Dies ist die Überlieferung des Advents-Trabor aus dem Böhmerwald. Es ist ein Ritual zwischen Hitze und Kälte, zwischen Licht und Schatten, das die Beteiligten in eine Welt entführt, die die Vielfalt menschlicher Empfindungen und Begehren zelebriert - eine Feier der Vielseitigkeit und Offenheit.
Wusstet ihr, dass die stille und besinnliche Adventszeit noch mehr zu bieten hat als nur Plätzchenduft und Kerzenschein? Kennt ihr den Brauch, der in geheimen Zirkeln im Böhmerwald gepflegt wird und eine unkonventionelle, aber faszinierende Note in die Vorweihnachtszeit trägt? Wenn ihr versprecht, dass diese Informationen unter uns bleiben, will ich euch davon erzählen.
In den Tiefen des winterlich verschneiten Waldes verbirgt sich ein alter Brauch, der nur den Mutigen und Neugierigen vorbehalten ist. Es geht um das Wechselspiel von Dominanz und Hingabe, um die Verbindung von Lust und Unterwerfung. Diejenigen, die sich der Tradition des Trabor* verschrieben haben, treffen sich an geheimen Orten im Böhmerwald. Alles beginnt am Vorabend des ersten Advents. Die einfachen Regeln gelten seit vielen hundert Jahren: Mache dich bei Einbruch der Dunkelheit ohne Proviant auf den Weg zum Trabor-Platz. Tue dies in angemessener Kleidung und Schuhwerk. Sprich mit niemandem, lasse geschehen, was immer passiert. Aber folge nur deiner inneren Stimme!
Es galt schon immer, wer an diesem Wochenende fastete und schwieg, würde geheimnisumwobene Dinge über sich und Andere erfahren. Und so machen sich die Eingeweihten auch heute noch auf den Weg zu den rituellen Plätzen überall im Böhmerwald. Der Weg dorthin ist oft lang und beschwerlich. Es ist kalt und nicht selten liegt Schnee. Wer das Ziel erreicht, findet sich in einer Gruppe Wartender im Feuerschein einer Jurte wieder. Niemand spricht, alle sind nur mit sich und der Kälte beschäftigt. Auf was warten diese Menschen? Sie warten darauf, das Zeltgebilde betreten zu dürfen. Was hindert sie, dies nicht einfach zu tun? Nun, zunächst ihre Erziehung, denn in die geheizte Jurte darf nur nackt eingetreten werden und diese Blöße will sich unter Fremden nicht jeder ohne weiteres geben. Und dann ist da noch die aus Zweigen gebildete Ziffer im Schnee: 7. Sieben Auserwählte dürfen also in dieser Nacht in die Jurte.
Es ist schade, dass dieser geheime Brauch auf den Böhmerwald beschränkt ist und dort nur zu besonderen Anlässen zelebriert wird. Man sollte ihn als Therapie der Selbstfindung verbreiten, denn er umfasst in seiner Fülle ein breites Spektrum der besonderen Liebe und wäre im Prozess der Selbsterkenntnis hilfreich für viele Menschen, die ihre Wünsche verschlossen in ihren Seelen durch das Leben tragen.
Bedauerlicherweise ist dieser Brauch geheim und deshalb habe ich hier nichts geschrieben.