Leonide
Leonide, wo ist sie? Lag sie nicht eben noch auf dem Wannenboden, die Arme auf dem Rücken gefesselt, in Todesangst, so, wie sie es mochte? Bereit, sich benutzen zu lassen, so wie ich es mochte? Wann war das, und habe ich das Wasser aufgedreht?
Eine BDSM-Geschichte von Leander Sukov.
Info: Veröffentlicht am 22.09.2006 in der Rubrik BDSM.
Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.
https://www.schattenzeilen.de/559-bdsm-geschichten-Leander-Sukov-Leonide.html
Was wollte ich hier nur? Es sieht aus, als wäre es eine der westlichen Vorstädte. Aber warum bin ich hier? Ich kann mich nicht erinnern. Auch nicht daran, wie ich hergekommen bin. Wollte ich jemanden besuchen? Ich kenne hier doch niemanden. Alles ist mir fremd. Das heißt, eigentlich kenne ich es. So wie man Gegenden von Postkarten kennt. Deshalb, glaube ich (ich nehme an, das ich es deshalb glaube), dass ich in einer der westlichen Vorstädte bin. Herrschaftliche Häuser, alte Bäume. Die Geschäfte sehen teuer aus. Ich sitze auf einer Bank in einer Vorstadt, in der ich niemanden kenne und weiß nicht, weshalb ich hier sitze. Und wie lange schon. Wie lange mag ich hier sitzen? Die Sonne steht tief, so wie am Nachmittag.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Eine rasende Geschichte, Entsetzen packt mich, wie deinen Protagonisten.
Dann die Auflösung, schrecklich alles zu vergessen nur noch Puzzleteile, die nur noch selten ein ganzes Bild ergeben.
Hochachtung für deine Betrachtung.
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Das Interessante an dieser Geschichte ist für mich vermutlich etwas ganz anderes als bei vielen anderen Lesern. Genau, nicht die Demenz des Alters, die solche Ereignisse und Situationen hervorbringt. Sondern sie führte mir andere Dinge vor Augen. Gedächtnislücken nach Schlaganfällen, bewusste Verdrängung oder gar Löschung von Erinnerungen an Lebensereignisse oder -phasen, die Verweigerung von Erinnerung u.a.m. Wie oft mag es uns allen wohl in der einen oder anderen Situation ähnlich wie dem Protagonisten gehen?
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Schwere Kost, ich muss aber zugeben, das ich es mutig finde, dieses Thema hier auf den Schattenzeilen zu platzieren. Gut geschrieben und nachvollziehbar fand ich es allemal. Jede(r) von uns, der sich mit dem Thema schon beschäftigt hat oder sich gar damit beschäftigen musste weil es ein Familienmitglied betraf/betrifft, weiß wohl, wie grausam es sein muss, langsam die Erinnerungen zu verlieren. Alles was das Leben ausmacht nicht mehr zu haben, zu wissen.
Danke für diese kurzen, überaus inhaltsreichen Zeilen.
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Erstaunlich, wie wenig Text für diese Geschichte mit ihrem nicht einfachen Inhalt und der überraschenden Wendung nötig ist.
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Ich kann Deine Erzählung nicht richtig einsortieren, habe das Gefühl, dass er nicht mit seiner Schuld klar kommt, dass er sie vielleicht umgebracht hat und nun vielleicht in Demenz des Alters immer wieder an sein Tat erinnert wird.
Schwere Kost, die nachdenklich macht und ich sehr grauenvoll finde, aber ich muss auch sagen, Deine Schreibstil hat etwas sehr faszinierendes. Danke
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Der Text ist so abstrakt geschrieben, wie eine Art Drogenrausch.
Ich konnte mit fühlen, macht nachdenklich. Was ist wenn der Verstand anfängt Streiche zu spielen?
Und was ist damals mit Leondie geschehen, würde am liebsten mehr erfahren...
Danke sehr berührend wie ich finde.
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Danke
Du berührst ein wichtiges Thema.
Und ich finde du hast einen guten Blick darauf geworfen,
ich konnte die Geschichte und die Angst die meiner Meinung nach darin steckte, sehr gut nachvollziehen.
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