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Alex - Teil 1: Das war kein Date!

Simon ist von Frauen tief enttäuscht. Um nie wieder in die Versuchung eines Dates zu kommen, trifft er ganz persönliche und intime Vorkehrungen. Doch dann geht er mit Alex, einer körperlich eher unattraktiven Frau, essen. Und seine Welt wird auf den Kopf gestellt.

Eine BDSM-Geschichte von Matty Grove.

  • Info: Veröffentlicht am 01.05.2020 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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1.

»Danke für den schönen Abend, Simon«, sagte sie und berührte kurz meine Hand, die mit dem Henkel der leeren Espresso-Tasse spielte. »Ich möchte jetzt gehen.«

Nein, das war kein Date. Ich date nicht mehr, seitdem ich mit meinen letzten Freundinnen nur üble Erfahrungen gemacht habe. Nein, es war einfach ein schönes Abendessen im Restaurant mit Alex, einer guten Freundin, mit der ich mich sehr gut verstand.

»Ich fand es auch schön. Ich muss dir danken«, sagte ich zu ihr.

Ich sah ihr noch ein letztes Mal ins Gesicht. Sie war hübsch auf ihre Art. Bei diesen Topmodel-Shows hätte sie keine Chance gehabt, aber sie hatte ein so markantes, spezielles Gesicht; etwas kantig, aber mit einem entwaffnenden Lächeln. Und besonders süß fand ich ihre Grübchen, wenn sie lächelte.

 

Nein, es war wirklich kein Date. Wir trafen uns immer mal wieder zum Essen oder ins Kino, aber ohne Hintergedanken. Früher erzählte sie mir auch gelegentlich von ihren Beziehungen und schüttete mir bei Problemen ihr Herz aus, in letzter Zeit jedoch weniger. Ich erzählte in dieser Richtung praktisch nichts, denn es gab eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich hatte keine Beziehung. Punkt. Und alle bisherigen (soweit man dabei überhaupt von ›Beziehung‹ reden konnte) waren ein Desaster. Nichts, womit ich eine andere Frau - und besonders Alex - belästigen wollte.

 

»Begleitest Du mich noch?«, fragte sie, während sie sich ihre Jacke anzog.

»Gerne.« Ich hielt ihr die Tür auf und wir traten nach draußen.

Sie war einen Kopf kleiner als ich und zierlich. Ja, fast schon mager. Frauliche Kurven suchte man an ihr vergebens; sie war mehr der androgyne Typ, was sie durch ihre Kurzhaarfrisur noch unterstrich. Ich fand sie trotzdem süß, aber das spielte ja keine Rolle, denn wir hatten kein Date.

Wir gingen nebeneinander her und sie erzählte mir von den aktuellen Problemen in der Küche. Sie war Hauswirtschaftsleiterin in einem Altersheim. Dort hatten wir uns auch zum ersten Mal kennengelernt. Sie war damals noch einfache Hauswirtschaftlerin, ich zu dieser Zeit dort Zivi.

 

»Es ist ganz schön frisch geworden« meinte sie plötzlich.

»Ist Dir kalt?«

»Ja, schon ein wenig. Lass uns schneller gehen.«

»Warte.« Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihr über ihre schmalen Schultern.

»Danke! Ist dir jetzt nicht kalt?«

»Es geht so. Wir haben es ja nicht mehr weit.«

Wir liefen weiter und Alex ging sehr dicht neben mir. Um sie zu wärmen, legte ich meinen Arm um ihre Schulter und rieb ihren Arm, um die Durchblutung anzuregen. Sie wies mich nicht ab.

»Dir ist doch kalt«, stellte sie fest, als wir ihre Haustür erreichten. »Magst du noch mit hinaufkommen? Ich mache uns einen Tee zum Aufwärmen.«

Ich wollte eigentlich nicht. Klar, ich war schon ein paarmal bei ihr, aber noch nie nach einem gemeinsamen Abend. Wir hatten kein Date, ich wollte kein Date. Ich wollte auch keinen peinlichen Moment.

»Komm, ich beiße dich nicht. Ich habe schon gegessen.« Sie lächelte mich an und in dem fahlen Laternenlicht sahen ihre Grübchen noch tiefer aus als sonst. Wie konnte ich diesem Lächeln widerstehen?

»Gut, ein Tee zum Aufwärmen. Aber dann muss ich gehen.«

 

Sie zog die Jacke aus und hängte sie an die Garderobe. Dann folgte ich ihr in die Küche, wo sie Wasser für den Tee aufsetzte.

»Setz dich, wo du magst.« Sie bot mir einen Stuhl am kleinen Küchentisch an. Ich setzte mich und sie holte Tassen, Teebeutel und Zucker und nahm gegenüber Platz. Als der Kessel pfiff, schüttete sie uns beiden ein.

Wir saßen eine Weile schweigend am Tisch, die Hände zum Wärmen um die Tassen gelegt. Sie schien nachdenklich, aber ich wollte nicht nachfragen. Plötzlich sah sie mir in die Augen und griff nach meiner Hand.

»Simon, ich mag dich.«

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

12.11.2024 um 02:37 Uhr

gefällt mir

Zu diesem Beitrag im Forum.

12.04.2023 um 12:30 Uhr

sehr liebevoll erzählt, gefällt irre gut

jetzt fehlt nur der Moment, an dem sie seine Schlüssel übernimmt

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Alexandra Schulze

Gelöscht.

06.01.2023 um 23:54 Uhr

Wie man sich zum Keuschheitsgürtel bekennen kann - sehr interessant

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

28.03.2021 um 22:03 Uhr

Anja Transgender

verstehe nur nicht, warum ich bis 23:00 Uhr warten muss, um die Fortsetzung zu lesen.

 

Weil wir uns an die deutsche Gesetzgebung halten.

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Anja Transgender

Gelöscht.

28.03.2021 um 19:09 Uhr

Ein sehr schöner Anfang. Ich bin gespannt auf den zweiten und dritten Teil, verstehe nur nicht, warum ich bis 23:00 Uhr warten muss, um die Fortsetzung zu lesen.

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marek

Gelöscht.

21.11.2020 um 23:54 Uhr

Ich finde die Beschreibung des absoluten Verzichts sehr nachvollziehbar. Teil 2 muss ich jetzt suchen

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Gelöscht.

26.05.2020 um 01:57 Uhr

Nette Story. Aber keine BDSM sondern eine reine Liebesgeschichte. Sehr soft

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07.05.2020 um 05:07 Uhr

sehr schön mitfühlend geschrieben, für Mann und Frau als wirklich schönes Erlebnis. Der Umgang mit der männlichen Keuschheit ist neugierig überzeugend dargestellt. Sie findet ihre Position wie er seine. Klasse geschrieben.

 

Für jeden devoten Mann sicherlich ein Traum. Bravo

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Meister Y

Autor. Förderer.

04.05.2020 um 11:13 Uhr

Lieber Matty Grove, eine wirklich schöne Geschichte über zwei gewöhnliche Menschen hast Du erzählt. Menschen, die "normal" sind, keinem Hochglanzmagazin entsprungen scheinen. Die in ihrer Normalität dann wieder ganz besonders sind, Stärken und Schwächen, keinesfalls Perfektion offenbaren. Gerade bei Simon zeigst Du uns auch Zerbrechlichkeit, gegen die er einen doppelten Selbstschutz aufgebaut hat. Einen stählernen, den er (fast) jederzeit ablegen kann und einen seelischen, der in Alex Armen zu zerbröseln beginnt.

Hier scheint sich aus Freundschaft langsam tiefe Liebe zu entwickeln, deren wirklichen Anfang Du einfühlsam erzählt hast.

Ein wenig gestört haben mich die Kapitelaufzählungen, die hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht.

 

Danke, dass ich diesen tollen Beginn lesen durfte.

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dienerin

Autorin. Förderer.

02.05.2020 um 15:29 Uhr

Uih,

was für eine Geschichte

Gefühlvoll und so rasant

Und so voller Ungwöhnlichkeiten

Danke,

ich habe sie sehr gerne gelesen

 

Dienerin

Zu diesem Beitrag im Forum.

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