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Die Villa

Alice und Tim renovieren eine alte Villa und stoßen im Keller auf ein unbekanntes Zimmer. Während Tim vom gruseligen Inventar schockiert ist, offenbart ihm Alice ihre geheimen sexuellen Wünsche. Wird ihre Liebe das überstehen?

Eine BDSM-Geschichte von Devana.

  • Info: Veröffentlicht am 09.11.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Bild: Midjourney

 

»Alice? Wo bist du?«

Alice streicht seelenruhig die Wand weiter. Würde sie auf jedes »Alice?« sofort reagieren, wären sie in drei Jahren noch nicht fertig.

»Alice?«

Erneut ertönt der suchende Ruf und sie hört, wie Tim die alte, knarzende Treppe in den ersten Stock heraufkommt. Gleich wird er sie gefunden haben.

»Ah, hier bist du! Du musst unbedingt mitkommen!«

Alice verdreht heimlich die Augen und lässt den Farbroller gleichmäßig die Wand hoch und hinab gleiten. »Was hast du denn dieses Mal entdeckt? Einen Kochtopf aus Kupfer? Ein Waschbrett? Vergilbte Vorhänge aus Samt?« Die alte Villa barg ungezählte Schätze und Tim begegnete jedem Fund mit kindlicher Freude.

»Nein, viel besser. Komm mit in den Keller! Und wo ist die Taschenlampe?«

Seufzend legt Alice den Farbroller über den Eimer, wischt sich den Schweiß von der Stirn und wendet sich Tim zu. »Na gut, wenn es sein muss.«

»Glaube mir, dieses Mal wirst auch du begeistert sein! Ich habe es auch noch nicht geöffnet. Ich dachte, das sollten wir gemeinsam erkunden.«

Alice runzelt die Stirn. »Was hast du noch nicht geöffnet?«

Tim kramt in der neben der Treppe stehenden Werkzeugkiste, bis er die Taschenlampe gefunden hat. Er schaltet sie an und wieder aus und lächelt zufrieden. »Folge mir und wundere dich!«

Ergeben steigt sie hinter ihm die Treppe hinab und vermeidet dabei, einen Blick in den danebenliegenden Ballsaal im Erdgeschoss zu werfen. Der Raum, der ihr ob seiner schieren Größe schlaflose Nächte bereitet und sie oft an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zweifeln lässt. Wie sollen sie diesen riesigen Saal renoviert bekommen? Wie soll es darin im Winter warm werden, ohne sie finanziell zu ruinieren? Was sollen sie überhaupt mit einem Ballsaal anfangen? Doch lieber in kleinere Zimmer mit viel zu hohen Decken aufteilen? Sie hatten einstweilen beschlossen, dieses Problem außen vorzulassen und sich auf die übrigen Räume der Villa zu beschränken. Man könnte es Verdrängung nennen, Alice bezeichnete es als eine Überlebensstrategie, um nicht verrückt zu werden. Tim und sie hatten sich mit dem Kauf der Villa einen Traum erfüllt. Sie hatten gewusst, dass es schwierig werden würde, aber manchmal war es einfach zu problematisch.

Sie folgt Tim zum Abgang in den Keller. In dem ehemals herrschaftlichen Haus liegt diese Treppe nicht unterhalb der mondänen Stufen in den ersten Stock, sondern abseits in einem Wirtschaftsraum neben dem Speisezimmer. Die engen Stufen führen direkt in die im Untergeschoss angesiedelte Küche. Früher war das praktisch. Mangels Köchin und Dienstmädchen würde die Küche in Kürze nach oben ziehen. Sobald Zeit und Geld dazu vorhanden sind. Doch jedes Mal, wenn Alice in die alte Küche kommt, vermeint sie, den Geruch ungezählter Braten und Kuchen zu riechen, die hier unten produziert wurden.

»Komm, wir müssen dort hinten hin, in einen der Lagerräume«, fordert Tim sie auf. Er knipst mit einem altertümlichen Drehschalter die spärliche Beleuchtung ein, die einen kleinen Flur in den rückwärtigen Teil des Kellers sichtbar werden lässt. Ungeduldig wartet er, dass Alice ihm folgt.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

21.11.2024 um 00:12 Uhr

Ach, wie schade ☹️.

Leider liebe ich nun mal perfekte Happy Ends.

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20.11.2024 um 18:19 Uhr

Sehr schön und nah erzählt. Hat mich berührt.

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Christina Saphir

Förderer.

18.11.2024 um 18:36 Uhr

Da hat jemand alles wovon jeder BDSM Fan träumt aber niemand um es auch wirklich nutzen zu können.

Haha, die Geschichte ist eben aus dem Leben gegriffen.

 

Ich finde, es ist eine eindeutige Mädchengeschichte!

 

Ein Märchenschloss, wallende Festlichkeiten und auch das Drama ist ein wenig angedeutet.

Eben ein Märchen von einer starken Frau im Bdsm-Kontext. Nicht rosarot sondern taff.

Von einem Etablisment wie dieser Villa träumen wir doch irgendwie.

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16.11.2024 um 20:13 Uhr

Eine tolle Geschichte gefällt mir sehr gut liebe Devana.

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12.11.2024 um 15:27 Uhr

Die Geschichte hat schön angefangen und war bis zur mitten hin auch schön hu lesen . Aber das Ende ist einfach nur traurig. Da hat jemand alles wovon jeder BDSM Fan träumt aber niemand um es auch wirklich nutzen zu können. Ich denke ein etwas romantischeres Ende wäre gut gewesen . Aber ja im Leben gibt es auch oft kein Happy End .

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12.11.2024 um 11:50 Uhr

Hallo Devana!

 

Mir gefällt die Geschichte gut. Wie es Tek Wolf sagt, die Erwartungen... Aber es läuft im Leben nunmal nicht alles  wie man es erwartet, warum muss es also in der Geschichte bei Alice so sein? Du hättest auch Tim und Alice zum glücklichen Paar werden lassen können, aber der wollte das halt nicht 🙄 (Das wird ihm noch leid tun!) Der Abschluss mit der Umwidmung der Villa war ein überraschender Twist und viel spannender als ein Heiapopeia-Ende. Ich kann mir viel ausdenken, wie es weitergehen könnte bei Alice... schade für sie, dass du keine Zeit für einen Roman hast. 😥

 

Grüße

Naira

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Tek Wolf

Autor. Förderer.

12.11.2024 um 11:20 Uhr

Tja nun, der Text scheint zu enttäuschen. Tut mir leid.

Da muss ich aber jetzt mal heftig wiedersprechen, liebe Devana! Das ist ein prima Text, der für eine längere Geschichte ein perfekter Auftakt wäre. Ich glaube, manch einer hätte hier eine Session erwartet, deshalb das Murren. Aber man merkt deutlich, dir ging es um das Setting, die Gefühle, die Beziehung. Und das ist dir super gelungen. Dass einige hier den "Höhepunkt" vermisst haben, zeigt nur, dass du es geschafft hast, die Spannung langsam zu steigern und dann doch zu überraschen. An deiner Schreibkunst gibt es also nichts auszusetzen, nur an den Erwartungen der Leser

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

11.11.2024 um 13:37 Uhr

Tja nun, der Text scheint zu enttäuschen. Tut mir leid.

Der Plot ist übrigens aus der letzten Schreibwerkstatt (im Herbst 2023) entstanden und ich wollte ihn nicht ungenutzt bei mir auf der Festplatte versauern lassen.

 

Hätte ich weitergeschrieben, dann wäre ein Roman daraus geworden und keine Kurzgeschichte. Dazu fehlt mir die Zeit (davon abgesehen, dass ich noch drei angefangene Romane bei mir in der Schublade habe).

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Meister Y

Autor. Förderer.

11.11.2024 um 13:05 Uhr

Liebe Devana, ich muss gestehen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin. 

Der Beginn der Geschichte hat wohl zu große Erwartungen in mir geweckt. Ein alter Keller, eine verborgene Tür, man kann sagen Schätze im Inneren des geheimnisvollen Raumes, ein erotisches Geständnis...

Ein Beginn voller Potential, voller anlaufendem Kopfkino voller Erwartungshaltung auf das was dann noch kommt.

Ja und dann kam eine Art dokumentarischer Zusammenfassung dessen, was danach geschehen ist. Ohne Details, ohne das große Gefühl, ohne mehr von Deinen Akteuren zu erfahren. Für mich wirklich schade.

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poet

Autor. Förderer.

10.11.2024 um 21:40 Uhr

Die Story beginnt im Präsens mit der emotionalen Szene des Auffindens dieses Kellerraums, die nach Fortsetzung schreit. Nach dem Zeitsprung wird der Stil auf einmal fast sachlich-berichtend und erzählt das Weitere meist in der Vergangenheit, einer zusammengerafften Rückschau, in der leider das vom Titel vorgegebene Hauptthema der Story, der Umbau der sehr alten Villa in ein modernes SM-Etablissement nur angerissen wird. Die Männer in der Geschichte bleiben gesichtslos - was fühlt der erste, was passiert mit den Investitionen des zweiten, warum spielt er nur ein halbes Jahr mit ihr, warum investiert er in dieses Projekt, das ihn nicht weiter zu interessieren scheint? Ich finde, die Grundidee dieses Textes fasziniert, aber ich empfinde diese Story eher als einen Rohentwurf, aus dem das Juwel erst herausgeschliffen werden sollte!

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