Ben hält mir das Seil vor die Nase. »Komm, wir spielen!«
Ich runzle die Stirn. Ein Seil? Noch dazu eines aus dem Baumarkt, wie mir scheint. »Das ist aber kein richtiges Seil.«
»Kein richtiges Seil? Na, hallo ist das ein richtiges Seil. Ich werde es dir beweisen. Lege die Hände zusammen. Nein, hinter deinem Rücken.«
»Wie genau?«
»Na, leg die Handgelenke zusammen.«
Ich spüre schon ohne Seil, wie es in den Schultern knackt und zieht. »Du, ich glaube, das ist nicht so ...«
»Halt die Klappe. Ich hab das so gesehen, das geht.«
»Na klar geht es, aber ...«
»Ruhe jetzt. Lass mich mal machen.«
Das Seil windet sich um meine Handgelenke. Immerhin nicht zu eng, darauf scheint er zu achten. Aber da ist so ein Ziehen in der Schulter. Das wird nicht gut enden. Oder zumindest schneller, als es Ben lieb sein wird.
»So, und jetzt ...« Ben stellt sich vor mich und schaut vom Kopf bis zu den Zehen. Und wieder zurück. »Du bist ja noch angezogen!«
»Äh, ja?« Mehr sage ich lieber nicht. Er ist der Dom. Zumindest stand das in seinem Profil.
Mit äußerstem Widerwillen befreit er meine Handgelenke wieder. »Dann zieh dich mal aus.«
»Ganz?«
»Na klar. Weißt du, das hättest du auch schon vorher machen können.«
»Ehe ich dich hereingelassen habe? Oder ehe ich deinem Drängen nach einem Date nachgegeben habe?«
Ben guckt irritiert. Nur ein bisschen und nur kurz. »Ehe ich dich gefesselt habe halt.«
Ich bin jetzt nackt. Ben ist noch angezogen. Er hält das Seil wieder in der Hand. Ein buntes Seil, weiß mit blauen und roten Streifen. Vermutlich eines, das man an Bord eines Bootes verwendet. Glaube ich, aber davon habe ich genauso wenig Ahnung wie Ben von Bondage.
»Hör mal, Ben, ich mag nicht gefesselt werden. Dann tun mir schon nach ein paar Minuten die Arme oder die Schultern weh und schon ist der ganze Spaß vorbei.«
»Wer hat gesagt, dass es dir Spaß machen soll?«
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