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Guter böser Meister (Teil 2)

Sie wünscht sich schon lange, dass er seine Fantasie an ihr auslebt und sie mit weniger Vorsicht behandelt. Für ihn jedoch sind Seile, Peitschen und Gewichte nur Beiwerk, allein Seufzen, Stöhnen und Zittern sind seine größte Lust an ihr. Doch diesmal hat er sich etwas ausgedacht.

Eine BDSM-Geschichte von Tek Wolf.

  • Info: Veröffentlicht am 10.07.2001 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Oh je. Er war schon den ganzen Abend extrem aufmerksam und einfühlsam. Immer wieder fragte er sie nach ihrem Befinden und ihren Gedanken. Und ständig suchte er ihren Augenkontakt. Da stand ihr in der Nacht wieder etwas Schönes bevor. Sie seufzte.

Er gab sich Mühe, war phantasievoll und immer äußerst vorsichtig. Kein Seufzer, den er nicht mitbekam, keine Regung, die er nicht auf die Goldwaage legte. Dabei wünschte sie sich nur einmal, dass auch er seine Phantasien an ihr auslebte und nicht ganz so viel Rücksicht nahm.

"Na schön!" sagte er plötzlich und klappte mit einem Knall sein Buch zu. "Ins Schlafzimmer, Sklavin!"

Sie verzog das Gesicht. Das war kein Befehl, sondern eine sanft vorgetragene Bitte. Mit hängenden Schultern folgte sie ihm ins Schlafzimmer. Wie immer hatte er sich viel Mühe gegeben. Leise Musik, gedämpftes Licht und Kerzen überall. Auf dem Bett lagen einige Dinge bereit. Es sah nach etwas Originellem aus.

Sie schlüpfte aus ihren Kleidern, kratzte sich und dachte: "Jetzt fang schon an!"

"Stell dich gerade hin!" Sein Ton war ungewöhnlich scharf. Er kauerte in seinem Sessel und brütete vor sich hin. Normalerweise sah er sie gerne an und pries ihre Schönheit. Er konnte einen richtig gut aufbauen.

Aber diesmal fühlte sie sich unbehaglich. Er musterte sie finster und sein halbes Gesicht verschwand hinter seinen ruhelosen Händen.

"Komm her!" forderte er schließlich. "Massiere mir den Nacken! Ich muss mir etwas für dich ausdenken."

Erstaunt kam sie dem nach. Das war neu.

Er war ziemlich verspannt und sie hatte eine Menge zu kneten, während er sich in düsteren Gedankengängen verstrickte.

"Also ich..." begann sie.

"Ich weiß," unterbrach er zu ihrer Überraschung. "Du möchtest auch mal, dass ich meine Phantasien auslebe und dich mit weniger Vorsicht behandle."

"Ich..." sagte sie verblüfft.

"Schweig!"

Sie klappte den Mund zu und bearbeitete weiter seine Schultern.

"Mein Problem ist, dass deine Erregung meine höchste Befriedigung ist. Seile, Peitschen, Gewichte sind ganz nett, aber eben nur Beiwerk. Allein dein Seufzen, Stöhnen und Zittern ist meine größte Lust. Jetzt verstehst du vielleicht mein Dilemma."

Sie fühlte, wie sehr ihn das beschäftigte. Aber sie wollte nicht noch mal ungefragt sprechen und ihn verärgern. Schließlich befanden sie sich schon halb im Spiel.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Lanika

Förderer.

10.05.2020 um 21:02 Uhr

Lieber Tek Wolf,

 

heute hab ich Deine schöne zweiteilige Geschichte entdeckt. Du lässt den Leser an einer ganz besonderen Beziehung teilhaben. Der erste Teil - überraschend und spannend. Eine Sub, die ihren Wunschzettel ausbreitet, ein sympatischer verspielter Dom, der viel zu weich ist, herausgefordert wird, sie mit Yoga konfrontiert und sie damit in ein anderes Erlebnis zwingt, als sie wollte.

 

Im zweiten Teil versucht der Dom wieder, sie zu überzeugen, dass er auch hart sein kann. Die Session ist schön beschrieben, bis hin zu einem möglichen Absturz und einem Auffangen. Ob sie ihn nun als harten authentischen Dom akzeptiert, bleibt offen. Die zwei Protagonisten sind noch nicht angekommen.

 

Ein Text, der darüber nachdenken lässt, wie eine perfekte D/s Beziehung aussehen könnte.

 

Sprachlich ist das Ganze gut gelungen, flüssig erzählt. Es macht Spaß, den Text zu lesen.

Danke

 

Lanika

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Gelöscht.

08.09.2019 um 23:47 Uhr

Wunderbar... wie immer genau auf den Punkt!

Du hast einen sensationellen Schreibstil... es ist unglaublich... Man hat wirklich das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein...

Wie immer hast du mich total mitgerissen. .

Ich danke dir herzlich und wünsche mir mehr davon!

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Gelöscht.

04.04.2017 um 23:37 Uhr

Einmal Danke für das Abstauben Hanne!

 

Ein wirklich schönes sadistisches Erlebnis-ich könnte fast mitfühlen!

 

Absolut toll geschrieben, mit so viel Leben drin!

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

03.04.2017 um 22:25 Uhr

Da habe ich ja was feines in den Tiefen des GEschichtenarchivs gefunden. Diese mischung aus Sadismus und Aufmerksamkeit gefällt mir gut und auch die Rituale zwischen beiden geben die Beziehung ihren Reiz.

 

Danke für's Fantasien ausleben

hanne

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Gelöscht.

18.09.2015 um 00:37 Uhr

Sehr starke Szene- bis auf das Ende...

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

16.04.2014 um 20:58 Uhr

Großartiger Zweiteiler, in einer tollen lebendigen Sprache geschrieben und eine ganz faszinierende Facette erzählt.

Danke für dieses erstklassige Werk! 1*

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Gelöscht.

05.12.2013 um 11:37 Uhr

Ich bin neugierig, wie es weitergeht.

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Gelöscht.

01.12.2012 um 00:39 Uhr

Nicht schlecht geschrieben , dieses wollen und geben wollen.

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Gelöscht.

25.12.2011 um 08:26 Uhr

heiß und kalt, ein Wechselbad der Gefühle und Situationen

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hexlein

Autorin.

23.12.2011 um 12:28 Uhr

hmmm..ich weiss nicht..ich finde die Geschichte gut geschrieben..aber irgendwie ..irgendwas..ich kann es nicht greifen..da passt etwas nicht...

 

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