1.
Alex. Meine wundervolle Alex! Wenn ich nur ihren Namen höre, kribbelt es in meinem Bauch. Und mit dieser einzigartigen Frau war ich fast ein dreiviertel Jahr zusammen. Ein dreiviertel Jahr! Wie die Zeit vergeht! Und ich liebte sie noch immer wie am ersten Tag. Seit diesem Tag mit diesem denkwürdigen Date, das kein Date war. Oder eigentlich kein Date sein sollte. Wie auch immer ... Ich war mit eben dieser Alex zusammen in einem Restaurant. Alles lief prima. Es war ein Essen unter guten Freunden, ein angeregter Abend voller guter Gespräche, mehr nicht.
Das Schicksal nahm damals seinen Lauf, als es Alex auf dem Heimweg kalt wurde und ich ihr meine Jacke borgte. Ich nahm sie in den Arm, um sie zu wärmen - war das damals der Fehler? Wir hatten noch nie darüber gesprochen, weil es mittlerweile keine Bedeutung mehr hatte. Aber wie wäre es verlaufen, wenn ich mich damals anders, distanzierter verhalten hätte?
Sie lud mich zu einem Aufwärm-Tee in ihre Wohnung ein, wo sie mir ihre Zuneigung gestand. Beim ersten körperlichen Kontakt entdeckte sie gleich mein Geheimnis, welches ich um jeden Preis eigentlich wahren wollte. Sie entdeckte meinen Keuschheitsgürtel, den ich trug, um mich selbst vor Frauen zu schützen. Also genau vor dem, was gerade passierte! Zu viele negative Erfahrungen hatten mich dazu gebracht. Und nun fürchtete ich den Schmerz, schon wieder eine Frau zu verlieren, wenn sie mich als ›Perverser‹ verstoßen würde. Dazu noch eine meiner besten Freundinnen, Alex!
Ich litt tausend Tode. Aber sie wies mich nicht ab, sondern interessierte sich weiter für mich. Und ganz besonders für meinen Gürtel. Ja, sie begann, meinen Gürtel zu lieben! Er gab ihr Sicherheit, da ich sie nicht zu Dingen drängen konnte, sie sie nicht wollte und zu denen sie nicht bereit war. Und sie empfand es als Zeichen echter Liebe, dass ich sie mochte, ja begehrte, obwohl wir keinen Sex miteinander haben konnten.
An diesem denkwürdigen Abend entblößten wir uns nicht nur unsere Seelen, sondern auch unsere Körper. Es war ihr damals sicher nicht leicht gefallen, denn sie hatte optisch fast nichts von einer erwachsenen Frau. Eine fast schon anorektische, zierliche Figur, fast ohne Brüste, ohne rundliche Hüfte, ohne knackigen Po. Bedeckt von meist schlabberigen Klamotten, die ihren wenig vorteilhaften Körper verstecken sollten. Dazu eine Kurzhaarfrisur, die sie als Frau fast unkenntlich machte.
Aber sie war ein Engel von Mensch. Warmherzig, offen, durch und durch liebenswert. Dazu hatte sie ein hübsches Gesicht und wenn sie lächelte, machten mich ihre Grübchen verrückt. Und sexuell war sie ein Vulkan, heiß, eruptiv. Sie zeigte mir ihren Körper, führte mich in die Liebe ein und offenbarte mir ihre Leidenschaft. So blieb ich bei ihr.
Seit diesem denkwürdigen Abend hatte sich vieles verändert. Ich hatte ihr das verloren gegangene Selbstverständnis und ihr Selbstwertgefühl als Frau wiedergegeben. Ich zeigte ihr, dass sie nicht nur eine Frau, sondern eine begehrenswerte Frau war. Oh ja, ich begehrte sie und begehre sie noch heute.
Ihre Garderobe änderte sich nach und nach. Sie wurde fraulicher; mehr Kleider, mehr Röcke, und alles figurbetonter. Sie traute sich, engere Kleidung zu tragen und ihren Körper mit Stolz zu zeigen. Und ihre Haare wurden länger. Mittlerweile trug sie einen Pagenschnitt, der ihr hübsches Gesicht wunderbar unterstrich. Und sie wollte sich die Haare mindestens schulterlang wachsen lassen. Ich war so stolz auf meine Alex!
Eine Sache hatte sich allerdings überhaupt nicht geändert. Ich trug immer noch meinen Gürtel und ich durfte sie nur besuchen, wenn ich ihn umhatte und die Schlüssel in meiner Wohnung verblieben.
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