Ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas dazu schreiben soll. Ich war froh, dass Campanula bereits etwas zu dem Thema geschrieben hat. Mich hat genau aus dem Grund die Geschichte sofort getriggert. Aber ich denke, es ist wichtig, etwas dazu zu schreiben. Wichtig, um manch einem klarzumachen, was diese Fantasie auslösen kann und was den Unterschied zwischen realen Leben und abgekarteten Spiel ausmacht. Und ich frage mich, ist es wirklich eine Männerfantasie? Vielen Frauen scheint es ja auch zu gefallen.
Meine Triggergründe:
Story 1:
Ich glaube, ich war 17 Jahre alt, als ich eines Abends mit dem Bus nach Hause fuhr. Es war nicht wirklich spät, so gegen 21 Uhr. Ich saß irgendwo im hinteren Bereich des Busses. Der Bus war weder voll noch leer.
Irgendwann setzt sich ein Mann neben mich. Und irgendwann legte sich seine Hand auf mein Knie. Und ich hatte den Mut, laut(!) zu sagen, er solle doch bitte seine Hand von meinem Knie nehmen.
Niemand, ich wiederhole NIEMAND, hat sich auch nur zu mir umgedreht. Immerhin aber nahm er die Hand weg, blieb aber sitzen.
Aber damit nicht genug. Als ich aussteigen musste, stellte ich nach ein paar Metern fest, dass mir der Mann folgte. Ich werde nie vergessen, wie mein Herz klopfte. Glücklicherweise musste ich nur über zwei Ampeln einer großen Kreuzung. Mit zitternden Fingern suchte ich nach meinem Schlüssel und erst, nachdem ich die Haustür geöffnet hatte, konnte ich durch die Glastür beobachten, dass der Mann auf der anderen Straßenseite am Haus vorbeiging.
Story 2:
Ähnliche Situation. Mit dem Unterschied, dass es ein klein wenig später war und ich die einzige Fahrgästin war. Und dass der Busfahrer einfach an meiner Station vorbeifuhr, obwohl ich gedrückt hatte. Ich ging zu ihm vor und meldete mich. Und er fragte mich, ob ich nicht noch mit ihm etwas trinken wolle (wohlgemerkt: ich 17, er locker über 50). Ich hatte ein verdammt mieses Gefühl, da ich ja eben alleine mit ihm in dem großen Bus war. Ich verneinte und er ließ mich dann an der nächsten Station raus. Die eine Station musste ich dann zu Fuß zurücklaufen.
Story 3:
Ich war Studentin, also irgendwie Anfang 20. Ich stand in einer gut gefüllten U-Bahn und hielt mich an einer Stange fest. Ein älterer Mann stand vor mir und rieb dann irgendwann in eindeutiger Weise sein Geschlechtsteil an mir. Wieder hatte ich den Mut, laut zu sagen, er solle das bitte sein lassen. Und wieder - ihr ahnt es vielleicht - hat sich niemand umgedreht, etwas gesagt, geholfen oder was auch sonst.
Fazit:
Ich denke nicht, dass ich die einzige Frau mit solchen Erlebnissen bin. Und nein, ich konnte diese Geschichte in keiner Weise genießen oder schön finden. Ich gebe aber dazu keine Bewertung ab, nur diesen Kommentar.
Mir ist klar, dass es zahlreiche Frauen gibt, die z.B. Vergewaltigungsfantasien haben. Und dass es ebenso zahlreiche Frauen gibt, die vergewaltigt wurden und das in keiner Weise verstehen können. Und trotzdem darf man wohl niemanden verurteilen, der die Fantasien hat oder sie vielleicht in Rapeplays sogar auslebt. Es ist wirklich schwierig.