Engelhaft
Sie würde so gerne einmal auf dem Ozean segeln, schrieb sie, und versprach, ihm einen Wunsch zu erfüllen, wenn er sie mitnähme. Benjamin brachte es bei aller inneren Disziplin nicht fertig, dieses Angebot auszuschlagen. Auch wenn seine Eltern am nächsten Tag in Panik geraten würden. Denn ihn umgab ein dunkles Geheimnis.
Eine BDSM-Geschichte von Tilbake Holdenhet.
Info: Veröffentlicht am 26.06.2021 in der Rubrik BDSM.
Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.
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[left]Familie Degenhard ging in den Restaurantbereich der Ferienanlage ihres philippinischen Urlaubsdomizils, eine weitläufige Holzveranda, die ein Palmendach überspannte. Der Abendwind rauschte in den Blättern und aus versteckten Lautsprechern erklang dezente Klaviermusik. Übermäßig voll war es nicht. Doch trotz genügend freier Tische, machte Sabrina, die achtzehnjährige Adoptivtochter der Degenhards, ihre Eltern auf eine Familie aufmerksam, deren Sohn ungefähr in ihrem Alter sein musste. Sie kamen vor knapp einer Woche zusammen an. Dem Englisch der Eltern hatte man angehört, dass auch sie aus Deutschland stammten. Bisher hatte sich keine Gelegenheit ergeben, mit den Dreien bekannt zu werden. Sabrina stupste ihren Vater mit dem Ellenbogen in die Seite und nickte in die Richtung.
Thomas Degenhard, ein sportlicher Frühfünfziger, fuhr sich mit der Hand über seine von den Jahren entblößte Kopfhaut und schaute fragend zu seiner Frau. Veronika Degenhard zuckte mit den Schultern und sagte: »Naja, wir haben uns. Für Sabrina wäre es Anschluss in ihrem Alter.«
»Kannst du ihn nicht am Strand ansprechen?«
Sabrina machte eine unauffällige Fingerbewegung in Richtung des Jungen und schüttelte den Kopf. Ihre Mutter fügte hinzu: »Das stimmt. Ich hab ihn auch noch nie am Strand gesehen. Sei doch mal ein netter Vater.«
Thomas spielte den Empörten und beschwerte sich entsprechend beleidigt: »Ich bin immer ein netter Vater.«
Er warf einen um Bestätigung bittenden Blick zu Sabrina. Das blonde Mädchen zwinkerte ihm zu, zog ihn an der Schulter zu sich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Derartigen Argumenten hatte ihr Vater nichts entgegenzusetzen. Er fügte sich in sein Schicksal und ging seinen Damen voran.
»Guten Abend«, grüßte er die Familie mit ineinandergelegten Händen. »Dürfen wir, so weit in der Ferne, für das Abendessen eine kleine Landeskolonie mit Ihnen gründen?«
Der andere Familienvater, ein Mann mit grauen Locken, gesunder Sonnenbräune, kleinem Bierbauch und ungefähr in Thomas Alter, schaute fragend zu seiner Frau und seinem Sohn. Die beiden hatten die gleiche, rotblonde Haarfarbe und einen hellen Teint, der im Gesicht des Jungen mit einigen Sommersprossen gesprenkelt war. Die Mutter schien wenig begeistert, wusste aber offenbar nicht, wie sie sich aus der Affäre ziehen sollte, ohne unhöflich zu wirken. Ihrem Mann ging es nicht besser, und da sein Sohn gar nicht reagierte, gestattete er es schließlich mit einer einladenden Handbewegung.
Thomas nickte, reichte dem Mann die Hand und stellte sich vor: »Thomas Degenhard, meine Frau Veronika und unsere Tochter Sabrina.«
»Sehr erfreut«, erwiderte der andere Mann und erhob sich mit einem Seitenblick zu seinem Sohn. Dieser rollte mit den Augen, folgte dem Vorbild seines Vaters aber.
»Weber. Manfred Weber. Das ist meine Frau Jennifer und mein Sohn Benjamin.«
»Na, aus Flensburg kommen Sie zumindest nicht«, versuchte Veronika, die Situation aufzulockern, indem sie auf den Dialekt von Herrn Weber anspielte.
»Nein, wir kommen aus Hessen«, antwortete Manfred und betonte diesen besonders, »aber einen Bembel haben wir nicht dabei.«
Seine Frau Jennifer bemühte sich, ihr Lächeln natürlich wirken zu lassen, doch es gelang nicht wirklich. Als sie Sabrina die Hand schütteln musste, studierte sie das spärliche Outfit des Mädchens mit missbilligendem Blick.
Die langhaarige Blondine hatte sich zu ihrem knappen Bikini nur ein fast durchsichtiges Tuch als Rockersatz um die Hüften geschlungen. Aus männlicher Sicht gab es sicher nichts, was an ihrem Traumkörper verborgen werden musste. Ihre Haut erstrahlte in gleichmäßiger Zimtbräune und ihre Rundungen waren atemberaubend. Ein kurzer, besorgter Seitenblick zu ihrem Sohn ließ ahnen, warum es ihr missfiel.
Benjamins Augen wussten nicht so recht wohin, als er Sabrina die Hand gab. Die kleinen, festen Brüste sogen an seinem Blick, wie ein Magnet, dem er verzweifelt zu entkommen versuchte.
»Hi«, stammelte er und Sabrina zwinkerte ihm freundlich zu. Als alle saßen, kam der Kellner, brachte die Karten und nahm die Getränkebestellung auf.
»Also, ich nehme einen Rotwein«, sagte Thomas und schaute zu seiner Frau, die nickte. Auch das Ehepaar Weber schloss sich an.
»Und du Sabrina«, fragte Thomas. »Auch einen Wein oder wieder dieses klebrig süße Zeug von Cocktail?«
Sabrina nickte begeistert.
Benjamin merkte zu spät, dass die Reihe an ihm war. Er glaubte, die anderen seien noch abgelenkt und so sahen alle, wie er Sabrina förmlich mit den Augen verschlang. Seine Mutter gab ihm unter dem Tisch einen kleinen Tritt gegen das Schienbein, während sie die anderen überspielend anlächelte.
Benjamin schreckte auf: »Was?«
Seine Mutter unterdrückte die Wut über seine Aggressivität und entgegnete betont freundlich: »Wenn du dem Kellner auch kurz sagen würdest, was du trinken willst.«
»Ne Cola.«
Der Kellner verschwand und Manfred Weber beeilte sich, den Smalltalk zu eröffnen.
»Woher kommen Sie denn?«
»Aus der Nähe von Hamburg«, antwortete Veronika.
»Ach, Hamburg. Eine wunderschöne Stadt«, schwärmte Jennifer plötzlich. »Wir waren vor zwei oder drei Jahren dort. Kleiner Kurzurlaub mit Musicalbesuch.«
»Ah, was haben Sie sich angesehen.«
»König der Löwen.«
»Ein tolles Stück.«
Die Unterhaltung der Eltern plätscherte so dahin, die Getränke kamen, die Essensbestellung wurde aufgegeben. Nach dem Essen tippte Sabrina ihre Mutter an, die entschuldigend mit den Schultern zuckte.
»Nein, Liebes, ich hab nichts dabei. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du dich irgendwo dazusetzen willst.«
Sabrina rollte mit den Augen, dann wandte sie sich um und suchte den Kellner. Sie winkte ihn heran. Als er ankam, machte sie eine Geste, als würde sie mit der einen Hand etwas auf die andere Handfläche schreiben. Der Kellner zückte sofort Kugelschreiber und Block und machte sich schreibbereit. Doch Sabrina versuchte stattdessen, ihm vorsichtig beides abzunehmen. Er verstand erst nicht. Sie machte ihre Schreibgeste noch einmal und zeigte dann auf sich. Er überließ ihr die Sachen. Sabrina schrieb mit enormer Geschwindigkeit, aber in einer wunderschön leserlichen Mädchenschrift: »Was machst du so? Ich hab dich noch nie am Strand gesehen.«
Dann schob sie den Block zu Benjamin.
Auf die verwirrten Blicke erklärte Thomas Degenhard: »Sabrina spricht nicht.«
»Taubstumm?«, rutschte es Jennifer heraus. Ihr Ton schwankte zwischen Mitleid und der Genugtuung, dass ein derart perfektes Mädchen doch ein Makel hatte.
»Nein, nein«, widersprach Thomas, »taub schon mal gar nicht. Sie hört ganz normal. Leider nur zu oft, was sie nicht hören soll.« Er schielte seine Tochter mit einem provozierenden Grinsen an und zwinkerte ihr mit einem Auge zu. »Und stumm ist auch nicht ganz richtig. Sie lacht und schreit. Ihre Stimmbänder sind voll funktionstüchtig, aber aus irgendeinem Grund, den bisher noch niemand ergründen konnte, spricht sie einfach nicht. Im schriftlichen kommt sie mit Sprachen gut klar. Englisch, französisch, spanisch. Alles kein Problem. Wir unterhalten uns in Zeichensprache.«
»Ach«, sagte Manfred verblüfft. »Ist es vielleicht dann eher die Psyche?«
»Wir haben sie von einem Arzt zum nächsten Psychologen geschleppt«, antwortete Veronika, »Sogar Delfintherapie. Niemand konnte irgendeinen Grund feststellen, warum sie nicht sprechen will.«
Sabrina wackelte mit dem Kopf und zog eine abfällige Grimasse, da sie es leid war, zum tausendsten Mal ihre Krankengeschichte zu hören. Sie wandte sich wieder an Benjamin und tippte mit dem Stift auf ihre Frage.
Benjamin drückte sich, als sei es eine große Anstrengung, aus der Rückenlehne des Stuhls hervor und suchte mit ein paar Blicken Rat bei seinen Eltern. Seine Mutter blinzelte nervös und spielte mit ihren Fingern. Sein Vater schluckte hörbar. So griff Benjamin nach dem Stift in Sabrinas Hand.
»Du kannst ihr einfach antworten. Sie hört jedes Wort«, erklärte Veronika noch einmal.
Benjamin räusperte sich, als seine Mutter auch schon für ihn antwortete: »Benjamin ist nicht am Strand. Er segelt lieber. Wir haben ihm ein Boot gemietet und damit macht er am Tag so seine Touren. Sportlich halt, unser Benny.«
Benjamin verdrehte bei der Betitelung die Augen. Sabrinas leuchteten jedoch auf. Sie zog den Block zurück und schrieb: »Cool. Nimmst du mich mal mit?«
»Benny segelt vor allem aus sportlicher Motivation«, erklärte seine Mutter für ihn. »Da muss mit Wende und Spinnacker setzen schon alles passen. Eine zusätzliche Person wäre ihm da eher im Weg.«
»Ach, bitte. Ich mach mich auch ganz klein und bleibe genau an der Stelle, die du mir zeigst«, notierte Sabrina.
Benjamin warf seinen Eltern einen schwer zu deutenden Blick zu. Zum einen drückte er die Hoffnung aus, sie mögen ihn davor bewahren, zum anderen enthielt er Traurigkeit, diesen Wunsch abschlagen zu müssen.
»Nein, ich glaube, es ist besser, Ben fährt allein«, schaltete sich nun sein Vater ein. »Es ist ja auch eine gewisse Verantwortung, einen Passagier mitzunehmen.«
»Ich kann schon auf mich aufpassen«, schrieb Sabrina.
»Kind«, widersprach Manfred, nachdem er ihren Einwand gelesen hatte »das da draußen ist der Ozean und nicht eure Binnenalster.«
»Ich würde aber sooo gerne.«
»Es wäre uns aber lieber, Benny segelt allein.«
Sabrina schmollte. Die Ablehnung passte ihr genauso wenig, wie die Tatsache, dass sie dieses Gespräch mit Benjamins Eltern führen musste, anstatt mit ihm.
Benjamin schien die Situation auch nicht zu behagen. Er stand auf und erklärte: »Ich will morgen früh los. Gute Nacht. Hat mich gefreut, Sie kennengelernt zu haben.«
Veronika warf ihrer Tochter einen kurzen, mitfühlenden Blick zu. Sabrinas Schultern sackten herunter. Die Hoffnungen auf einen netten Abend hatten sich zerschlagen. Sie seufzte und machte ein paar schnelle Handzeichen.
»Gute Nacht, Spatz«, sagte ihr Vater und strich ihr tröstend über den Rücken, während sie aufstand, sich mit einem Nicken bei den Webers verabschiedete und mit schlurfenden Schritten die Terrasse verließ. Kaum hatte sie den Sichtbereich ihrer und vor allen Dingen Benjamins Eltern verlassen, rannte sie jedoch los. Sie hatte genau beobachtet, in welche Richtung der Junge in die Dunkelheit verschwunden war, und holte ihn ein, bevor er seinen Bungalow erreichte. Benjamin hörte ihre laufenden Schritte, drehte sich kurz um, verdrehte die Augen und schaute demonstrativ in die andere Richtung, als sie an seiner rechten Seite erschien. So untrüglich dieses Zeichen auch sein mochte, so wenig ließ Sabrina sich davon abhalten, ihm trotzdem ihren Block unter die Nase zu halten, auf dem stand: »Ich hätte total Lust, einmal segeln zu gehen.«
»Aber du hast doch gehört: Meine Eltern wollen es nicht.«
Sie lächelte verschwörerisch, als sie schrieb: »Sie müssen ja nichts davon erfahren.«
Seine blauen Augen fuhren noch einmal jede heiße Kurve ihres atemberaubenden Körpers nach. Dann wandte er sich mit einem Ruck ab, als müsse er sich losreißen.
»Es geht nicht. Ich darf nicht.«
Sabrina blieb enttäuscht stehen und verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust.
***
Die Sonne schickte gerade die ersten Strahlen über den Horizont, als Benjamin die beiden Wasserkanister unter Deck verstaute. Vierzig Liter Wasser waren zwar weit mehr, als er je auf der geplanten Tagestour trinken würde, aber auf See wusste man nie. Er war lieber gut vorbereitet. Außerdem erschien ihm der fünf Meter zwanzig lange Daysailer am gestrigen Tag ein wenig zu leicht. Er stieg wieder auf den Steg und bückte sich, um seinen Rucksack mit dem Proviant, dem Fotoapparat und dem Fernglas aufzuheben, als er laufende Schritte hörte.
Es war die heiße Blondine von gestern Abend. Über ihrer Schulter hing der Riemen einer gestreiften Strandtasche. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und auf ihrem Kopf schaute eine Sonnenbrille in den Himmel.
Ärger stieg in Benjamin auf. Warum konnte sie ihn nicht in Ruhe lassen? Seine Augen verschlangen wieder ihren Körper. Ihre schlanken Beine verschwanden unter einem blauen Wickelrock aus einem leichten Stoff. Ein luftiges Top flatterte um ihren Oberkörper, aber der Junge erinnerte sich noch viel zu gut an den Anblick ihrer Brüste.
Seine Hände begannen zu schwitzen und der Speichel lief ihm im Mund zusammen, doch in seinem Kopf hämmerte: Verboten! Verboten!
Sie erreichte ihn und hatte diesmal ein Tablet dabei, auf das sie jedoch nicht tippte, sondern mit dem Finger schrieb.
»Guten Morgen. Mann, du bist ja schon früh hoch.«
Er zuckte gleichgültig mit einer Schulter, schnappte sich seinen Rucksack und stieg ins Boot.
»Kann ich nicht doch mit?«
Sie hielt das Tablet am gestreckten Arm vor sich und schielte ihn mit gesenktem Kopf von unten an.
»Nein«, antwortete er einsilbig.
Ein Knopfdruck in die untere linke Ecke des Tablets, und die Schrift verschwand. Sie schrieb wieder mit unglaublicher Geschwindigkeit: »Ach, komm schon. Deine Eltern sehen doch nicht, wie ich zu dir ins Boot steige und wenn’s sein muss, spring ich auf der Rückfahrt rechtzeitig ins Wasser und schwimm den Rest an Land, damit sie es nicht merken.«
»Nein, das geht nicht«, blieb er hart.
»Warum nicht?«
Benjamin seufzte. Irgendwie glaubte er, auf Sprache in diesem Moment besser reagieren zu können. Ihr Blick und die Worte auf dem Tablet, die nur das Plätschern, der kleinen Wellen gegen den Steg und die Rufe der Seevögel begleiteten, wirkten so viel entwaffnender. »Das ist zu gefährlich«, sagte er schließlich.
»Ich bin eine hervorragende Schwimmerin.«
»Ja, nein, aber schon das Tablet. Was ist, wenn das ins Wasser fällt oder sonst wie nass wird? Am Ende bin ich schuld.«
Sabrina kniete sich an den Rand des Stegs und tauchte das Tablet bis zu ihrem Ellenbogen ins Wasser, zog es wieder heraus, und noch während das Wasser von der Oberfläche perlte, schrieb sie: »Kein Problem bis 60m Tiefe.«
Benjamin kämpfte darum, sich unbeeindruckt zu zeigen. Dann fiel ihm etwas viel Naheliegenderes ein. Er deutete mit dem Finger zu ihren Füßen und meinte: »Außerdem hast du keine ...«
Er musste den Satz abbrechen, als seine Augen seinem Fingerzeig folgten. Sie trug nagelneue Segelschuhe.
Mit einem Kopfschütteln versuchte er, seine Gedanken zu sortieren.
»Außerdem habe ich nur eine Schwimmweste an Bord.«
Dieser Einwand traf ins Schwarze. Sie kniff ärgerlich die Augen zusammen und stampfte leicht mit dem Fuß auf. Doch im nächsten Moment schnipste sie mit den Fingern, stellte ihre Tasche ab und rannte davon.
Benjamin blieb wie angewurzelt stehen und sah ihr ungläubig nach. Sie verschwand in der kleinen Baracke des Hafenmeisters und es dauerte keine Minute, bis sie wieder mit einer Schwimmweste herausgerannt kam, mit der sie Benjamin winkte.
Erst jetzt fiel diesem ein, dass er die Zeit ja zum Ablegen hätte nutzen können. Er brach in hektisches Treiben aus, rannte zum Bug und löste die Vertäuung. Als er die Heckleine löste, stand sie wieder bei ihm und strahlte ihn an.
Er stöhnte: »Glaub mir, es ist besser für uns beide, wenn du nicht mitkommst.«
»Bitte!« Als Ausrufezeichen malte sie ein Herz. Dann schrieb sie hinzu: »Komm schon. Achtzehn und mit den Eltern am Strand rumhängen. Das ist ätzend.«
Sie löschte die Schrift und schrieb neu: »Ich fühl mich da echt wie das fünfte Rad am Wagen. Nur Gruftis und Pärchen. Du bist der Einzige hier in meinem Alter.«
Benjamin schluckte. Er musste ablehnen, aber es fiel ihm schwer, so wahnsinnig schwer.
»Ich würde so gerne einmal auf dem Ozean segeln.« Sie löschte die Schrift und dann schrieb sie betont langsam, damit er Bogen für Bogen las: »Erfüllst du mir einen Wunsch, erfüll ich dir auch einen.«
Benjamin krallte die Finger ineinander, bis er seine Fingernägel fast auf den Knochen spürte, aber er brachte es nicht fertig, dieses Angebot abzuschlagen. Resignierend ließ er die Schultern sinken und nickte ins Boot.
Sabrina stieß einen kurzen, quietschenden Freudenschrei aus. Es war merkwürdig, einen Laut von ihr zu hören, dachte Benjamin, während er die Heckleine ins Boot warf, es sanft abstieß und dann hinter her sprang.
»Okay, wo soll ich mich hinsetzen?«, stand auf dem Tablet.
»Ist hier im Hafen noch egal. Raus fahren wir erstmal mit Motor«, erklärte Benjamin. »Ich hisse erst weiter draußen die Segel. Dann zeig ich dir alles.«
Sabrina nickte.
»Dachte, am Morgen ist es frischer. Stört`s dich, wenn ich ein paar Klamotten ausziehe?«
Er schluckte hart. So viel trug sie ja gar nicht. Bemüht, cool und gleichgültig zu wirken, zuckte er mit den Schultern.
Sie wickelte den Rock ab und zog das Top über den Kopf. Darunter trug sie einen schlichten, weißen Bikini, der auf ihrer zimtbraunen Haut geradezu leuchtete, als das Licht der Morgensonne auf ihn fiel.
Benjamin verkrampfte seine Hand um den Griff des Außenbordmotors, bis seine Knöchel weiß wurden. Sie sah verboten scharf aus. Verboten!
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