Lass los und wehre dich nicht, wenn ich dich weiter ausziehe. Was? Du bist schon nackt? Sei nicht albern, versuche mich doch nicht zu täuschen! Ich sehe deine Masken, erkenne deine Attitüden, hinter denen du dich zu verbergen bemühst. Nein, du bist noch lange nicht nackt, da ist noch viel, was ich dir nehmen kann!
Ich weiß, du hast Angst. Ich weiß, du willst dich schützen und mir den Zugriff verwehren. Dummes Ding, lass das sein! Das vertieft nur deinen Schmerz, so machst du es dir nur schwerer. Schau, hier ist niemand, der dir helfen kann, niemand, außer mir. Also komm! Lass los und wehre dich nicht, wenn ich dich weiter ausziehe.
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie voll einsehen kannst.
Kommentare von Leserinnen und Lesern
Gelöscht.
09.08.2016 um 23:37 Uhr
Sehr gut finde ich diese Geschichte. Ich bin voll dran, bis ich lese: kleines Elend. Und schwubs bin ich aus dem Kontakt. Alles Fokus fällt wie ein Kartenhaus ineinander.
"...ich liebe dich doch. Ganz und gar, bis ins Dunkle hinein."
Was soll man dem noch hinzufügen...
Ich muss gestehen, dass mich diese wenigen Zeilen tief getroffen haben. Auch wenn sie sich zu Beginn kalt und hart angefühlt haben, drücken sie doch präzise das Denken und Fühlen des Doms aus. Das Wissen darum, wie weit es gehen kann, ja gehen muss, um bis in die tiefsten Winkel vorzudringen, Erfüllung zu finden. Immer mit dem achtsamen Auge auf sie, auf das was sie fühlt, tun will, tun kann.
Besonders der absolut gelungene Bruch am Ende hat mit klasse gefallen. Ich mag solche stilistischen Wendungen besonders gern.
Er will in ihr tiefstes Innerstes greifen, dort wo die empfindlichsten und schmerzhaftesten Punkte sind. Möchte man die den offenbaren? In dem Moment wird man doch angreifbar und verletzbar. Ohne Vertrauen und Respekt ist dieses nicht möglich!
Am Anfang fand ich Deinen Schreibstil sehr hart, dann kam diese Wendung und zum Schluss berührte er mich und gab mir zu denken.
Danke für diese kurze Beschreibung dieser emotional sehr gefährlichen Facette.
Sehr gur beschrieben, was im Kopf des dominanten Parts vor sich gehen kann. Zu Anfang wirkt der Text brutal, kalt. Die Wendung kommt sehr plötzlich, aber ich finde diesen Bruch gut. Summa summarum: Sehr gut!
"ich will weiter, noch weiter, in deine Dunkelheit hinein, in deine tiefste Finsternis" ...und erst wenn du dort angelangt bist, meine Dunkelheit erträgst und mich weiter lieben kannst, werde auch ich dich lieben.
Ist der Gedanken unangenehm, dass es jemanden geben könnte, der bis in die tiefste Dunkelheit vordringt? Das Gefühl sagt mir: solange er Tränen sieht, hat er sie noch nicht gefunden: die kälteste Angst und den ältesten Schmerz. Wenn die Tränen versiegen - wird er es aushalten können?