Schon lange lag dieser Pranger in ihrer Schublade. Und oft hatte sie ihn schon in den Händen gehabt, wenn ihr Herr nicht bei ihr war. Damals hatte er ihn mitgebracht, aber schon gleich gesagt, dass er ihn erst benutzen würde, wenn sie bereit wäre. War es nun an der Zeit?
Sie lag im Bett und der Abend, den sie erlebt hatte, ließ sie einfach nicht los. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um die Dinge, die sie gerade erlebt hatte. Zu viele Gefühle, die sie noch nicht einordnen konnte, prasselten auf sie ein. Aber sie wusste: Dieses Neue auszuprobieren war richtig gewesen.
Schon lange lag der Pranger, ein Pranger nicht in der Art, wie viele ihn kennen, sondern einer, der mit zwei Bändern um eine Tür gemacht wird, in ihrer Schublade. Und oft hatte sie ihn schon in den Händen gehabt, wenn er nicht bei ihr war. Damals hatte er ihn ihr mitgebracht, aber schon gleich gesagt, dass er ihn erst benutzen würde, wenn sie soweit wäre. Denn es ging ihm um sie und um ihre Gefühle. Er wollte sie nicht überfordern, da sie ja noch ein „Neuling“ auf diesem Gebiet war. Ja, neu war sie und Angst hatte sie auch. Angst, sich so vor ihn zu stellen, nackt und ohne Schutz vor ihm zu stehen.
Besonders gefallen hat mir, wie Du hier die Unsicherheit, ja, die Scham darstellst. Klar könnte man sagen: Nobody is perfect, ausgesprochen indes, wird es eher selten. Da kann man die Unsicherheit, sich zeigen, sich präsentieren zu sollen nachvollziehen. Ein bisschen gefehlt hat mir ein kleiner Hinweis zu dieser wichtigen Fernsehsendung. Schließlich spielt sie für Beide eine enorme Rolle. Gut gefallen hat mir auch er. Ist er doch eher fürsorglich, lenkt und lehrt sie, ohne sie zu überfordern.
Sehr berührend geschrieben, denn ich glaube jeder hat irgendetwas an sich und seinen Körper auszusetzen und würde dieses gerne verstecken. Ich habe mich ein wenig schwer damit getan, wo der Unterschied sein soll, nackt im liegen gesehen zu werden oder nackt im stehen. Und dann noch, dass sie den Schmerz des Wachses liebt, irgendwie passten die Gedanken des sich zeigens und die Erklärungen, das das Ganze noch neu für sie ist nicht zu dem Teil mit dem Wachs.
Ein schönes Debut, wie ich finde. Ich kann mich gut in die Lage der Hauptperson versetzen, weil die Gefühle klar beschrieben sind. Da die TV-Sendung eine nicht unerhebliche Rolle in ihrer Gefühlswelt zu spielen scheint, wäre hier meiner Meinung nach eine Erklärung hilfreich gewesen. Leider hat „Der Abend“ auch ein paar sprachliche Holperer, aber das ändert nichts daran, dass mir die Geschichte gut gefällt