Alles Private war tabu. Fragen zu stellen hätte ein Interesse an dem Mann zu ihren Füßen bedeutet, ihn aufgewertet durch ihr Interesse. So wichtig war er nicht. Kein Mensch war so wichtig. Außer ihr. Und das, was da vor ihr kniete, war überhaupt kein Mensch, sondern ein Etwas.
Ein Wimmern tönte durch die Halle und zeugte von Schmerzen und Lust. Kein Möbelstück behinderte die Ausbreitung des Schalls und so warfen es die Wände und die hohe Decke, von der die Ketten eines Flaschenzuges herabhingen, als Echo zurück. Kassandra beachtete es nicht. Dieser Raum kannte tausendfaches Winseln, Grunzen und Schreien. Auch Flüche mochten dabei zu hören gewesen sein, wenn die Arbeit nicht schnell genug vonstattengegangen war, weil der erste Stromstoß nicht für den Tod gereicht hatte und ein zweiter oder ein dritter hatte folgen müssen.
Dann hatten Maschinen die noch zuckenden Körper zerteilt und ihr Lebenssaft hatte sich über die Fliesen ergossen und zu Strömen vereinigt, um schließlich in einer der Öffnungen zu versickern. Der Geruch von versengtem Fleisch, heißem Blut und verschwitzter Männerhaut hatte in der Luft gelegen und bei dem Gedanken daran weiteten sich Kassandras Nasenflügel. Sie betrachtete die Stahlschienen an der Decke, an denen die ausblutenden Schweinehälften entlanggezogen worden waren, um in einem anderen Raum zerlegt zu werden. Dann wanderte Ihr Blick auf den Fußboden zu den Abflusslöchern.
Jemand hatte an zwei Wänden Schwarzglasspiegel aufgehängt und sie gaben der Atmosphäre etwas Verruchtes, durchsetzten sie mit dem Versprechen von Dingen, die hier noch geschehen würden. Nur die Farben Schwarz und Weiß existierten in diesem Universum, und ihr in Leder gekleideter Körper krönte Kassandra zur Königin darin.
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Ja, manchmal sind Träume tatsächlich um einiges schöner als die Realität. Um so einem S... Krokodilklammern an die Brustwarzen und Striemen auf den Rücken zu wünschen, muss man nicht mal sadistisch sein ...
Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgenommen, auch wenn sie meiner Neigung überhaupt nicht entspricht. Du erzeugst lebendige Bilder und auch Grusel und Abscheu sind starke Gefühle, die erregen können.
Die Wendung am Ende kam überraschend und irgendwie auch wieder nicht. Aber auf jeden Fall ist sie schlüssig.
Die beschreibung der Wände und was alles an denen haftet.
Das erzeugte ein Bild in mir als wäre ich dabei gewesen.
Dazu die Szene mit dem Mann. Wie Sie Männer sieht, was diese ihr bedeuten. Ihre Gedanken.
Dazu die Beschreibung der angeblichen Session.
Demütigend und hart zugleich. Vielleicht auch etwas verstörend was wohl gewollt war.
Das Ende war amüsierend wenn auch traurige Realität.
Oft werden Menschen ausgebeutet und der Umgang ist manchmal fragwürdig und doch musste ich lächel, da Kassandra einen Tagtraum erlebte der gegensätzlicher nicht sein konnte.
Zeilen, die mich wirklich überrascht haben. Die ich auf die eine Art abstossend, auf die andere Art wirklich anregend fand. Allein die Location, die Du auf ihre besondere Art beschreibst. Was dann folgt ist hart und erregend zugleich. Pure Erniedrigung, selbst wenn sie sich, danke für die überraschende Wendung , als Tagtraum herausstellt. Toll beschrieben.
Was dann folgt fand ich überaus mutig. Etwas was vielen Leserinnen und Lesern vielleicht so gar nicht bewusst wird. Ausbeutung pur, an denjenigen, die sich dies gefallen lassen (müssen). Starkes Thema, Respekt!
Danke für klasse geschriebene, teils überraschende Zeilen, die mich mitgenommen haben.
Mir gefällt die Selbstreflexion. Man taucht in die "Realität" von Kassandra förmlich ein, wird zum Teil der beschriebenen Situation und durch das überraschende Ende gelingt dem es Autor, dass auf einmal Leser und "Akteurin" auf eine gemeinsame Ebene gleiten, beide finden sich in "ihrer" Realität wieder. Mir gefällt auch der schnörkellose, geradlinige Stil.
Sehr eigenartige Kulisse für so ein Szenario, immer wenn ich einen Gedanken hatte, so ein Bild wurde es im nächsten Satz umgeworfen, wie zum Beispiel am Anfang, als Du den Raum beschrieben hast, war mein erster Gedanke an eine Todeszelle, dann wurde es zu einem Schlachthaus. Ich mag solche Geschichten, in denen immer wieder Wendungen vorkommen und man mit den ersten Zeilen nicht schon ahnen kann, wie es am Ende ausgeht.
Deinen Schreibstil fand ich spannend und überraschend, inhaltlich hatte Deine Geschichte schon etwas gruseliges und heftiges, dass aber am Ende sich nicht mehr so schlimm anfühlte.
Scharf, lieber Timothy, hart, überraschend; abstoßend und anziehend zugleich!
Sehr gut geschrieben - wer kennt nicht diese Tagträumereien, die aus einem winzigen Bild entstehen, aus einem Geruch, aus einem Geräusch. Manche eben härter als andere, manche ausführlicher. Diese ist meisterhaft beschrieben, ich möchte mehr erfahren über Kassandras Geschichte, und darauf kommt es an.
01.02.2025 um 21:17 Uhr
Ja, manchmal sind Träume tatsächlich um einiges schöner als die Realität. Um so einem S... Krokodilklammern an die Brustwarzen und Striemen auf den Rücken zu wünschen, muss man nicht mal sadistisch sein ...
Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgenommen, auch wenn sie meiner Neigung überhaupt nicht entspricht. Du erzeugst lebendige Bilder und auch Grusel und Abscheu sind starke Gefühle, die erregen können.
Die Wendung am Ende kam überraschend und irgendwie auch wieder nicht. Aber auf jeden Fall ist sie schlüssig.
Danke für Schlag und Glut und Feuer
hanne
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