Ein Ausflug am Muttertag mit der Familie - und dann sitzt am gleichen Tisch plötzlich ein Dom, besitzergreifend mit stählernem Blick und Triskele am Finger. Das kann es nicht geben, oder? Und falls doch, was dann?
Es ist mal wieder Muttertag. Diesmal aber einer, an dem wir mit meiner Mutter rausfahren konnten, weil es ihr gut genug dafür geht. Wir drei sitzen also auf der Terrasse des beliebten Ausfluglokals außerhalb der Stadttore Rosenheims, mit Blick auf den kleinen See - Mama erzählt uns gerade, dass den unser Großvater in seiner Jugend als Baggerführer ausgehoben hat.
Ihre Worte plätschern an meinen Ohren vorbei, mit geschlossenen Augen genieße ich die Sonne auf meinem Gesicht. Nach den endlos erscheinenden Wochen pausenlosen Regens einfach nur eine Wohltat. Die Strahlen wärmen mich, sie tun mir gut und streicheln meine Seele.
Wie aus weiter Ferne höre ich den Kellner, der fragt, ob er jemanden zu uns an den Tisch setzen darf, natürlich ist das kein Problem. Neugierig sehe ich auf, als sich eine markante Männerstimme bedankt, und auf einmal bin ich hellwach.
Es sind zwei Männer, die sich zu uns gesetzt haben, beides große, beeindruckende Gestalten. Und gut sehen sie aus - auf eine extrem männliche Art und Weise, du meine Güte. Ich versuche die beiden so unauffällig wie möglich abzuschätzen, aber so diskret bin ich gar nicht, wie ich denke. Mein Blick trifft sich mit dem des Mannes gegenüber - seiner ist stahlgrau und fährt mir durch und durch.
Das kommt unerwartet, für einen kurzen Moment stockt mein Atem. Es ist ein Impuls, den ich nicht unterdrücken kann, aber ich sehe schnell weg. Schon sehr ungewöhnlich, ich bin weder leicht in Verlegenheit zu bringen noch schüchtern, und doch senke ich meinen Blick, als wäre es mir befohlen worden. Nun habe ich seine Hände im Blickfeld, ich erstarre, als ich erkenne, was für eine Art Ring der Mann trägt ...
Eine Triskele. Unverkennbar! Und er trägt ihn an der Hand, die ihn als Dom ausweist. Ist das der Grund, warum ich intuitiv so zurückhaltend reagiert und meinen Blick gesenkt habe? Verwirrt lausche ich in mich hinein.
Manchmal erkennt und spürt man einfach, was der Andere ist. Ich blinzle leicht, schaue auf meine eigenen Hände hinunter, auf das Zeichen, das mich als SM-lerin ausweist. Als Sklavin, ich trage meinen Ring der O an der rechten Hand, wie einen Ehering. Aber den kann er unmöglich von der anderen Tischseite entdeckt haben, meine Hände liegen auf meinen Schenkeln. Oder doch?
danke für das nette Feedback ich war eine Weile nicht hier, aber ich habe natürlich jeden Kommentar zu der Geschichte in meinen Mails gelesen.
Vielleicht schreibe ich die Fortsetzung wirklich mal. Ich habe ihn ja tatsächlich getroffen, zufällig sogar am Vatertag Also den Titel der nächsten Geschichte hätte ich schon ...
Eine sehr schöne Geschichte, man kann sehr schön nachvollziehen, wie es der Hauptperson geht und wie sie mit sich ringt - freue mich auf die Fortsetzung!!
tolle story mit gut nachvollziehbarem - und spannend zu lesenden - inneren monolog. wie die heldin mit sich ringt, (ver)zweifelt und in endlosen selbstbefragungsrunden doch immer nur zu einem ergebnis kommen kann: sie will! mein einziger kritikpunkt: die etwas inflationäre erwähnung seiner stahl(grauen) augen. mein dringlicher wunsch: fortsetzung!
mal wieder super geschrieben, zuerst hab ich noch gedacht, ach was soll das, aber die Reaktionen von ihr, super, irgendwie doch nachvollziehbar, obwohl man es als unlogisch bezeichnen will, es ist so, wenn diese Aura von ihm zu ihr rüberschwappt, dieses gefesselt sein ohne gefesselt zu sein.......stumm sein obwohl man viel sagen möchte....und dann dieses hineinrutschen in diieee Situation die man erhofft, haben will, aber sich dagegen wehrt........
kann nur sagen danke
vielleicht wäre noch interessant was er so denkt.......
Vielen Dank, liebe Sisa, für diese Geschichte. Ja, es gibt diese unerklärliche Anziehung zwischen zwei Menschen. Diese knisternde Chemie ohne viele Worte. Im besten Fall erzählen es die beiden irgendwann einmal ihren Enkeln. Vielleicht nicht mit allen Details . Vielleicht passiert auch gar nichts und es ist einfach eine schöne Phantasie. Oder eine kleine Weile ein prickelndes Abenteuer. Eigentlich ist das nicht wichtig. Wichtig ist nur der Augenblick und den hast Du wunderbar eingefangen und uns teilhaben lassen.
Eine sehr interessante Geschichte, liebe Sisa. Wirklich faszinierdene Innenansichten. Ich frage mich vor allem: Ist das jetzt mehr Wunsch und Fantsie oder ist das doch etwas Realeres? Was hat die Protagonistin so an diesem Mann getriggert? Reichen da schon die stahlgrauen Augen oder ist es die Körpergröße, die Attraktivität? (Und was hat sie nun so "männlich" anziehend gemacht?) Schreib weiter so, ich lese es so gerne