Leise schluchzend liegt sie zusammengekauert in der Ecke, die Schminke verwischt und verschmiert von ihren Tränen, ein Rinnsal aus Rotz und Blut von einem zu harten Schlag über ihren Lippen. Edge-Play. Wie lange das gehen soll, darf sie nicht wissen.
Leise schluchzend liegt sie zusammengekauert in der Ecke, die Schminke verwischt und verschmiert von ihren Tränen, ein Rinnsal aus Rotz und Blut von einem zu harten Schlag über ihren Lippen. Ich liege auf dem Bett, eine Zigarette rauchend und beobachte sie aus dem Augenwinkel. Nein, ich gehe nicht zu ihr, nicht jetzt, noch nicht. Das hier ist ihre Zeit, die es für sie auszukosten gilt in all ihrer Bitterkeit. Ich will sie ihr nicht nehmen. (meine hände zittern leicht, mein puls rast noch. alles, was geschehen ist, ist geschehen. bist du verletzt? nein, ich halte die sorge aus. einen moment noch. nur noch einen moment. ich fühle – nichts. ich fühle – alles.)
Dieser interessante Zufallsfund führt mich wieder zu den Fragen: wie gut kenne ich mich und die wahren Wünsche und Reaktionen meines Partners.
Ich habe eine ähnliche, aber nicht ganz so harte Situation erlebt und kann das Kopf-Mantra des Protagonisten verstehen. Das benötigt Man'n' um die Kopf-Spaltung leichter aufheben und sich zurückführen zu können. Das passiert wenn man sich selbst deutlich über die eigenen Grenzen hin-wegbewegt und einen Anker benötigt. Das Mantra ist der Anker auf der anderen Seite der Grenze.
Der Partner möchte es und das 'echte' Gefühl erleben/erleiden. Hier ist der Grat rasiermesserscharf zwischen dem Gipfel und dem bodenloser Fall und nur noch steuerbar wenn man(n) die wahren Wünsche - und die Demarkation nach der Barriere erkennt.
der metakonsens...das größtmögliche vertrauen...für die meisten unvorstellbar
eine eindrucksvolle darstellung der heißgeliebthassten ambivalenz aus der sicht des dominanten parts. die rückblenden zu den vorhergehenden dialogen haben den metakonsens unterstrichen. eine ergreifende geschichte, die mir gut gefallen hat.
Weiß sub aber nicht trotzdem immer, dass es nur ein Spiel ist; dass es nicht ernst gemeint und in absehbarerZeit vorbei ist? Ist es dann echt? Obwohl sie das weiß.
Kann sie andererseits tatsächlich sicher sein, dass sie die Geister, die sie rief, auch wieder in den Griff bekommt? Vielleicht gefällt ihm das Spiel ja so sehr, dass er die Rolle behalten möchte. Wer kennt den anderen schon so genau.
Nicht nur ich als Leser werde durch das Mantra aus nein, nicht ich, nur ein Spiel beruhigt. Wer kennt sich selbst schon so genau.
Sehr spannend, eine grenzwertige Session aus der Sicht des bestimmenden Partes zu lesen.
Interessant, einmal den Zwiespalt zu erleben, in den die Sub den Hauptdarsteller stürzt.
Der zuvor erfolgte Dialog, der dem Leser die Möglichkeit gibt, zu verstehen, wie es dazu kam, ist eine gute Idee. Somit ist ganz klar zu erkennen, wer das Sagen tatsächlich hat.
Ich habe es genossen, eine außergewöhnliche Situation miterleben zu können, die sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt.