Madelaine, von Haus aus Domina, will ihre submissive Seite erkunden und begibt sich zu diesem Zweck auf die Suche nach einem Meister. Sie glaubt in Oliver, den sie in New York auf einer Party kennenlernt, fündig geworden zu sein. Er ist Deutscher und sie geht davon aus, dass er aus diesem Grund ganz besonders hart und präzise sein würde.
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Das Tagebuch der Mad-Elaine versteht sich als Vorgänger oder Nachfolger von »Die Kunst der weiblichen Unterwerfung« von Claudia Varrin und es ist trotz oder gerade wegen seiner ungewollten Komik unbedingt lesenswert.
Erst einmal, Übersetzung und Schreibstil sind in Ordnung und die beschriebenen Sexszenen ebenso saftig wie zahlreich, bei soviel Sprachgewandtheit und Phantasie kann man nur sagen: Hut ab!
Was ich bemängele: Madelaine, die als Ich-Erzählerin schreibt, verliert durch ihre unaufhörliche Selbstbeweihräucherung im Laufe der Geschehnisse meine Sympathien unweigerlich an ihre Konkurrenten, was ein interessanter literarischer Kniff sein könnte, vorausgesetzt, er wäre mit Absicht herbeigeführt...
Fangen wir beim Anfang an. Madelaine (von Haus aus Domina) will ihre submissive Seite erkunden und begibt sich zu diesem Zweck auf die Suche nach einem Meister. Sie glaubt in Oliver, den sie in New York auf einer Party kennen lernt, fündig geworden zu sein (er ist Deutscher, und sie geht davon aus, dass er aus diesem Grund ganz besonders hart und präzise sein würde) und unterhält über Monate hinweg eine Fernbeziehung, bis sie ihn dann nach langem Warten endlich auf seinem Wohnsitz in England besucht. Bei diesem Wohnsitz handelt es sich um ein ländliches Herrschaftshaus mit dazugehörigem Partykeller, schwer verständlich, dass Madelaine so viel Energie darauf verschwendet, sich in den höchsten Tönen über die vorsintflutlichen Zweigriff-Armaturen in den Badezimmern zu beschweren (in Amerika, erklärt sie entrüstet, seien Mischhähne inzwischen selbst im hintersten Loch Standard), wo doch alles so super... na ja, so super ist es beim genaueren Hinschauen eben doch nicht, und der geneigte Leser kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie dringend einen Ort (oder in diesem Fall einen Wasserhahn) braucht, wo sie ihre Wut ablassen kann...
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