Der Superdom
Zerbrochene Krüge klingen nicht, lehrt ein Sprichwort. Gut zu wissen ist, dass zerbrochene Halogen-Strahler, dass ein zerbrochenes Futon-Bett, aber vor allem die zerbrechende Selbstherrlichkeit eines Doms ebenso wenig klingen - und es schon gar nicht schaffen, eine Sklavin zum Klingen zu bringen.
Eine BDSM-Geschichte von Sisa.
Info: Veröffentlicht am 03.09.2001 in der Rubrik BDSM.
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Leute, heute will ich euch mal eine Geschichte erzählen, die etwas von meinem üblichen Rahmen abweicht. Auslöser, warum ich das mache - war Tek Wolf, in einer unserer letzten Chat-Runden. Er kommentierte meine neue Story und meinte dann: Du bist immer so robust.
Also... Im ersten Augenblick, da schluckte ich schon, als er das zu mir sagte. Aber dann kam ich ins Nachdenken. Ah ja... ich verstand dann schon, was er damit meinte. Und - ich grübelte ein wenig weiter, rief mir so all die kleinen Erlebnisse ins Gedächtnis zurück, die ich so im Laufe der letzten Monate für Euch niedergeschrieben habe... und stellte etwas fest. Immer waren es positive Geschichten.
Und dabei ist das im Leben - im wirklichen Leben doch gar nicht so. Ich bin ein Mensch wie jeder andere, habe meine Launen, Macken und Fehler (fragt doch meinen Herrn, wenn Ihr mir das nicht glaubt - der kann das sicher bestätigen!) und etwas bin ich schon gar nicht: unbesiegbar und "unkaputtbar"!
Aber - mal ehrlich - wer will denn schon was über ein geplatztes Date lesen? Eine verpfuschte Session? Oder was über einen totalen Versager, der sein Maul viel zu voll genommen hat und sich über- und mich unterschätzt? Wo bliebe da dann der Spaß... für EUCH? Na... und für mich, beim Schreiben.
Dennoch... es läuft nicht alles glatt im Leben... das wisst Ihr, und das weiß ich! Und weil das so ist, habe ich mich heute dazu aufgerafft und Euch eine Geschichte aufgeschrieben, die mal aus der Reihe tanzt. Eine Geschichte, die genauso passiert ist, wie ich sie aufschreibe - eine echte Geschichte. Eine, die man mit einem lachenden und einem weinenden Auge lesen sollte... eine, die ich als Erfahrung verbucht habe - und eine, über die ich mich tatsächlich heute noch amüsieren kann. Abgebucht wurde sie unter der Rubrik Pleiten, Pech und Pannen... und lernen tut sie uns auch was, diese Geschichte. Nämlich: nobodys perfect - nicht mal ein Superdom.
Besagter Superdom... ihn habe ich Anfang letzten Jahres kennen gelernt. Er hatte mich auf mein ziemlich aussagekräftig ausgefülltes Email-Profil angeschrieben und daraus entwickelte sich ein einigermaßen interessanter Mailkontakt. Anfangs. Ich war zu dem Zeitpunkt vogelfrei - gleich in zweifacher Hinsicht. Ohne Herr und Meister, weil sich der Earl erst kürzlich dazu bekannt hatte, sich in seine Arbeitskollegin verliebt zu haben und mich deshalb in meiner Eigenschaft als Sklavin nicht mehr brauchte. Zum anderen, weil ich mich ein paar Wochen zuvor von meinem Mann getrennt hatte... was hieß: Das Leben war zu genießen und ich hatte niemandem mehr Rechenschaft abzulegen.
Aus dem Mailkontakt mit diesem Markus wurde mehr... ich erfuhr, dass er schon sehr viele Sklavinnen gehabt hatte. Im normalen Gespräch nicht darauf angewiesen war, seine Dominanz zum Hals heraushängen zu lassen. Dass er geschäftlich sehr erfolgreich war (worin, verriet er mir nicht). Und dass es für jemand wie mich (ich hasse diese Formulierung... wie ist denn jemand wie ich?) sich doch eigentlich geehrt fühlen muss, dass er derzeit ohne Sklavin und Beschäftigung sei und die Zeit habe, sich endlich gebührend um meine Erziehung zu kümmern. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst geworden, dass besagte Erziehung vernachlässigt worden war... war doch der Earl ein Herr gewesen, der ziemlich regelmäßig und auch intensiv Sehnsucht nach seiner Sklavin gehabt hatte... aber - wenn so ein erfahrener Dom wie dieser Markus es sagte, würde das schon stimmen. Was hatte ich denn zu diesem Zeitpunkt schon groß an Vergleichsmöglichkeiten? Gar keine... das Fiasko mit den ersten beiden Sessions strich ich schon damals erfolgreich aus meinem Gedächtnis.
Also... ich stellte mich nicht quer, ich ließ zu, dass der Kontakt erfolgreicher wurde... und es kam auch zu telefonischem Kontakt. Die Gespräche waren lang... sehr lang... teilweise nächtelang. Aber was kam dabei herüber? Im Prinzip nur das gleiche wie per Mail. Aber zumindest stellte ich fest, dass er eine sehr sympathische Stimme hatte, dieser perfekte Markus.
Die Wochen vergingen, und an einem schönen Frühsommerabend wollten wir uns tatsächlich das erste Mal treffen. In der Mitte, zwischen München und Wasserburg... in Ebersberg, in einem kleinen Hotel, schön in den Hang hinein gebaut. Und mir schon länger ein Begriff.
Ich räumte brav meine Bude auf - ganz wohlerzogene Sklavin richtete ich mich selber sehr sorgfältig her, schließlich will man so einen Superdom ja auch entsprechend beeindrucken. Und dann war alles so, wie ich es wollte - und mir vorstellte... und ich war bereit, mich ins Kampfgetümmel zu stürzen.
Aber... wisst Ihr, wie das manchmal ist, wenn etwas unbedingt perfekt sein soll? Es geht alles schief... genau...
Drei Tage zuvor hatte ich mein kleines Wägelchen bekommen... was mein ganzer Stolz war. Und natürlich wollte ich dann mit dem Zweisitzer fahren... nicht mit dem alten, ollen, schäbigen Mazda (wie ungerecht - bis dahin hatte er mir doch gute Dienste geleistet!)... aber Honda hatte viel Hunger - und Tank war leer! Also war erst einmal Geld abholen angesagt... dann tanken - und dank des Staus an der Zapfsäule gingen kostbare Minuten verloren. Und dann hatte man auch noch so einen dicken Brummi vor sich auf der B304 und weil man mitten im dicken Feierabendverkehr steckte, auch keine Gelegenheit, die PS des Wägelchens mal ein wenig zu kitzeln und den Brummi zu überholen.
Ich kam also mit einiger Verspätung bei dem kleinen Landhotel an... fand aber wider Erwarten doch einen Parkplatz vor der Tür. Beim Aussteigen fiel mir ein schickes BMW-Cabrio auf (offen), das neben mir parkte. Münchner Nummer. Aha... das war wohl das Wägelchen vom Superdom.
Ich wollte schon ins Lokal stürmen, da sagte mir ein prüfender Blick in den Himmel - NEIN, soviel Zeit nimmst Du Dir noch... offen lässt Du ihn nicht stehen. Wenn man so lange auf etwas wartet, wie ich auf dieses Auto gewartet habe (fast 37 Jahre, um genau zu sein!) dann schätzt man so etwas auch. Und die düster grauen Wolken, die sich am Horizont auftürmten - nein, die ließen mir nicht angeraten sein, das Cabrio ohne Dach stehen zu lassen. Nun ja... nach drei Tagen Honda-Besitzerin war ich wirklich noch nicht fit darin, das Hardtop wieder aufzulegen (abmontieren war entschieden einfacher gewesen)... und meine Verspätung summierte sich zu einem Viertelstündchen.
Dann hatte ich es geschafft und eilte geschafft in das Restaurant des Hotels, wo ich erst mal mit suchendem Blick neben der Theke stehen blieb. Markus hatte sich mir als mittelgroß (das hieß also, in etwa so groß wie ich), Mitte vierzig - aber jünger aussehend (realistisch betrachtet also auf fünfzig und leicht älter zu schätzen) und nicht unattraktiv (08/15-Gesicht also) beschrieben. Ich würde ihn daran erkennen, dass er eine Zigarre rauchen würde.
Nun, mir gegenüber, an dem Tisch in dem Erker, saß ein Mann, auf den die Beschreibung zutraf - und der qualmte sich gerade mit einer dicken Zigarre ein. Ich huschte durch das Lokal, strahlte den Zigarrenraucher an und säuselte - etwas atemlos: "Hallo... ich bin die Sisa! Sorry, wegen der Verspätung... musste noch tanken!" Und als er mir etwas überrascht und überfahren die Hand entgegenstreckte, schüttelte ich sie fast enthusiastisch und nahm ihm gegenüber Platz.
Er warf mir aus leuchtendblauen Augen zwinkernd einen lustigen Blick zu und dann quasselte ich auch schon wild drauf los. Das mit diesem Maschinengewehr-Quasseln ist eine seltsame Angewohnheit von mir... je nervöser ich bin - desto schneller und mehr rede ich drauf los. Der gute Mann hatte gar keine Chance, etwas zu sagen... aber ich viel Zeit, ihn genau abzuschätzen, während ich auf ihn einredete.
Er gefiel mir... war wohl wirklich um die Fünfzig, aber hatte schöne Augen... und - ja... er hatte das gewisse Etwas. Der Abend fing gut an, fand ich.
Bis plötzlich jemand neben mir stand, sich räusperte... und mein Gegenüber dann streng ins Auge fasste.
"Entschuldigen Sie bitte... aber ich glaube, die Dame gehört eigentlich zu mir!"
Wie gut, dass ich noch nichts zu trinken hatte - ich wäre bestimmt daran erstickt. Ich warf einen fassungslosen Blick auf mein Gegenüber, das sich köstlich zu amüsieren schien - und dann auf den Mann, der neben mir stand - und tatsächlich etwas konsterniert wirkte. Aber... der Superdom rief... brav stand ich auf und folgte ihm durch das Lokal.
Konnte es mir aber nicht verkneifen, noch einen bedauernden Blick über die Schulter zurück zu werfen... über seine Zigarre hinweg wurde ich fröhlich angezwinkert und das Schmunzeln in den Mundwinkeln war unübersehbar... amüsiert. Schade - dieser Herr hatte mir ausnehmend gut gefallen, dachte ich brummig... wohin gegen...
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