Nele kann nicht ihren Kopf schütteln, denn sie ist starr fixiert. Ihre Haube aus besonders dickem Gummi hüllt sie bis zum Hals ein. Allein ihr tiefrot geschminkter, offener Mund ist zu erkennen. Nele kehrt in die Wirklichkeit zurück. Wirklichkeit? Was um alles in der Welt ist denn die Wirklichkeit? Wer sind wir, wenn die Zeit aufhört, zu existieren?
Wie in Zeitlupe kehrt Nele in die Wirklichkeit zurück. Wirklichkeit? Was um alles in der Welt ist denn die Wirklichkeit?
Ihre Lage wird ihr mit einem Mal wieder bewusst. Ein Bewegungsversuch ihrer Hände scheitert augenblicklich. Ihre Hände fühlen sich fast taub an. Die einzelnen Finger umfassen den Daumen und müssen so verharren. Bewegungslos, gefangen. Eingefangen und straff umwickelt in einem Kokon aus breitem, glänzenden Klebeband.
Die prallen Kunstwerke stecken zusätzlich noch in ledernen Fäustlingen, jeder einzelne noch abgeschlossen. Am großen, glänzenden Metallring, der an der Rückseite ihres breiten Ledergürtels, der sie stramm umschlingt, angebracht ist, begegnen sich die beiden Lederkugeln wieder.
Aber wie kommt es denn, dass...? Und warum kann sie denn nicht ihre Schulter...? Keinen der aufkommenden Gedanken kann Nele zu Ende bringen. Es ist, als würde all ihre Zeitvorstellung, all ihre Erinnerung, all ihr Denken andauernd abgelenkt.
Aber, wie lange...?
Nele schüttelt verzweifelt den Kopf, sagen wir lieber, sie versucht, ihn zu schütteln. Schon wieder ein neuer Reiz, der die zugrunde liegende Frage durch einen körperlichen Impuls löscht und sie in Vergessenheit geraten lässt.
Nele kann also nicht ihren Kopf schütteln, denn Nele ist starr fixiert. Ihre Gummihaube aus besonders festem, dickem Gummi hüllt sie bis zum Hals ein. Aus der kompletten, faltenlosen Verhüllung ist allein ihr tiefrot geschminkter Mund, der weit offensteht, zu erkennen. Unentwegt rinnt Speichel aus ihrer Mundhöhle, nässt das Gummi ihrer Trense und Tropfen um Tropfen hat sich schon eine Pfütze auf dem Boden gebildet. Das allein macht sie jedoch nicht so bewegungslos.
Melde dich bitte an.