Expeditionen (Teil 1) - Joao und Lys (1)
Joao und Lys brauchen ihre Zeit, um sich ihrer Neigungen bewusst zu werden. In einer besonderen Nacht finden sie in ihre Rollen. Sie wissen noch nicht, wie knapp ihre gemeinsame Zeit bemessen ist - aber sie verstehen es, jede Minute zu genießen und auch andere teilhaben zu lassen.
Eine BDSM-Geschichte von Angelo Gioioso.
Info: Veröffentlicht am 04.10.2011 in der Rubrik BDSM.
Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.
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https://www.schattenzeilen.de/1381-bdsm-geschichten-Angelo-Gioioso-Expeditionen-(Teil-1)---Joao-und-Lys-(1).html
Lys war dreiunddreißig, als Joao starb. Zehn gemeinsame Jahre waren ihnen vergönnt, von denen sie drei vergeudet hatten, weil sie versuchten, wie jedes gewöhnliche Paar zu sein. In diesen drei Jahren hatten sie sich stets ihre gegenseitige Liebe versichert, ihre Zufriedenheit, ihr gemeinsames Glück beschworen. Drei Jahre lang schliefen sie brennend und unbefriedigt nebeneinander ein, selbst wenn ihre Möge genügend Wärme für ein mehr oder weniger großes Vergnügen, für manchmal große, manchmal leise Höhepunkte hergegeben hatte. Sie waren so ehrlich zueinander wie sie nur konnten und doch machten sie sich etwas vor - weil sie noch nicht wussten, welche Wahrheit sie suchten. Am Ende dieser drei Jahre fingen sie an, sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen, was beinahe zum Bruch ihrer Beziehung geführt hätte. Denn diese Schmerzen entsprangen einer Wut, die in ihnen beiden wuchs, ohne dass der eine von der Wut des anderen etwas ahnte. Sie brauchten das Glück einer ganz besonderen Nacht, um die zähe Schicht zu durchstoßen, die sie vom wirklichen Zusammensein trennte. Sie fanden sich auf einer mehrtägigen Bergtour, die so etwas wie ein letzter Versuch war, ihr in die Brüche gehendes Zusammenleben zu retten. Oder eine Flucht.
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Expeditionen (Teil 1) - Joao und Lys (1)
Joao und Lys brauchen ihre Zeit, um sich ihrer Neigungen bewusst zu werden. In einer besonderen Nacht finden sie in ihre Rollen. Sie wissen noch nicht, wie knapp ihre gemeinsame Zeit bemessen ist - aber sie verstehen es, jede Minute zu genießen und auch andere teilhaben zu lassen.
Vor allem im Winter, wenn Joao und Lys nicht auf Expedition gehen konnten, hatten sie sich angewöhnt, ihre Gedanken mit Anderen in einem Chat auszutauschen. Oft kamen da köstliche kleine Ideen zustande, die sie dann aneinander ausprobierten, kleine, schnell zu improvisierende Grausamkeiten, mit denen sie sich gegenseitig einen aufregenden Abend bereiteten. Bis dian im Chat und auf dem Monitor erschien.
dian hüpfte von der Rolltreppe, ließ den unspannenden Gummi-Geruch der U-Bahn hinter sich. Sie war Diana, sie würde sich vorbereiten und auf die Jagd ziehen - auch wenn sie am Ende die Beute zu sein hoffte. Ab ins Studio mit dir, feuerte sie sich an, mach dich stark, und dann such dir einen, der noch stärker ist.
Lys und Joao bereiten sich auf ihre Karakorum-Expedition vor. dian hat Simon getroffen, den Segler. Der scheinbar nicht nur mit Seilen umzugehen versteht. Und genau das muss sie jetzt den Beiden beichten. Aber war es nicht ein ausdrücklicher Befehl? Auszüge aus den zwischen ihnen wechselnden Mails.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Großartig!
Ganz großes Kino, vor allem sprachlich genial. Unglaublich, wie Du es verstehst, mit Worten Bilder zu erzeugen, Situationen zu beschreiben, Gefühle wiederzugeben. Ständig habe ich mich als stiller, mal erschrockener, mal geniessender, mal verständnisvoller, mal erstaunter Beobachter gefühlt.
Nun bin ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung.
Vielen Dank für grandiose Zeilen, die unglaublich Lust auf mehr machen. Gern würde ich *** geben.
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Drei Jahre nebeneinander gelebt und dann dieses Ereignis, diese Wendung, aber immer im Hinterkopf das es nur sieben Jahre waren, traurig schön und unheimlich gespannt nach mehr.
Danke für dieses sehr berührendes, mutmachendes, aber auch nachdenklich machendes Kapitel.
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Dieser Text hat mir sehr gut gefallen, er ist so schön gesprochen, so intensiv gefühlt. Und er macht Lust auf die Fortsetzung...
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Ich habe den 2. Teil vor dem ersten gefunden und bin auch jetzt wieder überrascht, mehr noch. Hier sehe ich einen noch schöneren Umgang mit Worten, so anrührend, zauberhaft...
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Wunderschöne Worte, die Du da findest. Die Melancholie macht es zu etwas ganz beonderem und ein fremder Leser kann die beschriebene Liebe spüren, als wäre es die eigene.
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Du kannst wirklich mit der deutschen Sprache umgehen, Kompliment! Die Szenerien, die Gefühle und Fantasien sind so differenziert und bildhaft beschrieben, es macht Freude, Deine Geschichten zu lesen.
Die Handlung gefällt mir gut, und wie viel angedeutet und gar nicht ausformuliert wird.
Und sehr gut wie die Naturgewalt - gleichnishaft - die Leidenschaft der beiden entfesselt.
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Hallo Angelo,
danke Dir für diesen wundervollen Text. Er hat mich mitgenommen, hat mich in diese Geschichte eintauchen lassen. Ich fühlte mich wie ein geheimer Beobachter. Ich mag Deine Wortwahl, ich mag die Art, wie Du Gefühle beschreibst und kleine Nebensächlichkeiten vom Wegesrand erwähnst und damit das Gelesene bildhaft werden läßt.
Ich werde ganz sicher den 2. Teil ebenfalls lesen.
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hmm, auch ein sehr schöner text, aber der zweite hat mir noch besser gefallen.
der erste teil ist mir etwas zu theoretisch muss ich gestehen
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