Gedankenspielerei bei der Begegnung mit einem Werwolf
Während das kalte Wasser auf seine Haut prasselt, versucht er, seine Gedanken abzulenken. Nur nicht mehr an diese Frau denken, sonst wird das geplante Diner bei Kerzenschein zu einem Alptraum für seine Beherrschungskünste. Gewalt ist ihm eigentlich zuwider, aber in diesem Fall könnte er schon auf Angriffsnotstand plädieren.
Er wird unruhig, starrt abwechselnd in seine Kaffeetasse und auf ihre Beine. Lange Beine, lässig übereinander geschlagen, leise knisternde Seidenstrümpfe, als sie ungeduldig mit dem Fuß wippt und ihn herausfordernd anlächelt. Ausgehen wollten sie, nur noch schnell vorher einen Kaffee trinken und ein wenig plaudern, aber dann wurde sie plötzlich offensiv. Sie lächelte, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe und schlug vor: »Lass uns doch ein bisschen über Sex reden.«
Er fuhr sich durch die Haare, bis sie igelig zu Berge standen, Junge, an diese Art von Vorspeise hatte er nun wirklich nicht gedacht. Diese Frau kam ihm viel zu unterkühlt und beherrscht vor, als dass sie für schlüpfrige Gespräche zu haben wäre. Und jetzt das. In ihren Augen blitzte ein Funke auf, der Blick schien ihn zu streicheln. Über die Haut gleitet er, durch die Kleidung, unter die Haut, bis ihm ganz warm wird, so hungrig schaut sie ihn an.
Eine wunderbare Geschichte, die den Start in den Tag versüßt. Ich muss mich Nachtasou in vielem anschliessen, in der Grundaussage sowieso. Erotik geht im Kopf los, dies ist hier mehr als deutlich. Und egal, wer im in diesem Gespräch wann wohin abschweift, am Ende kriegen sie sich. Die Vorstellung, wie der Abend weitergeht, was er ihr zu erzählen hat und wie er dies gestaltet, lässt das Kopfkino weiter arbeiten. Wirklich klasse.
Geschrieben fand auch ich die Zeilen sprudelnd. So, wie beim Überkochen der Milch, eigentlich nicht aufzuhalten. Man wird mitgenommen, kann sich nicht entziehen, muss weiterlesen.
Danke für klasse Zeilen, die ich überaus gern gelesen habe.
„Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Sie plaudert und seine Gedanken schweifen ab. Und manchmal ist es vielleicht auch umgekehrt. Und am Ende finden sie sich doch.
Aber beredt ist die Geschichte, und lasziv. Und für mich ein Beispiel dafür, dass Erotik im Kopf ihren Anfang nimmt. Und dass hinter manchem blöden Blick oder Schweigsamkeit auf Seiten des 'starken Geschlechts' währenddessen das große Kino läuft
Ich find die Sprache gar nicht holperig, sondern rasend schnell, pausenlos und "frei raus", quirlig. Und wenn ein Knebel notwendig wird in speziellen Situationen, dann hier ...
Also die Geschichte an sich ist recht ordentlich. Auch wenn manche Ausdrücke ein wenig holprig wirken und mir ein wenig das Bild der Charaktäre fehlt.
Leider wurde ich jedoch von dem Titel irregeführt. Hier gibt es weit und breit keinen Werwolf... allerhöchstens die Fantasie von einer "bösen" Katze. Es fehlt für das andere einfach das Biest, sorry.
Wenn er ihr seinen Traum beim Essen erzählt wird es wohl ein heißes und erotisches Dinner, bei dem das Dessert noch heißer ausfallen könnte... Schöne kleine Erzählung, die einem beim Lesen fesselte.
Erprobtes "Rezept", allerdings nicht bei allen (viele sind entweder zu ungeduldig oder einfach nicht klug genug). Leider! Und Werwölfe sind schwer zu finden.