Üppiges rotblondes Haar einer wildfremden, wunderschönen, verführerischen Frau. Immer weiter führte es ihn auf einen Weg, der doch noch der seine war, aber sich nicht mehr so anfühlte. Wie lange konnte er folgen? Was würde passieren, wenn die Frau ihn bemerkte?
Ein Pferdeschwanz wippte vor ihm in der Menge. Üppiges rotblondes Haar, nachlässig - fast schlampig - durch ein dünnes Haargummi zusammengehalten. Es wippte dort, als würde es ihn auffordern, ihm zu folgen, doch eigentlich hatte er jetzt gar nicht die Muße dazu und erst recht keine Zeit. Wie lange würde der Pferdeschwanz wohl auf seinem Weg bleiben, fragte er sich. Wie lange konnte er ihm folgen, ohne ihm wirklich zu folgen?
Die Sonne schien nur auf diesen Haarschopf zu strahlen, so leuchtete er aus der Menge hervor. Jede Schattierung von blond und rot glitzerte in diesem Wasserfall aus Haaren. Immer weiter führte ihn dieser Pferdeschwanz auf einen Weg, der doch noch der seine war, aber sich nicht mehr so anfühlte. An dieser Kreuzung müsste er links abbiegen, aber er könnte es ja auch an der nächsten Kreuzung, das würde ihn nicht allzu weit abbringen, und vielleicht würde diese Verlockung aus Haaren, die ihn immer mehr in ihren Bann zog, auch diese Richtung einschlagen. Wenn sie es täte, fragte er sich, wäre es dann ein Fingerzeig des Schicksals?
Zugeben muss ich zunächst, dass mir der Beginn, diese "Verfolgung" in der flimmernden Hitze eines Sommertages wirklich gut gefallen hat. Ich wurde im Forum schon mal gefragt, ob es das tatsächlich gibt, dass eine Frau einen Mann durch ihre bloße Anwesenheit, ihr Erscheinen in den Bann zieht. Ja, dem ist wohl so.
Was dann aber folgt, erscheint mir sowohl unreal als auch gefährlich. Unreal, weil ich mir partout nicht vorstellen kann, dass sich eine Frau auf so etwas einlässt. Gefährlich weil, hier schliesse ich mich gerne Rote Sonne an, man nie wissen kann, was mit derartigen Fotos geschieht.
Bei mir schrillen gerade alle Alarmglocken, sie gefesselt mit vielleicht noch tiefen Einblicken, fotografiert von einem Unbekannten, hat sie keine Angst, dass diese Bilder bei Facebook und Co auftauchen könnten?
Den Anfang fand ich gut geschrieben, wie er fasziniert von ihrem Haar hinter ihr herging. Ich hätte erwartet, dass er sie ansprechen würde, aber dann war sie auf dieses Fabrikgelände abgebogen und ganz ehrlich, ich hätte mit Pfefferspray gerechnet oder einer typisch überfüllten und schweren Handtasche, die ihm um die Ohren gedonnert wird.
Geschrieben fand ich Deine kleine Verfolgungsjagd gut, aber inhaltlich fand ich sie einfach nur unglaubwürdig und abstrakt. Trotzdem Danke für diese Phantasie.
Mir gefällt der Anfang sehr, beim lesen spürt man die flimmernd heiße Luft eines Sommertages, welche die Welt ein wenig unwirklich wirken lässt. Als ich mich selbstkritisch fragte, wie oft ich wohl schon einen Umweg genommen habe, nur um den Blick noch nicht von einem hübschen Wesen vor mir abwenden zu müssen, war die Antwort: >1
Ab dem letzten Absatz wird es leider sehr abrupt und nimmt mich nicht mehr mit. Achselhaarenduftfetisch ist jetzt auch nicht meins, aber das ist natürlich individuelles Empfinden.