajonnaise essen und dabei an dralle Schenkel und puren Überfluss denken.
Das ist der Moment, wo man keine Rückversicherung braucht, weil alles entweder gut ist oder egal.
Danke für eingesaugt, verschlungen, assimiliert.
hanne
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Mir haben besonders Deine sprachlichen Bilder und Gleichnisse gefallen. Söldner bringt es in seinem Kommentar eigentlich auf den Punkt: satt, fettig und saftig. Als Leser wird man mit wenigen Worten in die Siruation gesaugt und ist stiller Beobachter. Das gefällt mir sehr.
Was mir hingegen ein wenig fehlt ist der tatsächliche BDSM-Bezug. Erotik ist reichlich und sehr bildhaft enthalten. Ein wirklich schöner Text
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Ein Gleichnis zum Essen beim Griechen.
Satt, saftig, fettig, geschmackvoll.
Schöne, deftige Kost.
Und so viel in kurzer Zeit.
Und was es nicht beim Griechen gibt ist diese handfeste Mischung aus Erotik und Sex.
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