Langsam hebt sie ihre Hände, die Handflächen nach oben gedreht. Wie eine stumme Bitte, etwas zu erhalten. Eine Bitte, die sie nicht fühlt. Genauso langsam nimmt er wieder den Stock auf, der an der Wand lehnte. Sie mag nicht hinsehen. Ihr Kinn sinkt auf die Brust.
Tief in den Schnee hinein. Kälte. Eine sofort alles durchdringende Kälte. Eine willkommene Kälte. Nach der Hitze. Der Blick hebt sich. Trifft sich mit dem seinen. Beide Augenpaare lächeln.
„Tut es gut?“, durchbricht er die Stille. Die Stille, die einer verschneiten Winternacht anhaftet.
Sie nickt, ist ihrerseits noch nicht bereit, die Stille zu durchbrechen. Weder die Äußerliche, noch die Innerliche.
„Komm wieder rein, der Rest von Dir glüht nicht so wie Deine Hände.“
Ein gemeinsam gedachtes „Leider“ hängt in der Luft. In dieser klaren Winterluft, in der sachte ein paar Schneeflocken hinabsinken.
Sie hat sich nur eine Wolldecke übergeworfen und ist in ein Paar seiner Schuhe geschlüpft, die nun viel zu groß, aber doch sehr effektiv ihre Füße vom Schnee trennen. Unter der Decke ist sie nackt. Unter ihrer Haut ist sie noch nackter. Vor ihm.
Die Wärme des Wohnzimmers nimmt die Beiden wieder auf. Umhüllt sie, so dass die Decke, die ganz von alleine, so als wüsste sie, dass sie nun nicht mehr gebraucht würde, von ihren Schultern rutscht.
„Es geht weiter“, sagt er und sieht sie erwartungsvoll an.
Oh du meine Güte! Ich liebe diesen Text. Kurz, und doch so voller Gefühl. Eine Stimmung eingefangen, wie mit Weichzeichner bearbeitet. Ich kann die Hiebe auf den Handflächen fühlen - kenne sie aus eigener Erfahrung. DIe Demut, die sie auslösen. Die ersten Tränen, wenn sie fließen. Die Gedanken, die wie Sommerbrisen durch den Kopf wandern.
Devana, ich bin verliebt. In deine kalten Hände - und was du daraus gemacht hast.
Von Herzen danke.
Ich bedauere es jetzt fast, sie nicht schon früher gelesen zu haben ...
wieder einmal eine wunderbar in Worte gefasste Geschichte. Ob es ein wahres oder ein erwünschtes Szenario war, spielt dabei keine Rolle. Es sind wunderbare Worte, die Du in kurzen Sätzen so zusammengefügt hast, dass der Leser oder die Leserin nicht aufhören kann, man muss diese Worte in sich aufnehmen.
Ich danke Dir sehr, für den tollen Start in einen neuen Tag.
Obwohl ich übertriebene Härte ( wenn sie es denn war?) nicht mag, hat mich die Geschichte doch gefesselt. Eine solche Session setzt wirklich totales Vertrauen und das Wissen, um die Empfindungen und den Willen der Sub voraus.
In so einer Geschichte gehe ich davon aus, daß er seine Sub genau kennt. Ganz besonders ihre Grenzen. Ich finde, er ist hart. Aber für sie genau richtig.
Das sagt mir der Satz am Schluß: "Genau dort will sie sein."