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Hamburg Trilogie

Es ist erstaunlich, welch knisterndes Feuer sich bei einem ersten realen Treffen entfachen kann, wenn gemeinsame Vorstellungen harmonieren und man sich genügend Spielraum gibt, einander näherzukommen. Selbst dann, wenn es für Sie das erste Erlebnis devoter Art ist.

Eine BDSM-Geschichte von Gryphon.

  • Info: Veröffentlicht am 09.07.2001 in der Rubrik BDSM.

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1.

Der Zug

 

Mit kreischenden Bremsen hält der Intercity vom Ruhrgebiet nach Hamburg in Bremen. Ich habe kein Gepäck bei bei mir, es liegt in Hamburg im Hotel, ich bin heute morgen dorthin angereist und vor einer Stunde aus Hamburg wieder hier angekommen, fahre jetzt zurück. Ich bin gespannt, sehr gespannt. Vor zwei Stunden habe ich dich angerufen, per Handy, habe dich gefragt, ob alles so ist wie vereinbart. Du hast bejaht. Wir werden sehen.

 

Beim Suchen des Abteils überlege ich, ob das Bild, das sich in meinem Kopf von Dir festgesetzt hat, aus vielen Briefen und einigen Gesprächen, richtig ist. Ich wollte mir keines machen, dennoch legt sich der Kopf unwillkürlich eines zurecht. Und da ich kein Foto wollte, diese eingefrorene sechzigstel Sekunde, die doch nichts sagt, werden sich gleich Realität und Vorstellung treffen.

 

Gut, ich kenne Deine Haarfarbe, die nicht Deine eigene ist, ich weiß, wie groß Du bist, aber nicht, wie Du Dich bewegst und wie Deine Gesten sind, Du hast mir die Farbe Deiner Augen gesagt, aber leuchten sie oder sind sie stumpf?

 

Der Zug ist beinahe leer, natürlich, es ist Mittagszeit, es sind keine Ferien, wer fährt um diese Zeit schon? Da ist  das Abteil, die Vorhänge sind zugezogen. Alles sieht richtig aus. Ich schaue auf die Reservierungskarten an der Scheibe. Eine Sitzplatzreservierung ab dem Revier, fünf ab Bremen.

Schön, so war es geplant. Als ich die Tür öffne, wendet sich mir Dein Kopf ruckartig zu, Du hattest aus dem Fenster geschaut. Ein wenig erschrocken sind diese Augen, ich lächle und setze mich Dir gegenüber hin.

 

Schnell schaust Du wieder aus dem Fenster, sitzt ganz starr, Du hast mich nicht erkannt, obwohl Du über mich das gleiche weißt wie ich über Dich. Aber wie solltest Du auch erwarten, dass ich jetzt hier bin. Ist es wohl sehr unangenehm für Dich, mit einem fremden Mann allein in einem Abteil mit zugezogenen Vorhängen zu sitzen?

 

Du sitzt sehr gerade und hältst die Knie zusammengepresst. Sehr vernünftig, nun kann ich davon ausgehen, dass Du meine Wünsche befolgt hast. Dass Du Dich nicht erst kurz vor dem Ziel so präparierst, wie ich es Dir in unserem letzten Gespräch befohlen habe. Sogar Dein langer Mantel hängt brav am Haken, obwohl ich mir sicher bin, dass Du jetzt alles darum geben würdest, ihn anzuziehen.

 

Ein sehr kurzer Rock. Keine Unterwäsche, keine Strumpfhose. Oberteil je nach Witterung. Das hatte ich Dir gesagt.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

07.08.2024 um 23:07 Uhr

Sehr detailliert und realistisch geschrieben,  Kompliment!

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Gelöscht.

14.02.2019 um 16:45 Uhr

Lieber Gryphon,

 

sollte ich jemals in meinem Leben eine Session haben, dann soll sie bitte ganz genau so sein.

 

Vielen Dank für atemlose Minuten beim lesen.

 

Fine

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24.08.2018 um 12:01 Uhr

Gar nicht gut für untervö... kleine Miststücke...

 

Danke! Sehr schön ge- und beschrieben.

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Gelöscht.

06.03.2018 um 12:30 Uhr

Eine mit Genuß und Muße zu lesende Geschichte denn sie vermittelt durch ihren Stil dass sich viel Zeit genommen wird und Fürsorge wird spürbar.aber auch viel viel Lust.

Detaillierte Beschreibungen geben dem Leser die Möglichkeit sich ein genaues Bild vor dem geistigen Auge machen

Klasse und Danke!.

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Meister Y

Autor. Förderer.

23.10.2015 um 09:56 Uhr

Wow!

Selten habe ich eine so detailverliebte, facettenreich geschriebene Geschichte gelesen wie diese. Eine Geschichte, die eine mehr als einfühlsame aber auch konsequente Session in schön beschriebenem Ambiente und ein besonderes Vorspiel an einem eher düsteren Ort wiedergibt. Aus Sicht des handelnden Doms, der mir vor allem durch seine Aufmerksamkeit und Fürsorge besonders gefällt. Ich kann mich hier nur Vorrednerinnen anschließen, ich durfte wirklich grandios geschriebene Zeilen lesen.

Vielen Dank dafür.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

28.10.2013 um 22:49 Uhr

Deine Geschichte ist mir sehr nahe gegangen,

eine schöne, sehr innige und bewegende Erzählung,

ich mag einfach Deine Art zu schreiben.

 

Danke für die Gedankenreise nach Hamburg

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Schattenwölfin

Autorin. Förderer.

09.04.2013 um 20:19 Uhr

Grandios. Es gibt viele Gründe, Hamburg zu lieben, jetzt habe ich noch einen mehr gefunden.

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Gelöscht.

09.04.2013 um 20:03 Uhr

Sehr feinfühlig und ausdrucksvoll geschrieben. Das lässt Bilder entstehen.

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Gelöscht.

13.10.2012 um 04:02 Uhr

Sehr anregend und schön geschrieben.

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Gelöscht.

12.10.2012 um 01:51 Uhr

Eine schöne Session, gefühlvoll beschrieben. Danke.

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