Entlarvt
Mia findet BDSM-Hefte im Arbeitszimmer ihres Ehemanns. Sie ist verwirrt, denn er ist ein sehr feinfühliger Mensch und hat auch nie so etwas angedeutet. Also überrascht sie ihn mit einem gemeinsamen Besuch in einem SM-Studio, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Eine BDSM-Geschichte von Ambiente.
Info: Veröffentlicht am 15.10.2022 in der Rubrik BDSM.
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Andres
In dem Augenblick, in dem sich Andres fallen lassen konnte und die Hiebe von Madame Cara nur noch genoss, wurde ihm klar, wie sehr er es sich schon immer gewünscht und ersehnt hatte, so etwas zu erleben und nicht nur davon zu träumen.
Es fühlte sich für ihn an, als wäre eine neue Seite seines Lebens aufgeschlagen worden.
Madame Cara hatte ihn bäuchlings auf einem Strafbock fixiert. Dass er nackt sein musste, war Andres wie selbstverständlich vorgekommen. Es passte zu seinen Fantasien, die er bisher jahrelang vor seiner Frau Mia verborgen hatte.
Die Härte der Hiebe veränderte sich, als Madame Cara zu einer ledernen Klatsche wechselte.
Andres nahm jeden einzelnen Hieb deutlich wahr, folgte dem einsetzenden Schmerz und genoss den Nachklang. Die durch die Schläge entstehende Hitze breitete sich auf seinem Hintern aus. Nie zuvor auf diese Art erlebte Lust durchflutete ihn. Schmerz und Hingabe verschmolzen ineinander. Er wollte mehr, viel mehr! Seine Augen schlossen sich, er gab sich hin, fiel, genoss. Er spürte nur noch allüberschwemmende Lust. Seine Tränen spiegelten seine Gefühle wider.
Madame Cara beendete die Flagsession mit einigen Hieben mit dem Rohrstock, die deutliche Striemen hinterließen und Andres auf die Zehenspitzen trieb. Nach der Session löste sie Andres von dem Strafbock, führte ihn zu einem Andreaskreuz und fixierte ihn so, dass sein Rücken dem Raum zugewandt war. Dann legte die Domina Andres noch eine Augenbinde an. »Ich gönne dir nun eine Pause. Horche in dich hinein, finde heraus, was du jetzt fühlst. Du wirst nicht allein in diesem Raum sein, einer meiner Diener wacht über dich.«
Andres lauschte in sich hinein und fühlte das Brennen auf seinem Hintern. Es erfüllte ihn mit Lust und dem dringenden Wunsch, dass es nicht so schnell nachließ.
Mia
Während Madame Cara sich um Andres kümmerte, hatte ihre Partnerin Madame Kyra seine Frau mit in ein gemütliches Zimmer genommen. »Ich darf doch Mia sagen, oder?«, fragte sie.
Nachdem Mia zustimmend genickt hatte, läutete Madame Kyra nach dem Hausmädchen und trug ihr auf, zwei Gläser Sekt und eine Flasche Orangensaft mit Gläsern zu bringen. Dann bat sie Mia, sich zu setzen und ihr von Anfang an zu berichten, was geschehen war.
Mia nickte und begann mit leiser Stimme zu erzählen. »Vor einigen Wochen habe ich beim Aufräumen Zeitschriften über SM im Arbeitszimmer meines Mannes gefunden. Ich war völlig überrascht und ungläubig. Schockiert hat es mich eigentlich nicht, jedenfalls nicht sein Interesse an SM. Eher, dass ich nicht die geringste Ahnung von seinen Phantasien hatte und er auch nie die leiseste Andeutung gemacht hatte. Jedenfalls glaubte ich das, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir nie Gedanken über diesen Bereich seines Gefühlslebens gemacht. Ich habe seitdem immer wieder darüber nachgedacht. Besonders stellte sich mir die Frage, warum mein Mann mir nie etwas erzählt hatte. Ich kam zu dem Ergebnis, dass er sich entweder schämte, oder selbst nicht so genau wusste, ob oder wie sehr er Gefallen an dieser Art Sex hatte. Unser Liebesleben war und ist erfüllend für mich; und jetzt, jetzt weiß ich plötzlich nicht einmal mehr, ob es ihm auch so geht. Also habe ich mich im Internet über die Begriffe SM, BDSM und was es sonst noch alles gibt, informiert. Aber da gibt es ja unglaublich viel und Peitschen scheinen nur ein winziger Teil zu sein. Obendrein ist das alles noch so weit weg, nicht greifbar, einfach für mich nicht nachvollziehbar.«
Madame Kyra hörte geduldig zu und unterbrach Mia auch nicht. Als die junge Frau schwieg und sie ansah, fragte sie Mia, ob sie ihren Mann auf die Zeitschriften hin angesprochen hätte.
Mia schüttelte den Kopf und antwortete mit zitternder Stimme. »Ich wusste nicht, wie. Nichts von dem, was ich bisher gelesen und gesehen hatte, hat mich wirklich abgestoßen - vielleicht mit ein paar wenigen Ausnahmen - aber trotzdem hat sich mir da eine vollkommen fremde, möglicherweise sogar gefährliche Welt offenbart. Daher habe ich mir gedacht, wir holen uns Rat bei einer Person, die sich mit dieser Art Gefühlsleben auskennt. Die unsere Fragen beantworten kann und uns, vor allem mir, Tipps geben kann. Dafür sind wir heute hier. Ich bin ziemlich aufgeregt! Er hat nämlich heute Geburtstag und so lag es nahe, diesen Ausflug in die Welt seiner Phantasie genau auf diesen Tag zu legen.«
Madame Kyra nahm eines der Sektgläser und gab dieses Mia, um sich dann das zweite Glas zu nehmen. »Mia, lass uns auf den heutigen Tag und das, was kommt, anstoßen. Du bist eine großartige Frau, auf die dein Mann stolz sein kein. Du hast ihn nicht von dir gestoßen, sondern suchst einen Weg, ihn zu verstehen. Cara und ich werden unser Bestes geben.«
Andres
Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem Madame Cara den Raum verlassen hatte. Seine Gedanken begannen zu wandern, ließen den bisherigen Tag Revue passieren.
Mia hatte ihm beim Frühstück zum Geburtstag gratuliert und ihn liebevoll in den Arm genommen. Dann hatte sie ihm ins Ohr geflüstert: »Ich habe eine Geburtstagsüberraschung für dich. Mein Geschenk ist nicht hier, aber ich bringe dich dahin.«
Nach einer Weile steuerte Mia einen Parkplatz neben einem abgelegenen Haus an. Als der Wagen stand, drehte sich Andres zu ihr und wollte gerade ansetzen, als sie in etwas seltsamem Tonfall sagte: »Keine Fragen jetzt.«
Andres musste lächeln und folgte ihr vergnügt und erwartungsvoll zur Haustür. Neben der Klingel konnte er einen Schriftzug erkennen: Studio Noir.
Sein Herzschlag schoss rasant in die Höhe und gleichermaßen stockte ihm der Atem. Wie ein Blitz durchfuhr es Andres: »Das klingt wie - nein, das kann nicht sein. Mia weiß von nichts und selbst wenn, würde sie doch nie im Leben... Aber was, wenn doch? Sollte sie wirklich etwas von meinem Geheimnis wissen, wie viel weiß sie und vor allem: was um Himmelswillen machen wir hier?«
Kurz nachdem Mia den Klingelknopf betätigt hatte, öffnete ein Hausmädchen die Tür und ließ sie eintreten. Mia war nichts anzumerken, sie folgte dem Mädchen ohne Hast in einen Empfangsraum.
Andres jedoch hatte butterweiche Knie. Er zitterte, während er den beiden hinterher schlich. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, wusste buchstäblich nicht, wie ihm gerade geschah. Im Raum angekommen lehnte er sich haltsuchend an eine Wand und wagte es nicht, Mia anzuschauen.
Wenige Augenblicke später betrat eine in schwarzes Leder gekleidete Frau den Raum, den sie sofort mit ihrer Ausstrahlung erfüllte. Schafthohe Lederstiefel betonten ihre langen Beine. Ihre Brüste wurden durch ein raffiniert geschnürtes Mieder gekonnt in Szene gesetzt. Die Lederpeitsche in ihrer rechten Hand gehörte ebenso dahin wie die Zigarettenspitze in die andere.
Sie hielt einen Augenblick inne, betrachtete ihre Gäste und wandte sich dann Mia zu. Sie lächelte freundlich und sagte: »Schön, dass du den Mut gefunden hast!«
Dann blickte sie zu Andres, musterte ihn von oben bis unten und forderte klar und bestimmend: »Auf die Knie mit dir!«
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