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Was war gleich noch mal Leidenschaft?

Eine Studentin übt auf einer Parkbank für den Musikunterricht. Doch sie weiß genau, dass ihre unregelmäßige Motivation nicht ausreichen wird. Um ein Instrument spielen zu lernen, braucht es eben etwas ganz Bestimmtes.

Eine BDSM-Geschichte von Sesemie.

  • Info: Veröffentlicht am 30.03.2019 in der Rubrik BDSM.

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Mein Gitarrenlehrer ist ziemlich oldschool. Ich muss immer genau so dasitzen, wie er es vorgibt - gerader Rücken, Fuß auf diesem Trittdings, Augen auf den Noten, nicht auf den Saiten, und den Bauch des Instruments zwischen den gespreizten Schenkeln. Das geht unglaublich auf den Rücken. Aber er ist da ziemlich unlocker. Und, er merkt, wenn man nicht übt! Es soll ja solche geben, die Verständnis zeigen und das einfach dulden, dass eine junge Frau gerade zu Beginn ihres Studiums mit Job und anderen Terminen manchmal weniger Zeit hat ... aber nein. Einfach ohne Gnade, der Mann! Dafür ist er aber in seiner Erscheinung nicht unattraktiv - und seine Stimme immer sanft und sonor, auch, wenn er eigentlich in Rage sein müsste, seine Ausdrucksweise stets korrekt. Einmal hat er mir sogar die Fingernägel geschnitten, weil ich offenbar nicht selbst in der Lage dazu war ... das war so peinlich! Ich bin knallrot geworden, habe ihm aber brav meine Hände entgegengestreckt und ihn machen lassen. Seitdem achte ich penibel darauf.

Heute ist wieder einer dieser Tage. Ich habe nicht geübt. Jetzt habe ich das letzte Seminar geschwänzt, sitze auf der Parkbank auf dem Weg zwischen der Uni und seinem Unterrichtsraum und übe verzweifelt ein Stück - paradoxerweise Tempus fugit. Und ja, die rennt, die Zeit. Meine Fingerkuppen sind schon ziemlich gereizt. Wenn man nie übt, entsteht da ja auch keine Hornhaut. Wahrscheinlich ist das auch so ein Indiz für ihn. Und ich kriege diesen einen Lauf einfach nicht hin. Zu spät kommen sollte ich allerdings auch besser nicht. Die Reaktion darauf ist unerträglich. Nie wieder! Da hilft auch kein weiblicher Charme. Meine Knie sind gummiartig, als ich endlich bei ihm ankomme.

»Tritt ein, junge Dame« - das sagt er immer. Ausdrucksweise leicht antiquiert. Der große, dunkle Mann tritt zur Seite und lässt mich vor ihm her ins Zimmer gehen. Dann macht er die Tür zu.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Sizilia Luber

Autorin.

03.05.2021 um 14:55 Uhr

Vielen Dank für den kurzen, aber sehr intensiven Text! Es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.

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Gelöscht.

07.11.2019 um 19:19 Uhr

Eine schöne Geschichte, sehr nah dran und zum Mitfiebern erzählt. Danke!

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Gelöscht.

02.06.2019 um 05:00 Uhr

Auch wenn es eine Art Kurzgeschichte sein soll, ist sie doch sehr fesselnd und spannend.

Man hat das Gefühl, mittendrin zu sein anstatt nur ein Zuschauer.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

02.06.2019 um 01:27 Uhr

Beste Sesemie,

Du schlägst einen Schülerton an. Oder zumindest, wie sich ein alter Sack vorstellt, wie eine solche schreiben würde …

Was mir am Text gefallen hat:

Oh ja, die gereizten Fingerkuppen und die Rückenleiden beim Üben …

Der feine Witz

Das intime Wissen, wie man einen Daddy einwickelt

Da liegt aber auch schon das Problem, das ich mit dem Text hatte: „Sie“ ist mir einfach zu jung. Ich bekam beim Lesen meine Töchter einfach nicht aus den Sinn, wenn ich sie zum Musikunterricht ablieferte …

(Aber das ist mein Ding, dafür kannst Du nichts. Immerhin hat Deine Person im Text die Hochschulreife schon erlangt). Ich hebe mich also mal über den Zaun.

Er will ihr die Leidenschaft nahebringen und sie lernt die Lust. Wo ist jetzt der Unterschied? Da ist natürlich einer.

Dieses Früchtchen in Deinem Text hat alles unter Kontrolle. Und wird demnächst nicht mehr üben.

Wie war die Frage?

 

Ich habe "provozierend" und "witzig" angekreuzt.

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

27.05.2019 um 23:01 Uhr

Ich hätte doch ein Instrumen lernen sollen ...

 

Im Idealfall gesellt sich zur Lust auch bald Leidenschaft und dann wird das Üben viel besser gelingen.

 

Gitarre, mit Leidenschaft gespielt, ist ganz sicher ein Genuss

 

Ich fand den Schluss nicht zu kurz. Die Lehrstellen kann ich selbst ausfüllen, der Text bietet genügend Anregung. Man weiß doch, was da geschieht.

 

Danke für das Lehrstück

hanne

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Rene Raimann

Autor(in).

26.05.2019 um 13:32 Uhr

Ja, die Musiklehrer... (Bin ja selbst einer... hihi) Jeder entwickelt mit der Zeit so eine Spezialmethoden für spezielle Schüler...

 

Aber, im Ernst:

die Geschichte geht runter wie Öl!

 

Der Rhythmus - wie sie Fahrt aufnimmt, und dann passiert, was man sich von Anfang an erhofft hat.

Sehr musikalisch!

Vor allem das Ende auf dem "Dominatseptakkord"

was war die Frage?

 

 

Danke sehr!

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Gelöscht.

24.05.2019 um 08:04 Uhr

Hallo Sesemie,

 

vielen Dank für diese hübsche Geschichte, ein bisschen was von mir hab ich darin wiedergefunden. Zum Glück war mein Gitarrenlehrer nicht dominant

 

Du beschreibst sehr gut das Ambiente, in dem der Unterricht stattfindet, man kann den Geruch im Raum fast riechen und unweigerlich stellt sich bei mir das alte Beklemmungsgefühl wieder ein dass ich empfand, wenn ich für den Gitarrenunterricht nicht geübt hatte (meiner fand in einer alten Schule statt).

 

In der Realität wäre so ein Szenario freilich unerhört, in einer Geschichte ist es sehr erregend. Mir gefällt, wie Du ihre Eroberung beschreibst, auch wenn es recht schnell geschieht.

 

Die Leidenschaft hat sie noch nicht kennengelernt, vorerst muss sie sich mit der Lust begnügen. Ich bin mir aber sicher, die Zwei werden auf ihrem gemeinsamen Weg noch ergründen, was Leidenschaft ist.

 

Liebe Grüße

von Spätzle

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Quälgeist

Autor.

14.04.2019 um 14:31 Uhr

Schön, sehr schön. Ich finde den Schluss übrigens nicht zu kurz geraten, denn der fast wichtigste Satz ist der vorletzte.

Ich habe mir beim lesen vorgestellt, ich hätte bei meinen frühen Gitarrenstunden eine strenge 'oldschool' Lehrerin gehabt, was dann aus mir geworden wäre?

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Meister Y

Autor. Förderer.

13.04.2019 um 12:38 Uhr

Liebe Sesemie: eine wirklich feine Kurzgeschichte, die mir gut gefallen hat! Ein wenig überspitzt könnte man sagen, dass das Schreiben besser geübt war, als das Gitarrenspiel .

Ich fand Deine Art zu schreiben, die weibliche Art der "Ich"-Erzählerin, die dargestellten Gefühle wirklich klasse. Deinen Gitarrenlehrer lernen wir nicht wirklich kennen. Dennoch schaffst Du es, seine Präsenz, seine Dominanz, seine Stärke darzustellen. Ja, der Schluss kommt schnell aber was hätte in der Situation auch anderes passieren können? Es galt eine Frage zu klären und die scheint mir noch immer im Raum zu stehen...

Vielen Dank für eine Kurzgeschichte, die ich sehr gern gelesen habe.

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Treibholz

Autor.

04.04.2019 um 01:58 Uhr

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, speziell das Ambiente und die Stimmung ist so gut beschrieben, dass man denkt, man wäre bei der Szene mit dabei. Bei der Handlung werden ein wenig die Grenzen im Verhältnis Lehrer zu Schülerin überschritten - aber in der Phantasie ist es ja mehr erlaubt und so sollte es auch sein.

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