In diesem Moment, des absoluten Glückes, gabst du mir das Päckchen. Eine flache Schachtel mit einem Deckel. Liebevoll zusammengehalten durch eine rote, gebundene Schleife, unter der ein Umschlag klemmte. Ich war sprachlos. Noch nie hattest du mir ein Geschenk gemacht.
Stolz bewege ich mich in der Menge. Es herrscht eine heitere Stimmung. Im Hintergrund läuft gedämpfte Musik. Die meisten Gäste kenne ich nicht, umso größer ist für mich der Reiz, meine Rolle zu erfüllen. Meine Kleidung habe ich sorgsam ausgewählt. Ein kurzes, eng geschnittenes Kleid. Nicht zu eng. Gerade so, dass es meine schlanke Figur und meine Rundungen hervorhebt. Nicht zu kurz. Dennoch kurz genug, um Blicke auf meine trainierten Beine zu ziehen.
Ich genieße es, in diesem Bewusstsein zwischen den Anwesenden zu spazieren. Sie stehen in kleinen Gruppen zusammen, die sich angeregt unterhalten. Häufig enden solche Gespräche abrupt, wenn sich jemand dazu gesellt. Ohne Begleitung kommt man sich in so einer Umgebung leicht fehl am Platze vor. So erging es mir früher oft. Inzwischen genieße ich diese Situationen. Dank meiner kleinen Geheimnisse.
Heute fällt es mir jedoch nicht leicht. Ich lasse es mir nicht anmerken, aber der Schmerz sitzt tief. Dabei hatte der Tag so gut begonnen. So erfüllend. Du hast mich nach deinem Belieben benutzt. Immer wieder brachtest du mich zum Höhepunkt. Du hast mich fliegen lassen. Wieder und wieder. Anschließend lag ich in deinen Armen. An deinen starken Körper gelehnt, lauschte ich deinem ruhigen Atem.
Vielleicht traf es mich deshalb so hart. In diesem Moment des absoluten Glückes gabst du mir das Päckchen. Eine flache Schachtel mit einem Deckel. Liebevoll zusammengehalten durch eine rote, gebundene Schleife, unter der ein Umschlag klemmte.
Ich war sprachlos. Mein Herz hörte auf zu schlagen. Noch nie hattest du mir ein Geschenk gemacht.
Ich kann mich dem ausführlichen Lob meiner „Vorredner“ nur anschließen. „Gefühlvoll“ bekommt für mich gerade eine neue Bedeutung. Hatte ich dieses Wort bisher eher in die „Seifenoper-Ecke“ gestellt, erfährt es mit deiner Geschichte die Wendung zu „voller Gefühle“, herrlich beschrieben. Danke für den wunderschönen Start in den Tag.
Glücklich kann sich schätzen, wer solch einem Meister dienen kann, der solche Spielchen zu wagen vermag. Schön detailliert beschrieben, in den richtigen Momenten mit der Zeit gespielt gespielt und die widerstreitenden Gefühle der starken Sub-Persönlichkeit, die auch Mensch ist und bleibt, herausgestellt. Rundum eine sehr gern zu lesende Geschichte voller nachvollziehbarer Emotionen und Gedanken. Spannend bis zum Schluss und dann auch nicht minder erotisch. Sehr schön finde ich auch die Idee mit dem zweiten Brief, der von ihrem Meister für sie an Liv gerichtet von ihr vorgelesen wird.
Was ich mich noch frage ist, was der Inhalt des Päckchens nun sein mag. Steht der Inhalt stellvertretend für die möglich gemachte Belohnungssituation, für die Protagonistin, die sich einer Liebe herschenken darf oder doch für etwas Physisches, das sie anziehen kann. Habe ich da gar etwas überlesen?
Oh wie gut ich kann ich die Hauptperson dieser sehr aufregende Geschichte verstehen. Ich habe mit ihr gelitten, als sie das Päckchen für Liv erhalten hatte. Eine Enttäuschung pur... Und die Erzählung nimmt eine wundervolle Wendung. Ich gratuliere, Dir, sehr einfühlsame Worte, flüssig geschrieben. Klasse
Ich liebe Märchen, und für mich hast du ein Märchen in die Wirklichkeit geholt. Es ist schon im sogenannten normalen Leben ein Glücksfall, jemanden zu finden, der auf der selben Wellenlänge schwimmt. Um so größer ist das Glück, wenn das auch im BDSM-Bereich passiert. Ich durfte in deiner Geschichte einen Dom erleben, der ein märchenhafter Glücksfall ist. Die Messlatte an Intelligenz, Einfühlungsvermögen und Toleranz an ihn, die du in deiner Geschichte anlegst, ist märchenhaft und wenn ich mich in deine Protagonistin hineinversetze, ist er das Beste, was ihr passieren konnte. Dein sehr gut geschriebener Text mit seinen Überraschungen gefiel mir gut.