Du und ich, wir suchen mir jetzt einen Rock aus. Du kennst dich damit aus, oder? Meinen Mann, den vergessen wir beide mal ganz schnell. Für dein Entgegenkommen lade ich dich auf einen Kaffee ein. Mein Mann hat da wirklich nichts gegen. Ist doch so? Sag es!
Gestern waren wir shoppen. Obwohl, wir? Nein, das trifft es nicht. Ich war shoppen und er hatte mich zu begleiten. Was er nicht wollte. Aber dass der Rasen dringend gemäht werden müsste, ließ ich ihm als Ausrede nicht durchgehen. Auch nicht, dass es doch vielleicht schöner wäre, wenn wir ins Kino gingen. Ich köderte ihn damit, dass er mein Stilberater wäre, gewissermaßen, denn in seinen Augen würde sich spiegeln, was Spiegel niemals zeigen können, gefällt es oder gefällt es nicht. Und vielleicht, so sagte ich ihm, schauen wir auch mal wieder in dem kleinen Shop vorbei, den mit der Auslage voller netter, überaus hilfreicher Sexspielzeuge. Dort wären wir lange nicht mehr gewesen, aber wir könnten ja mal wieder, natürlich erst, wenn die anderen Einkäufe erledigt wären.
Natürlich hat er nicht deshalb „Ja, okay“ gesagt, er hat Ja gesagt, weil er nicht Nein sagen kann. Was etwas ist, dass ich an ihm sehr mag. Zu sehen, wie er sich windet, er Nein sagen möchte, aber es nicht kann, wie er anfängt zu schwitzen, wie er stottert, um dann, nach langem Zögern Ja zu sagen, obwohl sein Gesicht etwas anderes zu sagen versucht, gefolgt von der Erleichterung, durch zu sein durch diesen schwierigen Moment.
Ich mag keine BDSM-Geschichten, die sich auf einer unsinnlichen Meta-Ebene abspielen. Mir hätte es besser gefallen, die Dame hätte z.B. einen BH anprobiert und vor ihrem Mann mit der Verkäuferin geflirtet. Da hätte man hübsche Details unterbringen können...
Beeindruckt ob ihrer fast schon brutal anmutenden Art, ihn zu erniedrigen, aber auch beeindruckt darüber, das er all dies mit sich geschehen lässt. Liebe indes, würde ich das auf keinen Fall nennen selbst wenn, wie wir erfahren, die Beiden schon lange zusammen sind. Definitiv weiß sie genau, womit sie ihn dorthin bekommt, wo sie ihn haben will, wie sie mit großer Deutlichkeit Machtverhältnisse demonstriert. Wobei auch dazu bekanntermaßen immer zwei gehören...
Okay, die Rollenverteilung ist so gar nicht die meine, das öffentliche Erniedrigen ginge mir zu weit. Trotz allem habe ich Zeilen gelesen, die mehr als ein pures "sehr gut" verdient haben. Klasse zu lesen, absolut glaubhaft dargestellt, voller purer Dominanz.